Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
von fast dreihundertvierzig Stundenkilometern. Und der andere, der nur Sekunden später von Backbord kam, war noch stärker.«
    »Ich habe noch nie derart heftige Winde erlebt«, murmelte Barrett erschrocken.
    »Sie können mir ruhig glauben. So was ist noch nie gemessen worden. Zwei Sturmböen, die aus entgegengesetzter Richtung aufeinander stoßen, erlebt man als Meteorologe nur selten. Doch genau so war es. Irgendwo in dem ganzen Durcheinander haben wir die Aufzeichnungen, mit denen wir es beweisen können.«
    »Die
Galloping Gertie
schafft es nicht mehr bis Miami«, sagte Barrett und deutete mit dem Kopf auf die Rumpfwand, die nur mehr von ein paar Nieten zusammengehalten wurde. »Wir versuchen uns nach San Juan durchzuschlagen. Ich sorge dafür, dass Rettungsfahrzeuge bereit stehen.«
    »Fordern Sie auch ein paar zusätzliche Sanitäter und Krankenwagen an«, sagte Miller. »Ohne Platzwunden, Schnitte und Prellungen ist hier keiner davongekommen. Delbert und Morris sind schwer verletzt, aber nicht in Lebensgefahr.«
    »Ich muss ins Cockpit zurück und Boozer helfen. Wenn wir irgendwas …«
    »Wir kommen schon zurecht«, erwiderte Miller. »Sehen Sie zu, dass wir in der Luft bleiben.«
    »Genau das haben wir vor.«
    Zwei Stunden später kam der Flughafen von San Juan in Sicht. Barrett, der die Regler mit viel Fingerspitzengefühl betätigte, wollte die angeschlagene Maschine möglichst wenig belasten und flog nur so schnell, dass sie nicht abschmierte. Mit gesenkten Landeklappen steuerte er in einem weiten Bogen die Rollbahn an. Er hatte nur einen Versuch, das wusste er, und den durfte er auf keinen Fall verpatzen.
    »Fahrwerk ausfahren«, sagte er, ohne die Landebahn aus den Augen zu lassen.
    Boozer fuhr das Fahrwerk aus. Gottlob funktionierte es und rastete auch ein. Feuerwehrfahrzeuge und Krankenwagen säumten die Piste, Rettungsmannschaften hielten sich bereit und waren aufs Schlimmste gefasst, nachdem sie über Funk das Ausmaß der Schäden erfahren hatten.
    Die Fluglotsen im Tower, die ihre Ferngläser auf den kleinen Fleck am Himmel gerichtet hatten, der allmählich größer wurde, bis die Maschine in Sicht kam, trauten ihren Augen kaum. Keiner konnte fassen, wie sich die Orion, deren einer Motor qualmte und stillstand, während der andere offenbar abgerissen war, überhaupt noch in der Luft hielt. Sie wiesen sämtliche Fracht- und Passagierflugzeuge an, in Warteschleife zu bleiben, bis der flügellahme Vogel gelandet war. Dann verfolgten sie schweigend und in banger Sorge den Anflug.
    Tief und langsam schwebte die Orion ein. Boozer bediente die Gashebel und sorgte dafür, dass sie halbwegs geradeaus flog, während Barrett behutsam Höhenruder und Landeklappen betätigte. Er hob den Bug an und setzte so weich wie nur irgend möglich auf, wenn auch etwas zu weit hinten, zu dicht am Ende der Rollbahn. Die Maschine ruckelte nur einmal leicht, dann rollte sie mit quietschenden Reifen über den Asphalt. Auf Schubumkehr konnte er nicht umschalten, deshalb zog Boozer einfach die Gashebel bis zum Anschlag zurück und ließ die Motoren auslaufen, während die Maschine über die Rollbahn raste.
    Barrett tippte vorsichtig die Bremspedale an, während er auf den Zaun starrte, der bedrohlich nahe hinter der Landebahn aufragte. Wenn es ganz eng werden sollte, konnte er immer noch die linke Bremse durchtreten und die Maschine quer aufs Gras ziehen. Aber auf
Gertie
war wieder einmal Verlass. Allmählich wurde sie langsamer und rollte knapp sechzig Meter vor dem Ende der Piste aus.
    Barrett und Boozer ließen sich erleichtert zurücksinken. Doch im nächsten Moment ertönte hinten ein dumpfer Schlag, der die ganze Maschine erschütterte. Sie warfen die Gurte ab und stürmten in die Kabine, starrten über die verletzten Wissenschaftler und die zertrümmerten Geräte hinweg auf das klaffende Loch, das sich am anderen Ende der Zelle auftat.
    Die ganze Heckpartie des Flugzeugs war abgerissen und lag auf der Landebahn.
    Der Wind drückte gegen die flache, dem Meer zugewandte Seite des
Ocean Wanderer.
Die Architekten hatten gute Arbeit geleistet. Obwohl sie beim Bau nur mit Windgeschwindigkeiten von 250 Stundenkilometern gerechnet hatten, hielten die Fenster bislang auch Sturmböen mit weit über 300 Kilometern pro Stunde statt. Bislang hatte der Hurrikan nur das Deck verwüstet, auf dem sich die Sportanlagen, der Golfkurs, die Basketball- und Tennisplätze befanden, hatte Stühle und Tische weggerissen und das Wasser im

Weitere Kostenlose Bücher