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Die Tuer zur Zeit

Die Tuer zur Zeit

Titel: Die Tuer zur Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Jason zu lesen.
Zum Glück waren es dieses Mal ganz normale Buchstaben. »Hier brauchen wir wenigstens kein Wörterbuch.«
    Doch da irrte er sich.
    Er ging einmal um den Raum herum, ohne zu verstehen, was er da las. Die Botschaft schien weder Anfang
noch Ende zu haben. Es war einfach nur eine unverständliche Abfolge von Buchstaben.
    »Es bedeutet gar nichts«, beklagte er sich.
    Auch Julia fing an zu lesen, doch ohne Erfolg.
    Rick aber lächelte plötzlich. »Das Motto ist wieder
eine Prüfung«, sagte er. »Eine geheime, verschlüsselte
Botschaft. Wie die der vier Schlüssel und die der Hieroglyphen.«
    »...ABIUSROMEMOT!«, rief Jason, der immer weiter
gelesen hatte, wütend.
    Nachdem sie zu ihrem Bruder hinübergeschaut hatte,
musste auch Julia grinsen. »Ist das nicht toll? Wir stehen
hier im Dunkeln, in einem geheimen Raum eines Hauses
über den Klippen und müssen eine rätselhafte Botschaft entschlüsseln. Und wir hatten Angst, uns in Kilmore
Cove zu langweilen!«

    Rick setzte sich in die Mitte des Raums, ließ etwas
Wachs auf den Boden tropfen und stellte die Kerze darauf
ab. Dann nahm er das Blatt, auf das sie die Übersetzungen
der anderen beiden Nachrichten geschrieben hatten, und
den Stift und bat Jason ihm die Buchstaben am Boden zu
diktieren.
    »Julia, du bleibst da stehen, damit Jason weiß, wo er
angefangen hat.«
    »M ... O ... R ... S ... U ...«, begann Jason zu diktieren.
    Rick ließ ihn zweimal herumgehen, um sicher zu sein
alles richtig aufgeschrieben zu haben.
    Schließlich lautete die Botschaft:
    MORSUIBAABIUSROMEMOTEPSEESPETOME
    »Gut«, seufzte er. »Das macht keinerlei Sinn.«
    »Zeig mal.« Jason setzte sich neben ihn. Er las die Buchstaben und stellte fest, dass an einer Stelle zwei As aufeinanderfolgten.
    MORSUIBA/ABIUSROMEMOTEPSEESPETOME
    Er las: »MORSUIBA ... Das erinnert mich an etwas.«
    »Du machst Witze, oder?«
    »Nein. Dieses Wort ... MORSUIBA ... Ich habe es
irgendwo im Wörterbuch gesehen.«

    Wie von der Tarantel gestochen sprang Rick auf. »Wirklich?«
    »Ich glaube schon. Schauen wir doch einmal nach.«
    Rick kniete sich hin, schlug das Wörterbuch vor sich
auf dem Boden auf und begann in dem Teil mit den ältesten Sprachen zu blättern. Die Geschwister sahen ihm aufgeregt zu. Der Gedanke, mit einer längst vergangenen
Zeit in Kontakt treten zu können, faszinierte sie.
    »Da ist es!«, rief Rick und zeigte auf ein Kapitel mit
dem Titel
Die Sprache des Mondvolkes
. »Schaut her: ›Suiba‹
bedeutet ›schnell‹.«
    Vielleicht war es ihnen gelungen, ein Wort der Botschaft zu verstehen.
    »Versuchen wir auch noch den Rest zu übersetzen«,
schlug Rick vor.
    »Hey!«, rief Jason auf einmal. »Man kann es von beiden Seiten lesen. Schaut mal! Es bleibt immer gleich.«
    Wenn man bei den beiden A's anfing und von links
nach rechts las, ergab das ABIUSROME, und das Gleiche
erhielt man, wenn man von rechts nach links las. Aber
nicht nur das: War man rechts oder links am Ende der
einen Buchstabenfolge angelangt, konnte man am Ende
der anderen weitermachen.
    Es war ein Ringsatz, der in beiden Richtungen gelesen
werden konnte und der weder Anfang noch Ende hatte.
Ein magischer Satz.
    Aber auch ein Satz, der zumindest bis jetzt keinen
Sinn ergab.

    Also vertieften sich Julia, Jason und Rick in die Übersetzung der Sprache des Mondvolkes, von dem sie in der
Schule übrigens noch nie etwas gehört hatten. Zu ihrem
Glück schien das
Wörterbuch der vergessenen Sprachen
genau
dazu geschaffen zu sein, ihnen die Arbeit zu erleichtern.
Mithilfe der im Buch enthaltenen Informationen gelang
es ihnen die einzelnen Wörter des Ringsatzes voneinander zu trennen.
    In Wörter unterteilt, die in die richtige Reihenfolge
gebracht worden waren, lautete er:
    ES PAT OMEMOR SUIBA ABIUS ROMEMOT EPSE
    Das Wörterbuch wirkte wahre Wunder. In weniger
als einer Viertelstunde konnten sie alle Wörter in die entsprechenden Vokabeln ihrer Sprache übertragen.
    Der Satz lautete nun:
    NACHTS BEWEGEN WIR UNS SCHNELL UND
FÜRCHTEN DAS BRENNENDE FEUER
    Als er mit der Übersetzung fertig war, schlug Rick das
Wörterbuch zu. Die drei schwiegen eine Weile und dachten über den Sinn des Satzes nach.
    Dann fragte Julia: »Und jetzt?« Ihr dröhnte der Kopf.
Sie hatte schon immer lieber gehandelt, als nachgedacht,
lieber schnell etwas unternommen, anstatt lange zu überlegen. Heute folgte auf ein Rätsel das Nächste und das fand sie sehr anstrengend. Gleichzeitig wunderte sie

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