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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Leuchtturm erlebt hatten, aber diesmal dauerte es länger, über eine Minute, ehe es wieder abklang. Die Dobermänner bellten wie wahnsinnig, während die Wachen unruhig hin und her liefen. Solange die Hunde derart aufgeregt waren, konnten sie sich unmöglich an die Posten heranschleichen.
    »Wir haben diese Beben schon zweimal erlebt«, sagte Pitt zu Klaus. »Werden die vom Vulkan ausgelöst?«
    »Indirekt«, antwortete er nüchtern. »Einer der Wissenschaftler in unserem Forschungsteam, Dr. Alfred Honoma, ein Geophysiker, den man von der University of Hawaii weggelockt hat, ist Fachmann auf dem Gebiet der Vulkanologie. Seiner Meinung nach haben die Beben nichts damit zu tun, dass glutflüssiges Gestein durch den Vulkanschlot aufsteigt. Er behauptet vielmehr, die unmittelbare Gefahr drohe durch eine jähe Verwerfung am Hang des Vulkans, die einen Abbruch der ganzen Bergflanke auslösen könnte. Mit katastrophalen Folgen.«
    »Seit wann treten diese Beben auf?«, fragte Pitt.
    »Sie fingen vor etwa einem Jahr an«, erwiderte Hilda. »Aber im Lauf der Zeit traten sie immer häufiger auf, und mittlerweile vergeht kaum eine Stunde, ohne dass die Erde bebt.«
    »Außerdem wurden sie immer stärker«, fügte ihr Mann hinzu. »Nach Aussage von Dr. Honoma führen irgendwelche unerklärlichen Vorgänge unter dem Berg zu Verschiebungen an der Erdoberfläche.«
    Pitt wandte sich an Giordino. »Der vierte Tunnel führt unter dem Fuß des Vulkans durch.«
    Giordino nickte lediglich.
    »Konnte Honoma in etwa voraussagen, wann es zu diesem Abbruch kommt?«, erkundigte sich Pitt.
    »Er war der Meinung, dass die endgültige Verwerfung jederzeit stattfinden könnte.«
    »Was hätte das für Folgen?«, fragte Giordino.
    »Wenn Dr. Honoma Recht hat«, erwiderte Klaus, »würden bei einem Abbruch der Bergflanke Millionen Tonnen Gestein ins Rutschen geraten und mit einer Geschwindigkeit von rund hundertdreißig Stundenkilometern in den See stürzen.«
    »Das würde gewaltige Wellen auslösen«, sagte Pitt.
    »Ja, sie könnten jede Stadt und Ortschaft rings um den See auslöschen.«
    »Was ist mit dem Odyssey-Gelände?«
    »Da sich die Anlagen zu einem Gutteil am Hang des Vulkans entlangziehen, würde alles fortgerissen oder unter Gesteinsmassen begraben werden.« Klaus hielt kurz inne und fügte dann grimmig hinzu: »Und jeder, der sich darin aufhält.«
    »Ist sich die Geschäftsleitung von Odyssey der Gefahr nicht bewusst?«
    »Sie haben ihre eigenen Geologen hinzugezogen, die darauf verwiesen, dass ein Abbrechen der Flanke sehr unwahrscheinlich sei und nur alle zehntausend Jahre einmal vorkomme. Meines Wissens erging von Mr. Specter die Anweisung, dass keine Gefahr bestehe und man dem Ganzen keine Beachtung schenken solle.«
    »Specter ist bekannt dafür, dass ihm das Wohlergehen seiner Angestellten nicht unbedingt am Herzen liegt«, sagte Pitt, der an die Vorgänge im
Ocean Wanderer
denken musste.
    Plötzlich erstarrten sie und blickten zum Sternenhimmel auf, als vom Flugplatz her das unverkennbare Rotorengeräusch eines Hubschraubers zu hören war. Im Schein der Strahler war die lavendelfarbene Lackierung deutlich zu erkennen. Alle standen reglos da und drückten sich an die Wand des Gebäudes, als das Schrappen der Rotorblätter direkt auf sie zukam.
    »Sie suchen uns«, krächzte Löwenhardt erschrocken und schlang den Arm um die Schulter seiner Frau.
    »Unwahrscheinlich«, beruhigte ihn Pitt. »Der Pilot fliegt keine Kreise, um den Boden abzusuchen. Noch sind sie nicht hinter uns her.«
    Die Maschine flog genau über sie hinweg, war allenfalls fünfzig Meter hoch. Giordino hatte das Gefühl, als ob er sie mit einem gut gezielten Steinwurf treffen könnte. Jeden Moment konnten die Landescheinwerfer angehen und sie erfassen. Doch wieder war ihnen das Glück hold. Der Pilot schaltete sie erst kurze Zeit später ein, dann legte er die Maschine in die Kurve, steuerte das Dach eines rundum verglasten Bürogebäudes an, schwebte ein und landete.
    Pitt nahm Giordino das Fernglas ab und richtete es auf den Hubschrauber, dessen Rotorblätter langsam ausliefen. Dann wurde die Tür geöffnet, und etliche Gestalten in lavendelfarbenen Overalls drängten sich um die Gangway, als eine Frau herabstieg, die einen goldenen Overall trug. Dahinter kam eine weitere Frau in einem purpurroten Overall. Er stellte kurz die Schärfe nach, bis er sie deutlich erkennen konnte. Ganz sicher war er sich nicht, aber trotzdem hätte er ein Jahresgehalt darauf

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