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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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beim Offnen der schweren, wasserdicht vernieteten Reißverschlüsse an ihrem Anzug. Sie streifte erst Handschuhe und Kapuze ab und schälte sich dann langsam von oben nach unten aus der Neoprenhülle. Ihre kupferroten Haare fielen auf einen hautengen Kunstfaserbody, der ihre Kurven bestens zur Geltung brachte.
    »Bist du in den Schlick geraten?«, fragte Dirk mit besorgtem Unterton.
    Sie nickte. »Ich habe Proben mitgebracht.«
    »Bist du dir sicher, dass nichts in deinen Anzug gesickert ist?«
    Sie streckte die Arme empor und drehte eine Pirouette.
    »Überzeuge dich selbst. Nirgendwo ein Tropfen Giftschleim.«
    Dirk legte ihr die Hand auf die Schulter. »Merk dir eines: Tauche nie wieder allein. Jedenfalls nicht, wenn ich in deiner Nähe bin.«
    »Ja, Bruderherz«, sagte sie mit verschmitztem Lächeln.
    »Komm, wir packen deine Proben in einen wasserdichten Behälter. Käpt’n Barnum kann sie zur Untersuchung ins Schiffslabor mitnehmen.«
    »Kommt der Käpt’n runter zu uns?«, fragte sie erstaunt.
    »Er hat sich zum Mittagessen eingeladen«, antwortete Dirk.
    »Er wollte unsere Verpflegung höchstpersönlich bringen. Hat gesagt, dadurch bekommt er ein bisschen Abwechslung und muss nicht ständig den Schiffskommandanten spielen.«
    »Sag ihm, er darf nur kommen, wenn er eine Flasche Wein mitbringt.«
    »Hoffentlich kann er Gedanken lesen«, sagte Dirk grinsend.
    Kapitän Paul T. Barnum war ein hagerer Mann, der ein leiblicher Bruder des legendären Jacques Cousteau hätte sein können, wenn man einmal davon absah, dass er kaum noch ein Haar auf dem Kopf hatte. Er trug einen kurzen Nasstauchanzug, den er anließ, als er aus der Luftschleuse in die Hauptkammer trat. Dirk half ihm, die Metallkiste mit den Lebensmitteln für die nächsten zwei Tage auf die Arbeitsfläche in der Kombüse zu wuchten, während Summer die diversen Vorräte in einem kleinen Schrank und im Kühlfach verstaute.
    »Ich habe euch ein Geschenk mitgebracht«, erklärte Barnum und hielt eine Flasche Jamaica-Wein hoch. »Und außerdem hat der Schiffskoch Hummer thermidor an Blattspinat mit Sahne für euch zubereitet.«
    »Deshalb also sind Sie hier«, sagte Pitt und versetzte dem Kapitän einen Klaps auf den Rücken.
    »Alkohol bei einem NUMA-Projekt«, murmelte Summer spöttisch. »Was würde denn unser geschätzter Oberherr, der werte Admiral Sandecker, dazu sagen? Wie lautet doch seine eiserne Regel? Kein Schnaps im Dienst.«
    »Euer Vater hatte einen schlechten Einfluss auf mich«, erwiderte Barnum. »Er kam nie ohne eine Kiste mit edlen Weinen an Bord. Und sein Freund Al Giordino hatte immer einen Humidor voller Zigarren dabei, die aus dem persönlichen Vorrat des Admirals stammten.«
    »Anscheinend weiß jeder außer dem Admiral, dass Al seine Zigarren heimlich vom gleichen Hersteller bezieht«, sagte Dirk lächelnd.
    »Was gibt’s als Vorspeise?«, fragte Barnum.
    »Frische Fischsuppe und Krabbensalat.«
    »Wer übernimmt das?«
    »Ich«, grummelte Dirk. »Das einzige Fischgericht, das Summer zustande bringt, ist Tunfisch aus der Dose.«
    »Stimmt gar nicht«, versetzte sie schmollend. »Ich bin eine gute Köchin.«
    Dirk warf ihr einen spöttischen Blick zu. »Und warum schmeckt dann dein Kaffee immer wie Batteriesäure?«
    Sie genossen die in Butter geschmorte Languste mit Rahmspinat, tranken dazu Jamaica-Wein und hörten sich die Geschichten von Barnums Abenteuern auf hoher See an. Summer schnitt ihrem Bruder eine Grimasse, als sie einen Zitronen-Baiser-Kuchen auftrug, den sie in der Mikrowelle gebacken hatte. Dirk war der Erste, der zugab, dass sie ein kleines Wunder vollbracht hatte, da die Mikrowelle eigentlich nicht zum Backen geeignet war.
    Barnum wollte sich gerade verabschieden, als Summer ihm die Hand auf den Arm legte. »Sie müssen ein Rätsel für mich lösen.«
    Barnum kniff die Augen zusammen. »Was für ein Rätsel?«
    Sie reichte ihm den Fund aus der Höhle.
    »Was ist das?«
    »Ich glaube, es ist eine Art Topf oder Gefäß. Aber das werden wir erst erfahren, wenn der Korallenbewuchs weg ist. Ich dachte, Sie könnten es vielleicht zum Schiff mitnehmen und von jemandem im Labor reinigen lassen.«
    »Ich finde bestimmt einen Freiwilligen, der das übernimmt.«
    Er ergriff es mit beiden Händen, als wollte er das Gewicht schätzen. »Für eine Keramik ist es zu schwer.«
    Dirk deutete auf den Fuß. »Diese Stelle ist nicht überwuchert. Dort sieht man, dass es aus Metall ist.«
    »Seltsam, aber allem Anschein nach ist es

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