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Die Trinity Verschwörung

Die Trinity Verschwörung

Titel: Die Trinity Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Cumming
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trotzdem wollen Sie mir für sehr viel Geld ein Band abkaufen.« Schließlich gab Gaddis dem Verlangen nach einer Zigarette nach und zog eine aus der Manteltasche hervor. Augenblicklich holte Grek das Zippo aus der Hosentasche und hielt ihm die Flamme vors Gesicht. Gaddis pustete sie aus und riss sich ein Streichholz an, schirmte es mit beiden Händen gegen den Ostwind ab.
    » Wir würden das Band gerne kaufen«, sagte Grek.
    » Ja? Was meinen Sie denn, was es wert ist?« Gaddis unterließ weitere Appelle an das Gewissen des Russen. Es war sinnlos. Lieber wollte er so schnell wie möglich das » Geschäft« über die Bühne bringen und dann zurück zu Holly.
    » Einhunderttausend Pfund.«
    Gaddis zuckte zusammen. Er dachte an die Nachricht mit den Fotografien von Min und Natasha, und ihm wurde klar, dass Tanya sich auch über Brennan nicht getäuscht hatte: FSB und MI 6 hatten sich gegen ihn verbündet. Für einen merkwürdigen Augenblick, wie in einer Art Tagtraum, stellte er sich vor, dass Grek noch andere Fotos von seiner Tochter herausholen würde, die allerdings im Alptraum schrecklicher Gefangenschaft aufgenommen. Er zweifelte nicht, dass die Russen sich zu so etwas herablassen würden. Es war für sie so, wie wenn andere ein Taxi herbeiwinken.
    » Wie kommen Sie zu diesem Preis?«, fragte er.
    » Wir können zu jedem Preis kommen, den Sie uns nennen.«
    » Zu jedem?«
    Der nächste Jogger keuchte vorbei, ein Mann am Ende seiner besten Jahre mit hochrotem Kopf und Schmerbauch. Grek drehte sich nicht nach ihm um.
    » Verbietet Ihnen Ihr britisches Gewissen, dieses Geld von der russischen Regierung anzunehmen?«
    Gaddis war dankbar für die Gelegenheit zur Replik. » Warum sollte mein Gewissen mir das verbieten? Mit Freude nehme ich von der russischen Regierung, was ich kriegen kann.«
    Grek entging die Ironie. » Die Summe, die wir Ihnen zusätzlich zur Sicherheit Ihres Kindes bieten, ist Ihnen nicht hoch genug?«
    Falls Gaddis noch Zweifel an der Klugheit seines Plans gehegt hatte, waren sie durch diese beiläufige Drohung gegen Min beseitigt. » Nein, sie ist nicht hoch genug«, sagte er auf Russisch, um bloß keine Nuance seiner Antwort verloren gehen zu lassen. » Ich verlange eine halbe Million Pfund. Je hunderttausend an die Familien von Benedict Meisner, Robert Wilkinson und Calvin Somers. Hunderttausend an Paul Berg. Und hunderttausend für mich. Darüber hinaus die Garantie, dass meiner Tochter, Holly Levette, Tanya Acocella und meiner Exfrau kein Haar gekrümmt wird. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    » Das alles kann ich Ihnen ohne Weiteres garantieren.«
    » Und vergessen Sie meine Hochzeit nicht.«
    Tanyas Stimme überraschte beide Männer gleichermaßen. Sie war aus dem Schatten eines Baums herausgetreten, ihre Schritte hatte der Verkehrslärm verschluckt.
    » Wie bitte?« Grek schaute Tanya an, als könnte er sie nicht klar erkennen.
    » Ein privater Scherz zwischen mir und Doktor Gaddis«, sagte sie und trat zu ihnen. Auch sie sprach fließend Russisch, und für einen qualvollen Moment lang dachte er, sie arbeiteten zusammen. » Ich will bald heiraten«, fuhr sie fort. » Und da könnte ich so ein Extrasümmchen auch ganz gut gebrauchen, wenn Sie hier schon großzügig am Verteilen sind. Sam, stellen Sie uns bitte vor.«
    Etwas verwirrt stammelte er: » Das ist Alexander Grek …«, aber Tanya fiel ihm ins Wort.
    » Ich weiß, wer das ist.« Sie wechselte ins Englische. » Und ich weiß auch, wer sein Freund in dem Mercedes da hinten ist.« Ihr Daumen zeigte Richtung Tite Street. » Ein Kollege von mir bittet ihn in diesem Moment um seine Papiere.« Das war eine Lüge, aber immerhin brachte sie Greks gleichgültige Fassade damit zum Einsturz.
    » Was ist hier los?«
    » Dass Sie genau das tun werden, was Doktor Gaddis verlangt, das ist los. Sie zahlen ihm fünfhunderttausend Pfund aus. Als Gegenleistung verpflichtet sich Doktor Gaddis, dafür Sorge zu tragen, dass die Kopie der Videokassette zeit seines Lebens weder gezeigt noch weitergegeben wird. Ist das richtig?«
    Gaddis hatte das Gefühl, soeben von einer tonnenschweren Bleiweste befreit worden zu sein. » Das ist richtig.«
    Grek verlagerte sein Standbein, streckte dabei die Hüfte so weit heraus, dass es komisch aussah. Wie ein Kletterer in glitschiger Felswand kämpfte er um Halt.
    » Wir brauchen dieses Band«, sagte er.
    » Gut.« Gaddis fand den Mut, eine leise Arroganz in seine Antwort zu legen. » Nur wird es Ihnen nicht viel

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