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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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V-förmiges Loch in den Steuerbordrumpf des Katamarans, durchbrach das Schott zum Maschinenraum und zermalmte jeden, der sich dort aufhielt.
    Renee und Dodge und warfen ihre mit Benzin gefüllten Flaschen, in denen hell lodernde Lumpen steckten. Eine prallte auf das Teakholzdeck, ohne zu zerbrechen, doch die andere zerbarst in einem Feuerball, der sich sofort wie ein Funken sprühender Wasserfall über die Bordwand ausbreitete. Im nächsten Moment schleuderten sie die Einmachgläser und dann die Weinflasche, die in dem flammenden Inferno zerplatzten, das bereits die halbe Jacht einhüllte. Das einstmals so schöne Schiff sah aus, als wäre es einem Albtraum entsprungen.
    Noch bevor das Forschungsboot jeglichen Schwung verlor, gab Gunn bereits volle Fahrt zurück. Ein paar quälende Sekunden lang saß die
Poco Bonito,
deren Bug sich fast zwei Meter tief in die
Epona
gebohrt hatte, im Rumpf fest, während ihre Schraube wie entfesselt durch das Wasser wirbelte. Zehn Sekunden, fünfzehn Sekunden, dann zwanzig. Endlich riss sie sich unter schrillem Kreischen aus den zertrümmerten Schotten. Und als sich ihr beschädigter Bug aus dem Rumpf der Jacht löste, strömte der braune Schlick wie ein Wildwasser durch den Riss. Im nächsten Moment krängte die Jacht heftig nach Steuerbord.
    Zwei Besatzungsmitglieder der
Epona,
die auf dem gegenüberliegenden Rumpf in Deckung gegangen waren, erholten sich von ihrem Schreck und eröffneten mit automatischen Waffen das Feuer auf die
Poco Bonito.
Aber wegen der starken Schlagseite des Steuerbordrumpfes zielten sie schlecht und schossen zu tief. Rund um das Forschungsboot prasselten Kugeln auf das Wasser, schlugen hin und wieder durch die Bordwand und rissen kleine Löcher, durch die Wasser eindrang.
    Pitt und Giordino feuerten blindlings in die Flammen und den Qualm, bis der letzte Widerstand an Bord der Jacht erlahmte. Laute Rufe und gellende Schreie drangen aus dem Feuer. Vom leichten Wind angefachte Flammen züngelten durch das große Loch im Steuerbordrumpf, der jetzt immer tiefer sank, bis der Backbordrumpf aus dem Wasser gehoben wurde.
    An Bord der
Poco Bonito
drängten sich alle an die Reling und starrten wie gebannt auf die sinkende Jacht. Die Besatzung der
Epona
stürmte hektisch zum Hubschrauber, dessen Pilot den Rotor anließ und das Triebwerk hochjagte. Dann zog er den Helikopter von dem stark krängenden, in hellen Flammen stehenden Schiff hoch, drehte in Richtung Festland ab und überließ die Verwundeten ihrem Schicksal.
    »Geh längsseits«, rief Pitt Gunn zu.
    »Wie nah?«, fragte der kleine Mann.
    »So dicht, dass ich rüberspringen kann.«
    Da er wusste, dass es sinnlos war, mit Pitt zu streiten, zuckte Gunn lediglich die Achseln und steuerte das schwer beschädigte Boot behutsam auf die Jacht zu, deren ganzer vorderer Teil in Flammen stand. Er fuhr rückwärts, um den zertrümmerten Bug zu entlasten, damit nicht noch mehr Wasser eindrang.
    Unterdessen war Giordino inmitten der Trümmer und des Durcheinanders im Maschinenraum der
Poco Bonito
fieberhaft am Arbeiten und nahm die nötigsten Reparaturen vor, damit das Boot nicht liegen blieb oder gar absoff. Renee räumte sämtliche überflüssige Ausrüstung vom Deck und warf sie über die Bordwand. Dodge, dessen Gesicht schwarz vor Ruß war, begab sich nach unten, schleppte eine tragbare Pumpe ins Vorschiff und nahm den Kampf gegen das Wasser auf, das durch den Bug eindrang, der bis zum ersten Querschott eingedrückt war.
    Während Gunn die
Poco Bonito
vorsichtig längsseits neben die
Epona
brachte, wartete Pitt, bis sich beide Boote fast berührten, stieg dann auf die Reling, sprang hinüber und landete auf dem offenen Teakdeck hinter dem Speisesaal. Der Wind kam glücklicherweise von achtern, sodass das Feuer noch nicht auf den hinteren Teil der Jacht übergegriffen hatte. Aber vorn fauchte und tobte es wie eine Dampflok, die direkt auf ihn zugedonnert kam. Er musste sich sputen, wenn er hier noch jemanden finden und lebend rausholen wollte, bevor das einstmals so schnittige Schiff in der Tiefe versank.
    Pitt stürmte durch den Speisesaal und stellte fest, dass hier keiner war. Er durchsuchte in aller Eile die noblen Kabinen, fand aber weder Besatzungsmitglieder noch Offiziere. Er wollte die mit flauschigem Teppichboden belegte Treppe zum Ruderhaus hinaufsteigen, stieß aber auf eine Feuerwand, die ihn zurücktrieb. Beißender Qualm drang ihm in die Nase und trieb ihm Tränen in die Augen, die Hitze versengte Haare

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