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Die Tuer im Schott

Die Tuer im Schott

Titel: Die Tuer im Schott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Dickson Carr
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hinters Licht geführt hätte, der ihn wirklich kannte.«
    »Da wäre es wohl an der Zeit«, fügte Welkyn in schönsten Tönen hinzu, »daß Mr.   Burrows und ich uns ein wenig unterhalten – ohne Vorurteil natürlich …«
    »Wir sollten es nicht überstürzen«, erwiderte Burrows, nicht minder galant. »Noch ist vieles unklar, und ich darf auch darauf hinweisen, daß ich bisher keinen Beweis gesehen habe. Würden Sie gestatten, daß ich die Dokumente prüfe? Ich danke Ihnen. Als nächstes, Lady Farnleigh, möchte ich gern mit Ihnen unter vier Augen sprechen.«
    Molly blickte starr, angespannt und verwirrt drein.
    »Ja, das wäre das beste«, stimmte sie zu. »Madeline hat mir einiges erzählt.«
    Madeline legte ihr tröstend die Hand auf den Arm, aber sie schüttelte ihn mit einem Ruck ihres kräftigen Körpers ab. Madelines stille blonde Schönheit strahlte im Kontrast zu der Wut, die Molly wie eine Wolke umgab, um so heller, so daß alles in ihrer Umgebung glanzlos schien. Dann verließ Molly, von Madeline und Burrows flankiert, das Zimmer. Sie hörten, wie Burrows’ Schuhe knarrten.
    »Gott!« sagte Patrick Gore. »Und wie geht es nun weiter?«
    »Nur Geduld, Sir«, antwortete Elliot grimmig. »Nur ein kleinwenig Geduld, dann verrate ich Ihnen, wie es weitergeht.« Gore und Welkyn blickten ihn an, überrascht von dem Tonfall. »Wir haben immer noch einen falschen Farnleigh, der an dem Teich umgebracht wurde. Wie oder warum oder von wem, das wissen wir nicht. Wir haben immer noch jemanden, der ein wertloses Heft stahl« – er hielt das falsche Büchlein in die Höhe – »und es später wieder auftauchen ließ. Wahrscheinlich hat der Betreffende erkannt, daß es wertlos ist. Wir haben ein Hausmädchen, Betty, das seit dem Mittag verschwunden war und um vier Uhr in dem Raum oberhalb dieser Bibliothek aufgefunden wurde, halbtot vor Angst. Wer oder was ihr den Schrecken einjagte, wissen wir nicht, und ebensowenig, wie das Heft mit den Fingerabdrücken in ihre Hände gelangte. Wo ist eigentlich Dr.   King jetzt?«
    »Immer noch bei der unglücklichen Betty, glaube ich«, sagte Gore. »Und was haben wir noch?«
    »Was wir noch haben, ist neues Beweismaterial«, erwiderte Elliot. Er machte eine Pause. »Wie Sie ganz richtig sagen, haben Sie alle geduldig die Geschichten wiederholt, die Sie schon gestern abend zu Protokoll gegeben haben. Nun, Mr.   Gore. In dem Bericht, den Sie von Ihren Bewegungen zum Zeitpunkt des Mordes gegeben haben – haben Sie da die Wahrheit gesprochen? Überlegen Sie, bevor Sie antworten. Es gibt jemanden, der Ihrer Aussage widerspricht.«
    Page hatte schon darauf gewartet; er hatte sich gefragt, wie lange Elliots Geduld wohl reichen würde, bis er es aufbrachte.
    »Meiner Aussage widerspricht?« fragte Gore scharf und nahm die kalte Zigarre aus dem Mund. »Wer widerspricht ihr?«
    »Lassen wir den Namen aus dem Spiel. Wo waren Sie, als Sie hörten, wie das Opfer in den Teich stürzte?«
    Gore betrachtete sein Gegenüber mit Erheiterung. »Na, da haben Sie ja anscheinend einen Zeugen. Ich habe den alten Herrn hier« – er wies auf Murray – »durchs Fenster beobachtet. Mir geht gerade erst auf, daß ich ja jetzt keinen Grund mehr habe, es zu leugnen. Wer hat mich gesehen?«
    »Ist Ihnen klar, Sir, daß das, was Sie da sagen, Ihnen, wenn es wahr ist, ein Alibi verschafft?«
    »So daß ich dann leider nicht mehr als Tatverdächtiger in Frage käme.«
    »Leider?« fragte Elliot eisig.
    »Ein dummer Witz, Inspektor. Ich bitte um Verzeihung.«
    »Darf ich fragen, warum Sie mir den Sachverhalt bisher verschwiegen haben?«
    »Das dürfen Sie. Und fragen Sie auch gleich, was ich durch das Fenster gesehen habe.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Elliot achtete stets darauf, daß sein Scharfsinn nicht zu offensichtlich wurde. Auf Gores Gesicht zeigte sich eine Spur Überdruß. »Um es mit einfachen Worten zu sagen, Inspektor: Seit ich gestern abend dieses Haus betreten habe, hatte ich das Gefühl, daß hier nicht ehrlich gespielt wird. Dieser Herr hier trat ins Zimmer.« Er betrachtete Murray und schien nicht zu wissen, wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte. »Er erkannte mich. Das habe ich gespürt. Aber mit keinem Wort hat er es bestätigt.«
    »Und?«
    »Nun, was tat ich? Ich kam – wie Sie so scharfsinnig herausgefunden haben – um die Hausecke, vielleicht eine Minute bevor der Mord geschah.« Er hielt inne. »Nebenbei, haben Sie eigentlich inzwischen entschieden, ob es Mord

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