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Die Tuer zur Zeit

Die Tuer zur Zeit

Titel: Die Tuer zur Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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die Treppe zum Türmchen hinauf und schlossen zum dritten Mal an diesem Tag das kaputte Fenster.
    Als sie die Treppen wieder hinuntergingen, fragte Rick,
halb in Gedanken versunken: »Habt ihr darauf geachtet,
wie viele Fenster das Türmchen hat?«
    »Nein, wie viele sind es?«, fragte Jason.
    »Eins auf jeder Seite. Insgesamt vier.« Und er fügte
hinzu: »›Wenn du mit vieren eine öffnest nach Sinn‹ – das
könnte sich auf die Fenster beziehen.«
    Jason dachte eine Weile darüber nach, dann schüttelte
er den Kopf. »Nein, ich glaube nicht. Vier, damit sind die
Schlüssel gemeint. Während ›eine‹ ...«
    »›Eine‹ ist die Tür«, beendete Julia seinen Satz.
    Sie flüchteten sich ins steinerne Zimmer und ließen
nur dort das Licht an. Jason sah immer wieder nervös
zum Fenster.
    Froh darüber, zusammen in einem Raum zu sein,
untersuchten sie die vier Schlösser der rätselhaften Tür.
    Es waren vier runde Löcher, die sich durch nichts voneinander unterschieden. Angeordnet waren sie so:

    Nichts wies darauf hin, wie die Schlüssel einzusetzen
waren.
    »Versuchen wir es einfach«, schlug Julia vor.
    Rick schüttelte den Kopf. »Wir sollten da nicht einfach
so drauflosprobieren. Es muss eine bestimmte Reihenfolge
geben, einen ›Sinn‹. Reh, Dachs, Kaninchen und Esel ...
welche Verbindung besteht bloß zwischen diesen Tieren?«
    »Keine. In der Botschaft heißt es: ›nach Sinn‹«, erinnerte Jason ihn.
    »Ich weiß«, erwiderte Rick ungeduldig. »Aber in welchem Sinn?«
    »Versuchen wir es einfach mit den Schlüsseln. Wenn
sie sich drehen, ist es richtig, wenn sie sich nicht drehen,
ist es falsch. Das macht doch auch Sinn, oder?«, brummte
Jason.
    »Und wenn wir dadurch irgendeinen Mechanismus
beschädigen?«, gab Rick zu bedenken. »Vielleicht gibt es
nur eine Möglichkeit, an den Schatz zu kommen.«
    »Stecken wir den mit dem Dachs ganz oben rein«,
schlug Jason vor.
    »Warum?«
    »Weil er mit D wie Dachs anfängt. In der alphabetischen Reihenfolge ist es das erste Tier.«
    »Und wo kommt der Esel hin? Ins linke oder ins rechte
Schlüsselloch?«, fragte Rick.
    Jason hatte darauf keine Antwort.
    »Und dann sollten wir den Tieren auch die richtigen
Namen geben. An den langen Ohren sieht man, dass das hier kein Kaninchen, sondern ein Hase ist«, sagte
Rick.

    »Wow, wie gut du dich mit Tieren auskennst.« In Julias
Stimme lag ehrliche Bewunderung. »Und die anderen?
Was für eine Sorte Reh ist das denn hier?«
    »Ein Reh eben. Und bestimmt kein Hirsch, denn die
haben ein größeres Geweih«, erwiderte Rick. »Überlegen
wir doch einmal, ob irgendein Tier eines von den anderen
frisst. Ist der Dachs ein Fleischfresser?«
    »Ja, aber er frisst nur kleine Tiere und ganz bestimmt
keine Hasen und Rehe«, sagte Julia.
    »Und die anderen?«
    »Die fressen alle das Gleiche, nämlich Gras.«
    Nachdem es ihnen nicht gelungen war, die Reihenfolge der Tiere anhand einer Nahrungskette zu ermitteln, dachten sie über Lebensräume und Himmelsrichtungen nach. Wenn das oberste Schlüsselloch Norden
war, welches Tier konnte man ihm dann zuordnen?
    »Esel gibt es in südlichen Ländern. Also müsste der in
das unterste Schlüsselloch«, stellte Rick fest.
    »Aber Hasen, Rehe und Dachse gibt es so ziemlich
überall, auch hier bei uns«, warf Julia ein.
    Sie gingen zur Körpergröße und dann zur Fellfarbe
der Tiere über, aber auch da ergab sich keine logische Reihenfolge der Schlüssel.
    Schließlich hatte Julia sämtliche Theorien satt. Sie
nahm den Schlüssel mit dem Dachs und steckte ihn in
das oberste Schlüsselloch.

    Dann drehte sie ihn um und ...
klack
.
    »Er hat sich gedreht!«, jubelte sie.
    Jason und Rick sahen sie mit großen Augen an.
    »Woher wusstest du, dass dieser Schlüssel ins obere
Loch passt?«, fragte Jason.
    »Einfach reingesteckt. Gebt mir die anderen.«
    »Welchen willst du?«
    »Esel«, beschloss Julia.
    Sie nahm den Schlüssel, steckte ihn in das linke Schlüsselloch und drehte ihn ebenfalls.
    Klack
.
    »Reh!«, ordnete Julia an.
    Klack
.
    »Und als Letzten den Hasen!«
    Er kam in das unterste Schlüsselloch und ließ sich
leicht im Schloss herumdrehen.
    Klack
.
    »Geschafft!«, sagte Julia und sah die Tür an.
    »Was geschafft?«, wollte Rick wissen.
    »Alle vier Schlösser haben sich aufschließen lassen.«
    Rick versuchte die Tür zu öffnen. »Ich fürchte, sie ist
genauso abgeschlossen wie vorher.«
    Julia war furchtbar enttäuscht. Sie drehte den

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