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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Egwenes Bitte zu entsprechen. «
    »Oh, ich habe ihr gesagt, ich müsste dort sein«, erwiderte Perrin. »Aber ich habe nie gesagt, dass ich Egwenes Partei ergreife. Ich vertraue Rand, Faile, und es scheint mir richtig zu sein, dass er die Siegel zerbrechen muss. Das ist, als würde man ein Schwert schmieden. Für gewöhnlich nimmt man dazu nicht die Stücke einer zerbrochenen Waffe. Man holt sich neuen guten Stahl, den man schmiedet. Statt die alten Siegel zu flicken, wird er neue machen müssen.«
    »Vielleicht«, sagte Faile. »Aber das wird ein schmaler Weg. So viele Heere an einem Ort. Wenn sich einige auf Rands Seite schlagen und die anderen auf die der Weißen Burg …«
    Wenn sie sich gegeneinander wendeten, würde niemand gewinnen. Nun, Perrin würde eben dafür sorgen müssen, dass das nicht passierte.
    Die Soldaten nahmen bereits in Reihen Aufstellung, um losmarschieren zu können. Perrin wandte sich ihnen zu. »Rand hat uns losgeschickt, um einen Feind zu suchen«, rief er lautstark. »Mit neuen Verbündeten kehren wir zu ihm zurück. Vorwärts, zur Letzten Schlacht!«
    Nur die Leute in den ersten Reihen konnten ihn hören, aber sie jubelten und gaben die Worte nach hinten weiter. Rand oder Elayne hätten eine bedeutend mitreißendere Rede gehalten. Perrin würde die Dinge auf seine Weise tun müssen.
    »Aravine«, rief er der molligen Amadicianerin zu. »Geht vor und sorgt dafür, dass es keine Streitereien gibt, wer wo sein Lager aufschlägt.«
    »Ja, Lord Goldauge.«
    »Sorgt für Abstand zu den anderen Heeren«, sagte Perrin und zeigte in die Richtung. »Lasst Gaul und Sulin einen guten Platz aussuchen. Richtet allen die folgende Botschaft aus, während sie aufbauen. Es gibt keine Verbrüderung mit anderen Streitkräften, sie werden auch nicht schief angesehen. Und es soll auch keiner einen Ausflug nach Süden machen! Wir befinden uns nicht mehr in der Wildnis, und ich will nicht, dass die Bauern sich wegen irgendeines Unsinns beschweren. «
    »Ja, mein Lord«, sagte sie.
    Er hatte Aravine nie gefragt, warum sie sich nicht einer der Gruppen angeschlossen hatte, die nach Amadicia zurückkehrten. Aber vermutlich lag das an den Seanchanern. Sie war offensichtlich eine Adlige, auch wenn sie nie viel über ihre Vergangenheit sprach. Er war froh, sie zu haben. Als seine Lagerverwalterin war sie die Verbindungsoffizierin zwischen den verschiedenen Fraktionen, aus denen sich sein Heer zusammensetzte.
    Die Wolfsgarde hatte bei der Auslosung den ersten Platz gezogen, also führten sie das Heer an. Die große Marschkolonne setzte sich in Bewegung. Perrin schritt zu den Reihen, gab Befehle und wies noch einmal darauf hin, dass er keinen Ärger mit dem Landvolk oder den anderen Heeren haben wollte. Er blieb stehen, als er zu den Weißmänteln kam, die darauf warteten, dass sie an der Reihe waren. Berelain ritt wieder an Galads Seite; sie schienen völlig in ihre Unterhaltung vertieft. Beim Licht, in den vergangenen paar Tagen hatte die Frau so gut wie jeden wachen Augenblick mit Galad verbracht.
    Perrin hatte die Weißmäntel und die Mayener nicht zusammen aufgestellt, aber dennoch schien sich das so ergeben zu haben. Als sie sich in Bewegung setzten, ritten Galads Weißmäntel in einer perfekten, vier Männer breiten Kolonne; auf ihren weißen Wappenröcken war das Sonnensymbol zu sehen. Perrins Bauch reagierte bei ihrem Anblick noch immer mit so etwas wie Panik, aber seit dem Prozess hatten sie überraschend wenig Ärger gemacht.
    Mayenes Geflügelte Wachen ritten auf der anderen Seite, Gallenne direkt hinter Berelain. Sie hielten die Lanzen mit den roten Wimpeln erhoben; Harnische und Helme waren auf Hochglanz poliert. Sie sahen aus, als wollten sie zu einer Parade. Und vielleicht waren sie ja genau dorthin unterwegs. Wenn man zur Letzten Schlacht ritt, dann mit erhobener Lanze und polierter Rüstung.
    Perrin setzte seinen Weg fort. Als Nächstes kam Alliandres Heer, das in der engen Formation der schweren Kavallerie ritt, acht Männer in einer Reihe, Arganda an der Spitze. Er bellte einen Befehl, als er Perrin erblickte, und die Soldaten des Heerwurms drehten sich um und salutierten.
    Perrin erwiderte den Gruß. Er hatte Alliandre danach gefragt, und sie hatte angedeutet, dass das die angemessene Erwiderung war. Sie ritt auf einem Damensattel neben Arganda und trug ein weinrotes Gewand mit Goldbesatz. Eine unpraktische Reitkleidung, aber sie würden ja nicht lange im Sattel sitzen. Dreihundert Schritte und

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