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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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durchscheuerst?«
    Er blieb stehen, kam zu ihr und legte ihr die Hand an die Wange. »Entschuldige, dass ich mich nicht um dich gekümmert habe, aber zwei von meinen Leuten sind im Moment drunten in Nicaragua im Einsatz.« Schwer ließ er sich in den Sessel neben ihr sinken. »Was würdest du dazu sagen, wenn ich dir erzähle, dass an unserer Ostküste und in Europa demnächst strenge Winter anbrechen, wie wir sie noch nie erlebt haben.«
    »Ein schlimmes Jahr überstehen wir allemal.«
    »Ich spreche von Jahrhunderten.«
    Sie stellte ihr Glas auf den Terrassentisch. »Aber doch bestimmt nicht bei der allgemeinen globalen Erwärmung.«
    »Trotz globaler Erwärmung.«
    Das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte. Er ging in das Büro seines Penthauses und nahm den Hörer ab.
    »Ja?«
    »Rudi hier, Admiral«, meldete sich Gunn. »Noch immer kein Wort.«
    »Sind sie eingedrungen?«
    »Wir haben nichts mehr gehört, seit sie per Jet-Ski von Granada aus aufgebrochen sind.«
    »Das gefällt mir nicht«, murmelte Sandecker. »Inzwischen hätten wir längst etwas von ihnen hören müssen.«
    »Wir sollten solche Einsätze den Nachrichtendiensten überlassen«, sagte Gunn.
    »Einverstanden, aber Dirk und Al lassen sich doch nicht bremsen.«
    »Sie werden es schon schaffen«, sagte Gunn besänftigend. »Die schaffen es doch immer.«
    »Ja«, versetzte Sandecker. »Aber allen Gesetzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung nach wird das Glück sie eines Tages verlassen.«

39.
    Die Wachen waren im ersten Moment ebenso überrascht wie Pitt, als er sie vor dem Aufzug stehen sah. Drei der Sicherheitskräfte waren Männer in blauen Overalls, die Frau trug einen grünen. Pitt nahm an, dass sie einen höheren Rang als die Männer bekleidete. Außerdem war sie nicht mit einem Schnellfeuergewehr bewaffnet, sondern mit einer Pistole, die in einem Holster an ihrem Gürtel steckte. Pitt ergriff sofort die Initiative. Er ging zu der Frau.
    »Haben Sie hier das Kommando?«, fragte er ruhig und bestimmt.
    Die Frau starrte ihn einen Moment lang perplex an. »Ich habe das Kommando. Was machen Sie hier?«
    Er war zunächst einmal erleichtert, dass sie Englisch sprach. Dann deutete er auf die Löwenhardts. »Wir haben die beiden im vierten Stock aufgegriffen. Keiner weiß anscheinend, wie sie dorthin gekommen sind. Man hat uns gesagt, wir sollen sie dem Wachtrupp auf dem Dach übergeben. Das sind offenbar Sie.«
    Die Frau musterte die Löwenhardts, die sichtlich erschrocken waren und Pitt mit bangem Blick anstarrten.
    »Ich kenne diese Leute. Das sind Wissenschaftler, die an dem Forschungsprojekt mitarbeiten. Die sollten doch in ihrer Unterkunft eingeschlossen sein.«
    »Es gab einen Unfall. Ein Fahrzeug hat Feuer gefangen. Vermutlich sind sie in dem allgemeinen Durcheinander entwischt.«
    Die Frau, die etwas verwirrt wirkte, fragte nicht, wie die Löwenhardts in das Verwaltungsgebäude gelangt waren. »Wer hat Ihnen gesagt, dass Sie sie aufs Dach bringen sollen?«
    Pitt zuckte die Achseln. »Eine Frau in einem lavendelfarbenen Overall.«
    Die drei Wachmänner, die ihre Schnellfeuergewehre im Anschlag hatten, wirkten jetzt sichtlich gelöster. Sie kauften ihm die Geschichte allem Anschein nach ab, auch wenn ihre Vorgesetzte noch ihre Zweifel hatte. »Wo ist Ihr Arbeitsplatz?«, wollte sie wissen.
    Giordino ging ein paar Schritte auf den Hubschrauber zu, wandte sich ab und tat so, als bewunderte er ihn. Pitt schaute der Frau in die Augen. »Wir arbeiten in den Tunneln. Unser Vorgesetzter hat uns zwei Tage freigegeben.« Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, wie sich Giordino langsam und unmerklich hinter die Wachmänner schob.
    Die Geschichte hatte schon öfter funktioniert. Es konnte nur hoffen, dass es auch diesmal klappte. Jawohl. Die Frau nickte.
    »Trotzdem müssen Sie mir noch erklären, was Sie mitten in der Nacht im Verwaltungsgebäude suchen.«
    »Wir sollen morgen wieder unten antreten und wollten uns vorher unsere Pässe hier abholen.«
    Das ging daneben. »Was für Pässe? Soweit ich weiß, werden an die Tunnelarbeiter keine Pässe ausgegeben. Ihre Dienstausweise sollten genügen.«
    »Ich halte mich nur an das, was man mir gesagt hat«, versetzte er unwirsch und leicht gereizt. »Wollen Sie die Gefangenen nun übernehmen oder nicht?«
    Ehe sie antworteten konnte, hatte Giordino seine schwere Pistole in der Hand und hieb den Lauf blitzschnell einem und dann einem zweiten Wachmann über den Schädel. Der dritte ließ sein Gewehr fallen, als er

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