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Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (www.Boox.bz)

Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (www.Boox.bz)

Titel: Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (www.Boox.bz) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Wyndham
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eingekesselt ist und immer primitiver wird. Es erinnert mich an das, was war, und ich werde traurig, wenn ich an all das denke, das für immer dahin ist – egal, was kommen wird. Geht es dir manchmal nicht auch so?«
    »Hm«, gab ich zu. »Aber mit der Zeit finde ich auch die Gegenwart annehmbarer. Würden einem Wünsche erfüllt, würde ich mir die alte Welt zurückwünschen – unter einer Bedingung allerdings. Denn ich bin trotz allem innerlich glücklicher als je zuvor. Das weißt du doch auch, Josie?«
    Sie legte ihre Hand auf die meine.
    »Ich fühle das auch. Nein, was mich traurig macht, ist weniger das, was wir verloren haben, als das, was die Kinder nie kennenlernen werden.«
    »Ihnen Hoffnungen und Impulse zu geben, wird ein Problem sein«, stimmte ich zu. »Wir können von der Vergangenheit nicht los. Sie aber dürfen nicht fortwährend zurückblicken. Ein verschwundenes goldenes Zeitalter und Vorfahren, die Zauberer waren, wären für sie eine verhängnisvolle Tradition. Ganze Völker hat diese Art Minderwertigkeitskomplex wegen einer glorreichen Vergangenheit träge werden lassen. Aber wie können wir das verhindern?«
    »Wenn ich jetzt ein Kind wäre«, sagte sie nachdenklich, »dann würde ich wohl irgendeine Erklärung haben wollen. Würde mir die nicht gegeben – das heißt, ließe man mich in dem Glauben, ich sei in eine ganz sinnlos zerstörte Welt geboren worden, erschiene mir auch mein eigenes Leben ganz sinnlos. Das macht es ja so schwierig, denn genau das ist doch passiert …«
    Sie schwieg nachdenklich, dann fügte sie hinzu: »Glaubst du, wir könnten – glaubst du, wir dürften ihnen mit einem Mythos helfen? Mit der Geschichte einer Welt, die von wunderbarer Klugheit war, aber dabei so böse, dass sie zerstört werden musste – oder durch einen Zufall sich selbst zerstörte? So etwas wie eine neue Sintflut. Das würde sie nicht mit einem Minderwertigkeitsgefühl belasten – es könnte ihnen den Impuls geben, etwas ganz Neues aufzubauen, etwas Besseres.«
    »Ja …«, sagte ich und überlegte. »Ja. Es ist oft gut, den Kindern die Wahrheit zu sagen. Sie finden sich später leichter zurecht. Nur – warum behaupten, es sei ein Mythos?«
    Damit war Josella nicht einverstanden.
    »Wie meinst du das? Die Züchtung der Triffids – da lässt sich von Schuld oder Irrtum reden – das sehe ich ein. Aber alles andere …?«
    »Ich glaube nicht, dass man bei den Triffids groß von Schuld reden kann. Die Extrakte, die sie liefern, kamen uns damals sehr zustatten. Niemand vermag die Folgen vorauszusehen, die eine große Entdeckung nach sich ziehen kann – egal, ob sich’s um eine neuartige Maschine handelt oder um eine Triffid, und unter normalen Umständen waren wir ihnen durchaus gewachsen. Wir profitierten sehr von ihnen, solange die Umstände für uns günstig waren.«
    »Dass sich die Umstände änderten, war nicht unsere Schuld. Es war eine Naturkatastrophe, wie ein Erdbeben oder ein Orkan, eine Versicherungsgesellschaft würde von ›höherer Gewalt‹ sprechen. Eine Heimsuchung eben. Wir waren doch sicher nicht daran schuld, dass der Komet gekommen ist.«
    »Nicht, Josella? Bist du dessen ganz sicher?«
    Sie sah mich überrascht an.
    »Was meinst du, Bill? Wie hätten wir daran schuld sein können?«
    »Was ich meine, Liebes, ist – war es überhaupt ein Komet? Sieh einmal, die abergläubische Furcht vor Kometen hat tiefe Wurzeln. Ich weiß, als moderne Menschen sind wir nicht auf den Straßen niedergekniet und haben gebetet – dennoch sitzt uns der jahrhundertealte Schrecken im Blut. Sie waren immer die Bilder und Zeichen des himmlischen Zorns, Warnungen vor dem nahen Ende, und als solche in einer Unzahl von Geschichten und Prophezeiungen zu finden. Was liegt näher, als bei einer erstaunlichen Himmelserscheinung sogleich an einen Kometen zu denken? Eine Berichtigung braucht Zeit – und die fehlte ja gerade. Und wenn dann noch ein unvorstellbares Unheil folgt, muss es natürlich ein Komet gewesen sein.«
    Josella sah mich prüfend an.
    »Willst du damit sagen, dass es deiner Meinung nach kein Komet war?«
    »Genau das«, bestätigte ich.
    »Aber – das verstehe ich nicht. Was soll es denn sonst gewesen sein?«
    Ich öffnete eine luftdicht verschlossene Dose Zigaretten und zündete uns beiden je eine an.
    »Du erinnerst dich, was Michael Beadley sagte von dem Seil über dem Abgrund, auf dem wir alle seit Jahren entlangbalancierten?«
    »Ja, aber …«
    »Nun, ich meine, wir haben

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