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Die Treue des Highlanders (German Edition)

Die Treue des Highlanders (German Edition)

Titel: Die Treue des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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Ermordet vor ihren Augen ... Anna verdrängte die schrecklichen Bilder und sagte: »Ich muss etwas herausfinden, das sehr wichtig ist, und ich weiß nicht, wie lange ich dafür brauche. Ich verspreche dir, danach nach London zu kommen und dann auch meine Eltern aufzusuchen.«
Bruce reiste widerwillig ab, und Anna musste sich noch zweimal mit Kommissar McLairn auseinander setzen. Sie unterschrieb einige Dokumente, in denen ihre Identität offiziell bestätigt wurde, machte aber nach wie vor keine weiteren Aussagen über die Zeit ihrer Abwesenheit. Auch Ruth Jefferson suchte Anna im Hotel auf und versuchte Anna davon zu überzeugen, dass sie über ihre Erlebnisse sprechen sollte. Wie seltsam war das doch alles! Zwar drohte Anna nicht der Tod auf dem Scheiterhaufen, wenn sie die Wahrheit sprach, aber ein Aufenthalt in der geschlossenen Psychiatrie, voll gepumpt mit Psychopharmaka, war auch nicht erstrebenswert.
    Endlich fand Anna die Zeit, die öffentliche Bibliothek in Inverness aufzusuchen. Die ältliche Dame, die ihnen damals, als sie mit Bruce hier gewesen war, geholfen hatte, saß noch immer hinter dem Empfang, aber sie erkannte Anna natürlich nicht wieder. Freundlich wies sie ihr den Weg zu der Abteilung, in der sämtliche Zeitungen der letzten Jahre lagerten. Anna begann vor vier Jahren, und sie suchte drei Stunden, bis sie auf einer Titelseite das Bild einer lachenden und fröhlichen June fand. Atemlos las Anna den Artikel:
Wo ist die kleine Mandy?
Seit zwei Tagen sucht eine Hundertschaft von Polizei, Feuerwehr und Einwohnern nach der spurlos verschwundenen elfjährigen Amanda Cameron. Das Mädchen, das auf einer Farm in der Nähe von Glenmalloch südlich von Inverness lebt, kehrte von einem Spaziergang mit ihrem Hund nicht mehr zurück. Ein Verbrechen kann nicht ausgeschlossen werden ...
«
Beinahe täglich folgten neue Berichte, die jedes Mal den gleichen Inhalt hatten: Amanda Cameron blieb verschwunden. Es wurden Fotos von dem Kind gezeigt – spielend mit ihrem Hund und im Kreise ihrer Familie. Schließlich, drei Monate später, fand Anna nur noch eine vierzeilige Notiz, dass die Suche nach Amanda Cameron eingestellt worden war. Man musste sich wohl mit dem Tod des Mädchens abfinden.
    Es war ein seltsames Gefühl, wieder durch Glenmalloch zu gehen. Durch ein Dorf mit kleinen, schmucken Häusern und sauberen Straßen. Mit Laternen und Strommasten und einer Telefonzelle auf dem Dorfplatz. Anna sah die Ruinen der Burg auf dem Hügel, und ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Vielleicht würde sie später zur Ruine hinaufsteigen, wenngleich Anna nicht wusste, ob sie dieser Konfrontation gewachsen sein würde. Aber erst musste sie etwas anderes erledigen.
Der Tankwart wies ihr den Weg zu der Farm der Camerons, die außerhalb des Dorfes in Richtung Newtonmore lag. Es war ein großer und schöner Besitz mit einem alten, weiß getünchten Farmhaus. Als Anna auf den Hof fuhr, öffnete sich die Tür, und eine Frau trat heraus. Sie schien noch nicht alt zu sein, trotzdem hatten sich links und rechts ihres Mundes tiefe Falten eingegraben. Anna wusste sofort, dass es Junes beziehungsweise Amandas Mutter sein musste. Sie stieg aus und lächelte Mrs. Cameron freundlich an.
»Guten Tag, mein Name ist Anna Wheeler. Ich hätte Sie gerne einen Augenblick gesprochen.«
»In welcher Angelegenheit?« Es war Mrs. Cameron anzusehen, dass sie über Annas Besuch wenig erfreut war und sie für eine Vertreterin hielt.
Anna schluckte und suchte nach den richtigen Worten. Auf der Fahrt hatte sie sich genau überlegt, was sie sagen wollte, aber jetzt war ihr Kopf wie leergefegt. »Ich kann Ihnen vielleicht etwas über Ihre Tochter Amanda sagen«, begann sie leise.
Mrs. Cameron griff sich an die Brust und taumelte. »Sie wissen, wo sie ist? Geht es ihr gut?«
Ihr Gesicht überzog ein solches Strahlen der Hoffnung, dass Anna augenblicklich wusste, dass es ein Fehler war, hergekommen zu sein.
»Vielleicht sollten wir hineingehen, Mrs. Cameron?«, fragte sie und machte einen Schritt auf die Tür zu.
»Erst sagen Sie mir, wo Mandy ist!«
Mrs. Camerons Stimme hatte sich zu einem hysterischen Kreischen gesteigert, und plötzlich tauchte ein großer, bulliger Mann hinter der Hausecke auf. »Was ist hier los?« Mr. Cameron blickte auf seine Frau, dann auf Anna. »Was wollen Sie? Warum schreit meine Frau?«
»Sie weiß etwas über Mandy.« Mrs. Cameron klammerte sich an die Wachsjacke ihres Mannes.
Er blickte Anna argwöhnisch an. »Wer sind

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