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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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»Aber sie ist nur eine Frau. Deswegen sagt sie uns, dass wir unseren Brüdern immer das Gefühl geben sollen, sie würden über die Belange der Familie bestimmen, auch wenn eigentlich Mutter es tut. Duncan merkt es bloß nicht.« Sie kicherte, und Anna sagte spontan:
»Deine Mutter scheint eine kluge Frau zu sein und du ebenso.«
»Das sagt Duncan auch und bedauert es sehr«, warf Marla ein.
»Wieso bedauert es euer Bruder, wenn du klug bist?«
»Weil er meint, dass Helen so nie einen Mann findet. Männer wollen keine klugen, sondern nur hübsche und tugendhafte Frauen, die einen Haushalt führen und gesunde Kinder gebären können.«
Anna schüttelte lächelnd den Kopf. »Ach Mädchen, was sind denn das für antiquierte Ansichten? Natürlich möchte ein Mann eine gescheite Frau, mit der er sich über alles unterhalten kann. Aber du hast noch viel Zeit, bis du heiratest, Helen. Ich rate dir, nichts zu überstürzen. Mach erst deine Schule fertig, lerne einen Beruf, der dich ernähren kann, oder studiere, was dich interessiert. Und nimm nicht den Erstbesten, es lohnt sich durchaus, einige Erfahrungen zu sammeln.«
Marla stieß Helen mit einem Finger in die Rippen. »Jetzt redet sie wieder so wirr. Hast du verstanden, was sie meint?«
Helen schüttelte den Kopf, und Anna sah in ihren Augen einen Ausdruck, der sie an Duncan erinnerte. Genauso hatte er geschaut, als er vorgab, zum ersten Mal ein Auto zu sehen. Anna lächelte, denn ihr fiel plötzlich eine Erklärung für das ganze Theater ein. Seit längerer Zeit schon gab es so schwachsinnige Fernsehshows, in denen mehr oder weniger bekannte Personen in den Dschungel oder auf eine einsame Insel gingen. Es hatte sogar mal eine Serie gegeben, in der zehn Prominente wie im Mittelalter auf einer Burg leben mussten. Dabei wurde alles gefilmt, genauso wie bei der unsäglichen
Big-Brother
-Produktion, die sich leider nach wie vor großer Beliebtheit beim Publikum erfreute. Irgendwie hatte man es geschafft, Anna auf eine solche Burg zu bringen. Das erklärte das seltsame Verhalten und die altmodische Kleidung der Mädchen. Allerdings hatte sie nicht gewusst, dass nun auch schon Kinder in diese niveaulosen Reality-TV-Shows mit einbezogen wurden. Überhaupt hatte Anna über ein derartiges Projekt im Vorfeld nichts gehört. Offenbar war das Konzept mit der Sendung
Versteckte Kamera
gekoppelt, von dem sich die Produzenten wohl einen ganz besonderen Kick und hohe Einschaltquoten erhofften.
»Okay Mädels, es ist zwar nett, mit euch zu plaudern, aber ich finde, wir sollten die Sache jetzt beenden. Ich habe euch nämlich durchschaut!«
Langsam ging Anna im Zimmer auf und ab, dabei taxierten ihre Augen jeden Millimeter der Wände und der Decke. Sie war sich sicher, dass hier überall Kameras versteckt sein mussten. Natürlich waren diese auf den ersten Blick nicht zu erkennen, was sinnvoll war, denn der ganze Spaß wäre ja dahin, wenn der Promi entdeckte, wie man ihn hereingelegt hatte. Es war durchaus nicht so, dass Anna keinen Spaß verstand. Im Gegenteil, sie war sehr humorvoll und konnte auch problemlos über sich selbst lachen, doch alles hatte seine Grenzen. Das, was man ihr in den letzten Tagen zugemutet hatte, war endgültig zu viel. Gut, Duncans Auftauchen und seine fantastische Geschichte hatte ihre Gedanken von Bruces schändlichem Verhalten abgelenkt, aber nun war es genug! Anna schüttelte sich bei dem Gedanken, die ganze Sache könnte eine Liveübertragung sein, und Millionen von Fernsehzuschauern zu Hause an den Bildschirmen hätten verfolgt, wie naiv sie Duncan auf den Leim gegangen war. Obwohl Anna nichts gegen Promotion ihrer Person hatte, ging es doch entschieden zu weit, sich nur wegen der Einschaltquoten lächerlich zu machen.
»Nun gut, ich habe mitgespielt!«, schrie Anna die Wände an. »Hallo, hört und seht ihr mich da draußen? Ich bin es, Anna Wheeler, und noch kann ich über die ganze Sache lachen, aber jetzt habe ich euer Spiel durchschaut und werde es beenden. Ich hoffe, ihr hattet euren Spaß, denn jetzt ist Schluss mit lustig! Sucht euch jemand anderen, über den ihr lachen könnt!«
Schützend legte Helen einen Arm um die zitternde Cathy, die verwirrt stammelte: »Was macht sie denn da?«
»Ich weiß es nicht«, flüsterte Marla. »Helen, glaubst du, sie ist so verrückt wie die Tante, die in der Dachkammer –«
»Sei still, Marla!«, wurde sie heftig von Helen unterbrochen. »Du weißt doch, dass wir darüber nicht sprechen dürfen.«
»Ach, tut

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