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Die Tuer im Schott

Die Tuer im Schott

Titel: Die Tuer im Schott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Dickson Carr
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deshalb hätten sie ihn in den Kohlenschuppen gestellt. Dann – ähm – erschien Mr.   Burrows und war ärgerlich, daß der Apparat nicht mehr hier war. Er kennt ebenfalls jemanden, der sich mit solchen Maschinen auskennt.«
    »Wie populär die Hexe auf ihre alten Tage noch wird«, brummte Dr. Fell mit einem Schnaufen, das vielleicht amüsiert war, vielleicht aber auch nicht. »Wie schön, wenn man einen Kreis von Verehrern um sich versammeln kann. Großartig! Vollkomm’ne Frau, von Meisterhand geplant, zum Trost, zur Warnung, zum Befehl bestimmt. Die Augen kalt wie Diamant für Stunden nur sind weich gestimmt – ich muß schon sagen!« Er hielt inne. »Und Mr.   Murray interessiert sich ebenfalls für den Automaten?«
    »Nein, Sir. Meines Wissens nicht.«
    »Ein Jammer. Na, dann schicken Sie ihn mal in die Bibliothek. Er kennt sich ja bemerkenswert gut hier aus. Einer von uns beiden kommt gleich hinunter. Und was«, wandte er sich an Elliot, als Knowles gegangen war, »halten Sie von dieser neuesten Entwicklung?«
    Elliot rieb sich das Kinn. »Ich weiß nicht. Aber es scheint nicht zu dem zu passen, was wir gesehen haben. Jedenfalls wäre es wohl keine schlechte Idee, wenn ich so schnell wie möglich wieder nach Monplaisir käme.«
    »Da stimme ich Ihnen zu. Unbedingt.«
    »Burton müßte inzwischen mit dem Wagen draußen sein. Wenn ja, bin ich über die Straße in drei Minuten da. Wenn nicht …«
    Er war nicht da. Was ihn aufgehalten oder was er mißverstanden hatte, wußte Elliot nicht. Er versuchte, einen Wagen aus der Garage des Herrenhauses zu holen, doch er fand (was ihm zu denken gab) die Tore verschlossen. Elliot nahm den Pfad durch den Wald nach Monplaisir. Das letzte, was er sah, bevor er aus dem Haus stürmte, war Dr.   Fell, der eben die Haupttreppe hinabstieg, Stufe für Stufe, auf seinen Krückstock gestützt; und auf Dr.   Fells Gesicht sah er einen Ausdruck, der nicht oft darauf zu sehen war.
    Inspektor Elliot sagte sich, daß es keinen Grund zur Eile gab. Doch instinktiv beschleunigte er seine Schritte, als er den Hügel des Hanging Chart hinaufschritt. Er fühlte sich unwohl in diesem Wald. Er wußte, daß sie allesamt nichts weiter als die – nun nicht mehr leichtgläubigen – Opfer einer Reihe von ausgeklügelten Scherzen waren, die ihm genausowenig Furcht einjagen sollten wie der schwarze Januskopf auf dem Dachboden. Es waren Scherze, die im günstigsten Falle häßlich waren, im schlimmsten mörderisch – aber Scherze blieben es doch.
    Trotzdem war er nun beinahe in einen Laufschritt verfallen und ließ dabei stets den Strahl seiner elektrischen Taschenlampe zur Rechten und zur Linken des Pfades wandern. Etwas in ihm regte sich, etwas, das aus den Urgründen seines Blutes und seiner Rasse kam. Er wußte, daß es, als er noch Kind war, ein Wort gegeben hatte, das Dinge wie diese beschrieb, und nun fiel es ihm wieder ein. Das Wort hieß »heidnisch«.
    Er rechnete nicht damit, daß etwas geschehen würde. Er wußte, daß er nicht gebraucht würde.
    Erst als er schon fast aus dem Wald heraus war, hörte er den Schuß.
     

Kapitel 19
    Brian Page stand an der offenen Terrassentür und blickte hinaus in den Garten. Nach dem Klopfen an der Tür war er in seiner üblichen Art auf alles gefaßt gewesen, nur nicht auf nichts. Und nichts war dort draußen – zumindest schien es so.
    Der Automat war wieder fort. In dem stillen Licht, in dem das Gras beinahe grau wirkte, waren die Abdrücke der Räder, wo das schwere Eisen gestanden hatte, gerade noch zu erkennen. Doch ob dieses tote Stück Metall nun dastand oder nicht, spielte keine Rolle; wichtig war, daß jemand oder etwas ans Fenster geklopft hatte. Er trat über die Schwelle.
    »Brian«, sagte Madeline leise, »wohin gehst du?«
    »Ich will nur nachsehen, wer uns besuchen wollte und es sich dann anscheinend wieder anders überlegt hat.«
    »Brian, geh nicht nach draußen. Bitte.« Sie kam näher, und sie sprach mit eindringlicher Stimme. »Ich habe dich noch nie gebeten, etwas für mich zu tun, oder? Aber jetzt bitte ich dich. Geh nicht nach draußen. Wenn du gehst – ich weiß nicht, was ich dann tue, aber es wird etwas sein, was dir nicht gefällt. Bitte! Komm herein und schließ die Tür. Ich weiß es ja längst.«
    »Was weißt du?«
    Sie wies mit dem Kopf in Richtung Garten. »Was vorhin da draußen gestanden hat und jetzt nicht mehr da ist. Ich habe es von der Hintertür aus gesehen, als ich in der Küche war. Ich wollte dir

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