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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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immer öfters bildete sich eine Unmutsfalte über ihrer Nasenwurzel, und sie behandelte Alice längst nicht mehr so freundlich wie am ersten Tag. Trotzdem sollte kommenden Sonntag die Hochzeit stattfinden, und Anna versuchte nicht an den Moment zu denken, wenn der Priester Duncans und Alices Hände auf ewig miteinander verbinden würde.
    In der Nacht vor der Hochzeit fand Anna keinen Schlaf. Natürlich gab es keine Uhr in ihrem Zimmer, aber Anna vermutete, dass es weit nach Mitternacht sein musste, als sie ruhelos aufstand, sich so gut wie es ging allein ankleidete und das Haus verließ. Sie hoffte, die frische Nachtluft würde sie müde machen. Obwohl die Tage noch warm waren, spürte man in den Nächten schon die ersten Zeichen des Herbstes, der im schottischen Hochland früh kam. Fröstelnd zog Anna den wollenen Umhang um ihren Körper und lenkte ihre Schritte zum Rosengarten, als plötzlich ein großer Schatten vor ihr auftauchte. Laut schrie sie auf.
»Pst, wir wollen doch nicht alle aufwecken!«
»Douglas«, seufzte Anna erleichtert. »Was machst du denn hier?«
Duncans Bruder trat einen Schritt zur Seite, und das Mondlicht fiel auf sein Gesicht. »Offenbar können heute Nacht mehrere Leute nicht schlafen, aber wusstest du nicht, dass es für eine Frau gefährlich sein kann, alleine draußen herumzuschleichen?« Er grinste halb spöttisch, halb anzüglich. Douglas war ein attraktiver Mann, der sich seiner Wirkung auf Frauen durchaus bewusst war.
Unwillkürlich wich Anna einen Schritt zurück. Bisher hatte sie mit Duncans Bruder nicht mehr als ein paar harmlose Sätze gewechselt, oft jedoch bemerkt, dass er sie aus den Augenwinkeln beobachtete.
»Du kommst wohl gerade von einem Stelldichein?«, fragte sie burschikos.
Selbstbewusst hakte er seine Daumen in den Hosenbund. »Und du bist alles andere als erfreut über die morgige Hochzeit«, gab er zur Antwort, ohne auf Annas Frage einzugehen.
»Dein Bruder ist alt genug, um zu wissen, was er tut.«
»Ja, und auch alt genug, um sich von Alice nicht auf der Nase herumtanzen zu lassen«, lachte Douglas. »Die Frau weiß ganz genau, was sie will. Künftig wird ein anderer Wind in Glenmalloch wehen, ich fürchte, selbst unsere Mutter wird bald nicht mehr viel zu sagen haben.«
»Du scheinst deine künftige Schwägerin nicht sonderlich zu mögen?«, fragte Anna erstaunt. »Ich dachte immer, du stehst allen gut aussehenden Frauen wohlwollend gegenüber.«
»Nun, körperlich gesehen ist Alice nicht zu verachten, aber ich glaube kaum, dass Duncan auf Dauer sehr viel Freude mit ihr haben wird. Nun, sie wird einen Erben für Glenmalloch gebären, damit ihre Pflicht getan haben, und Duncan steht es frei, sich eine Geliebte zu suchen.«
»Das ist geschmacklos!«, schrie Anna ungeachtet der späten Stunde. »Duncan ist ein Mann, der zu seinem Wort steht.«
»Du liebst ihn wohl sehr?«, sagte Douglas übergangslos.
»Was?« Anna glaubte, sich verhört zu haben.
»Gib es zu, Anna, dein ganzer Körper brennt vor Sehnsucht nach Duncan. Es muss schrecklich für dich sein, dass er in wenigen Stunden der Mann einer anderen wird.«
Sie wandte sich brüsk um. »Ich glaube kaum, dass dich das etwas angeht, Douglas. Mir ist kalt, ich gehe in mein Zimmer zurück.«
Douglas’ Hand schloss sich um ihr Handgelenk, und er zog sie näher an sich heran.
»Deine Geschichte, du kämst aus der Zukunft, klingt fantastisch. Zu fantastisch, als dass ich sie glauben könnte. Ich weiß nicht, was du mit Duncan angestellt hast, dass er auf deinen Zauber hereingefallen ist und glaubt, in der Zukunft gewesen zu sein, aber ich möchte dir sagen, dass ich dich trotz allem sehr reizvoll finde.«
»Lass mich sofort los!« Anna versuchte, sich frei zu machen, aber sein Griff glich einer Stahlklammer. »Was erlaubst du dir, Douglas Cruachan?«
»Komm, Anna, ich bin meinem Bruder doch ganz ähnlich. Sogar ein paar Jahre jünger.« Sein Mund näherte sich Annas Gesicht. »Wir beide können viel Spaß miteinander haben. Du kannst mir auch gerne Geschichten aus der angeblichen Zukunft erzählen. Ich finde sie sehr erheiternd.«
Sein freier Arm legte sich um Annas Schultern, und sie wurde an seine Brust gedrückt. Seine Lippen waren nur noch eine Handbreit von ihrem Mund entfernt, als er plötzlich ruckartig von Anna fortgerissen wurde. Eine Faust fuhr in sein Gesicht, Douglas stieß einen gurgelnden Laut aus und ging bewusstlos zu Boden.
»Duncan!« Vor Erleichterung flog Anna an seine Brust. Duncan zögerte nur

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