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Die Trolle

Die Trolle

Titel: Die Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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auch Druan nicht allzu feindselig schaute. Nur Pard wand sich seufzend ab und entfernte sich in die düsteren Schatten der Lagerhalle.
    »Wisst ihr, wo Sten hingegangen ist?«, erkundigte sich Sargan vorsichtig, denn es wäre vermutlich besser, wenn er dem Wlachaken nicht begegnete.
    »Nein. Er sagte nur, dass wir bereit sein sollen, wieder aus der Stadt zu verschwinden, weil es vielleicht schnell gehen muss«, antwortete Druan gelassen.
    »Tatsächlich? Wieso?«, fragte Sargan unschuldig und überlegte bei sich, was die Rebellen wohl planten.
    »Wissen wir nicht. Vielleicht geht er zu den Sonnenmagiern.«
    »Sonnenmagier?«, fragte der Dyrier, dessen Wissen über Ardoly vor allem aus alten Folianten stammte. »Meinst du den Albus Sunas?«
    »Ja, genau, die. Kennst du sie?«, erkundigte sich Druan.
    Der Rest der Trolle schien von ihrem Gespräch eher gelangweilt zu sein. Pard war schon in der Halle verschwunden, Zdam und Anda setzten sich hinter einigen Kisten auf den Boden, sodass nur Druan und Roch mit Sargan in der Nähe der Tür blieben. Im Zweifelsfall würde der Dyrier wohl entkommen können, was ihn ein wenig ruhiger werden und erleichtert aufatmen ließ. »Nicht wirklich. In meiner Heimat beten wir zu Agdele, der Mutter der Welt, und nicht zu einem diffusen Lichtgott. Aber es gibt Leute, die sagen, dass die Erdenmutter und der Himmelsvater zusammengehören.«
    »Das verstehe ich nicht. Wir wissen wenig über die Sonnenmagier. Sie beten zu einem Himmelsvater?«, fragte Druan verwirrt.
    »Auf eine gewisse Art und Weise. Sie verehren das Göttliche Licht, die Sonne, die Leben und Wärme spendet. Manche Menschen nennen dieses Gestirn den Himmelsvater. Und Agdele ist die Herrin der Erde und die Mutter der Welt. Aber die Priesterinnen halten da nicht wirklich viel von.«
    »Eure Priesterinnen?«
    »Ja, die Priesterinnen der Agdele. Es gibt Kloster und Tempel des Albus Sunasim Imperium, aber stark ist ihr Orden nur in Ardoly, denn er kam mit den Masriden. Deren Krieger zogen auch durch das Dyrische Imperium, meine Heimat, aber obwohl der Glaube an das Göttliche Licht auch bei uns Fuß gefasst hat, ist der Glaube an die Erdenmutter weitaus verbreiteter«, erläuterte Sargan.
    »Aber deine Erdmutter interessiert uns nicht«, sagte Druan, der fast verzweifelt bemüht schien, den komplizierten Worten des rothaarigen Mannes zu folgen. »Wir reden von den Sonnenmagiern!«
    »Warum ist Sten denn dorthin gegangen?«
    »Es sind unsere Feinde!«, warf Roch hitzig ein, was ihm einen warnenden Blick von Druan einbrachte. Interessant, dachte Sargan, der Troll will mir Dinge verheimlichen. Laut fragte er nach: »Tatsächlich? Wieso, wegen der Sonne?«
    »Nein, sie helfen unseren Feinden«, antwortete Druan.
    »Wie denn?«, erkundigte sich Sargan mit einem auffordernden Lächeln, das jedoch bei Druan seine Wirkung zu verfehlen schien.
    »Wissen wir nicht«, erwiderte der Troll kurz angebunden. »Wieso interessiert dich das, Mensch?«
    »Nur für meine Geschichten, nur für meine Geschichten«, beschwichtigte der Dyrier ihn rasch und lächelte noch breiter.
    »Was weißt du noch über die Sonnenmagier?«, erkundigte sich Druan.
    »Sie sind, wie gesagt, mit den Masriden gekommen, als diese über die zivilisierte«– Sargan sah sich mit einem Naserümpfen um –»und nicht ganz so zivilisierte Welt hergefallen sind. Es ist ein Orden, der nur Männer aufnimmt, und sie predigen, dass es keine Götter außer ihrem Göttlichen Licht gibt, weshalb sie nicht sonderlich beliebt sind bei denen, die nun einmal an andere Götter glauben.«
    »Sind sie mächtig?«
    »Mächtig? Nicht in meiner Heimat. Hier in Ardoly? Vermutlich schon, immerhin unterstützen die Herrscher des Landes ihren Orden«, vermutete Sargan. »Aber so genau weiß ich das nicht.« Neugierig beäugte der Dyrier den Troll und fragte: »Aber ich dachte, ihr führt Krieg gegen die Zwerge. Was hat der Albus Sunasdamit zu tun?«
    Offensichtlich bereitete es Druan Unbehagen, über diese Angelegenheiten zu sprechen, denn er kratzte sich am Kopf und sagte abwehrend: »Wissen wir nicht.«
    »Aber Sten versucht das herauszufinden?«
    »Genau«, bestätigte der Troll knapp.
    Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich mehr Informationen herausrücke, überlegte sich Sargan und sagte: »Wisst ihr, dass die Zwerge mit Zorpad Absprachen treffen?«
    Sofort kniff Druan die Augen zusammen und sah den Dyrier finster an. »So, tun sie das?«
    »Ja. Sie hatten mich doch überfallen und entführt,

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