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Die Tuer zur Zeit

Die Tuer zur Zeit

Titel: Die Tuer zur Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Kopf und konnte sich nicht mehr
einkriegen.
    Kichernd gelangten sie bei der Villa Argo an, wo Nestor
sie bereits am Hauseingang erwartete.
    Aus dem Hausinneren drang das Knistern eines Feuers.
    Die Sonne versank in einem Brei aus Wolken und
Regen. Zum dritten Mal an diesem Tag mussten sie sich
umziehen. Rick bekam einen Pullover von Mr Covenant
und eine Jeans, die ihm viel zu groß war.

    Nestor begann in der Küche herumzurumoren und
bereitete eine Gemüsesuppe mit Brotkrüstchen zu. Bald
zog ein verführerischer Duft durchs Haus.
    Der Regen klatschte gegen die Fenster. Das Feuer im
Kamin wärmte den Raum. Es brannte hell und das leise
Knistern der Holzscheite erinnerte an das gemütliche
Ticken einer Uhr.
    Nachdem sie sich abgetrocknet und umgezogen hatten, stellten sich Jason, Julia und Rick rings um den
Küchentisch auf und beobachteten Nestor, der pfeifend
die Suppe umrührte.
    »Telefon!«, rief der Gärtner nach einer Weile. Und kaum
hatte er das gesagt, begann das Telefon zu klingeln.
    Jasons und Julias Eltern wollten wissen, ob alles in
Ordnung sei.
    »Jaja ... alles okay«, stotterte Jason. »Ja, ich reich dich
weiter.« Seine Mutter wollte mit Nestor sprechen.
    »Wie drei kleine Engel«, brummte der alte Gärtner in
den Hörer. »Ich merke gar nicht, dass sie da sind. Sicher.
Ja. Jaja. Sie haben den Garten kein einziges Mal verlassen. Nein, überhaupt nicht. Kein Problem. Kein Problem.
Gemüsesuppe. Alles klar, ich sage es ihnen.« Und er legte
wieder auf.
    »Es ist besser, du rufst zu Hause an, Rick«, meinte er,
als er zum Herd zurückkehrte. »Dann kannst du deinen
Leuten sagen, dass du zum Essen hierbleibst. Und am
besten auch zum Schlafen. Bei dem Gewitter solltest du
lieber nicht mit dem Rad nach Hause fahren.«

    »Im Ernst? Das wäre klasse!«, rief Rick. Was für ein
Tag! Nachdem er den ganzen Nachmittag hier verbracht
hatte, durfte er auch noch über Nacht bleiben.
    Jason begleitete ihn zum Telefon.
    Auf einen gewaltigen Blitz folgte ein ebenso gewaltiger Donner und das Licht im Haus flackerte auf. Nestor
schien das nicht zu bemerken.
    »Ich mag kein Gemüse«, sagte Julia in der Küche.
    Sie saß am Kopf des Tisches, spähte in den Topf und
verzog das Gesicht.
    »Ich weiß. Deine Mutter hat es mir gesagt.«
    »Und was haben Sie ihr geantwortet?«
    »Dass du heute nichts essen wirst.« Nestor grinste.
Er rührte die Suppe im Topf ein letztes Mal um, stellte
die gerösteten Brotstückchen im Ofen warm, nahm die
Schürze ab und schickte sich an die Küche zu verlassen.
    »Wo gehen Sie hin?«, fragte Julia misstrauisch.
    Nestor legte die Hand um den Knauf der Hintertür,
die von der Küche in den Garten führte, und drehte ihn
um. »Nach Hause, um mir etwas zu kochen. Da auf dem
Herd steht die Suppe und unten drin ist das Brot. Das
bleibt jetzt alles ungefähr eine Stunde lang warm. Die Teller sind in dem Wandschrank, die Gläser über dem Spülbecken. Das Besteck ... sucht in den Schubladen danach.
Ihr könnt an dem Tisch hier essen oder im Esszimmer.
Wenn ihr fertig seid, stellt ihr alles in die Geschirrspülmaschine. Oder ihr lasst es stehen und räumt es morgen in die Maschine ein. Die Betriebsanleitung findet ihr
auch in irgendeiner der Schubladen. Das Spülmittel ist da
unten drin.«

    »Aber ... können Sie nicht ...?«
    »Kann ich nicht was?« Durch die einen Spalt geöffnete
Tür drangen Regentropfen und ein frischer Wind herein.
    »Sie können uns hier nicht einfach alleine lassen!« Julia
behagte die Vorstellung nicht, die Nacht in dem fremden
Haus ohne einen Erwachsenen zu verbringen.
    Nestor schloss noch einmal die Tür von innen. »Das
kriegt ihr schon hin. Ich bin nicht euer Kindermädchen:
Ich bin ein alter, knurriger Gärtner. Ich habe euch etwas
gekocht, weil ich das euren Eltern versprochen habe.
Und weil wir das erste Mal alleine hier zusammen sind.
Wenn du damit klarkommst, ist es gut. Wenn du nicht
damit klarkommst ...« Er öffnete abermals die Tür und
sofort strömte kalte, feuchte Luft herein. »Schau, ich bin
nur hundert Meter weg von hier: Wenn was sein sollte,
kommt einfach rüber.« Mit diesen Worten verließ er das
Haus.



Julia verdrehte die Augen. »Unglaublich!«, rief sie. Es
war genau so, wie sie schon vermutet hatte: Nestor
war ein verschrobener alter Mann. Klar, dass er
alleine lebte: Wer würde es mit ihm aushalten!
    Sie stand auf, ging zum Herd hinüber und hob den
Deckel vom Topf. Widerstrebend musste

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