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Die Trolle

Die Trolle

Titel: Die Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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weiß ich das nicht. Viel wird davon abhängen, wie das Kleine Volk darauf reagiert. Ob der Pakt zwischen Zorpad und den Zwergen hält. Ob wir uns gegen den Masriden behaupten können.«
    »Wenn Zorpad noch mehr Waffen braucht, dann wird er den kleinen Bastarden weiter helfen«, überlegte Druan.
    »Vielleicht waren dies alle Männer des Albus Sunas, die von dem Ort wissen. Oder die das Wissen um die Rituale haben«, schlug Sten vor, aber Druan sah ihn zweifelnd an.
    »Glaubst du das?«
    »Nein«, erwiderte Sten niedergeschlagen. »Es gibt immer genug Menschen, die ihre Seele für Macht verkaufen, so wie diese hier. Da fällt mir ein, wo ist Sargan?«
    »Hier«, antwortete eine Stimme hinter Sten, was ihn herumfahren ließ. »Ich habe die Treppe genommen.«
    »Bei den Geistern! Nicht so anschleichen!«
    »Entschuldigung«, antwortete der Dyrier grinsend und wies zu Pard und Anda, die blutüberströmt auf sie zukamen. »Ich glaube, sie sind fertig. War ein ziemliches Massaker, was?«
    »Da vorne ist ein Loch im Boden«, rief Pard ihnen zu und zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Direkt neben den Schädeln dieser Sonnenärsche!«
    »Gut gemacht!«, lobte ihn Druan und sah sich um. »Einer ist da vorne irgendwo gelandet.«
    Gemeinsam suchten sie den Sonnenmagier, den Pard durch die Luft geschleudert hatte, und fanden ihn schließlich mit seltsam abgewinkelten Gliedmaßen hinter einem Stalagmiten liegen. Der Atem des blonden Mannes ging flach, und Sargan kniete sich neben ihn. Schon auf den ersten Blick konnte Sten erkennen, dass der Mann überall Brüche hatte, und auch ein Arm schien mindestens ausgekugelt zu sein, wenn nicht gar Schlimmeres.
    »Wie heißt du?«, fragte Sargan mit sanfter Stimme, und die Augen des Sterbenden richteten sich auf ihn.
    »Tamlós«, keuchte der Mann. Blut tropfte von seinen Lippen und verursachte große rote Flecken auf seinem weißen Gewand.
    »Wart ihr das alle? Gibt es noch mehr, die Rituale an diesem Ort durchführen, Tamlós?«, erkundigte sich Sargan freundlich, und der Priester blinzelte verwirrt, bevor er hustend antwortete. »Wir … die Ältesten des Klosters … wir dienen hier dem Göttlichen Licht.«
    »Nur sieben?«
    »Sieben Älteste, ja.«
    »Und was tut ihr hier?«
    »Wir binden einen Dunkelgeist und treiben seine Kraft in die Erde. Unser Lángor führt uns an.«
    »Er ist einer der sieben?«
    »Ja«, hustete der Sonnenmagier schmerzerfüllt.
    An Druan gewandt, sagte Sargan: »Sieht gut für euch aus, Troll. Das hier ist der Siebte, die anderen sechs liegen da hinten, obwohl man ihre Zahl nur noch schwer erkennen kann.«
    »Wer bist du?«, wunderte sich der tödlich verletzte Sonnenpriester, und Sargan trieb ihm einen seiner dünnen Dolche in die Brust.
    »Für dich: Gnade«, flüsterte der Dyrier, während der Priester sich noch einmal aufbäumte und dann leblos zurücksank. Sargan wischte die Klinge am weißen Gewand des Toten ab und erhob sich. Als er Stens fragenden Blick bemerkte, zuckte er mit den Schultern und wandte sich ab: »Ein schneller Tod.«
    »Mehr, als er verdient hat«, fauchte Anda, griff die Leiche des Priesters und schleppte sie, eine Blutspur hinter sich herziehend, zu den anderen, wo sie sie verächtlich neben ein drei Schritt breites Loch im Boden warf. Neben dem fast kreisrunden Loch lag eine hölzerne Platte, die mit goldenen Runen verziert war. Einige goldene Pokale und Feuerschalen waren dort umgefallen, wo die Priester gestorben waren. Blut war über den dunklen Fels geflossen und sammelte sich nun in großen Lachen am Boden. Bei näherem Hinsehen erkannte Sten, dass in den Pokalen auch Blut gewesen sein musste, denn sie waren innen mit einem dunkelroten Film bedeckt. Angewidert betrachtete er das Ganze, bis sein Blick auf die enthauptete Leiche eines der Sonnenpriester fiel.
    »Dort, die Sonnenscheibe auf der Brust. Das wird ihr Anführer gewesen sein, der Lángor«, wies er die anderen auf seine Entdeckung hin.
    »Soll er verrotten«, erwiderte Druan grimmig, beugte sich über den Schacht und sog prüfend die Luft durch die Nase ein. Nachdenklich runzelte der Troll die Stirn, während Sten um den Brunnen herumging, sorgsam darauf bedacht, nicht in die Blutlachen zu treten. Das einfache Loch im Boden ging senkrecht hinab und verlor sich bald in völliger Dunkelheit, sodass der Wlachake nicht abschätzen konnte, wie tief es eigentlich war. Irgendwo dort unten saß laut Vangeliu der Dunkelgeist, der einst der Schutzgeist der Wlachaken

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