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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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binden und zu gehen, aber sie hat angedeutet, dass sie trotz meiner Absicht bleiben wird. Ich will, dass Ihr mit ihr sprecht.«
    »Ehrlich gesagt habe ich über das nachgedacht, worüber wir gestern Abend gesprochen haben«, sagte Tarna und schrieb weiter. »Vielleicht war ich voreilig. Es gibt hier noch so viel zu lernen, und da ist die Angelegenheit mit den Rebellen draußen. Wenn wir gehen, werden sie sich mit den Asha’man verbinden, was nicht erlaubt sein dürfte.«
    Die Frau schaute auf, und Pevara erstarrte. Da war etwas anderes in Tarnas Augen, etwas Kaltes. Sie war schon immer sehr distanziert gewesen, aber das hier war schlimmer.
    Tarna lächelte, eine Grimasse, die in ihrem Gesicht völlig unnatürlich aussah. Wie das Lächeln auf den Lippen einer Leiche. Sie wandte sich wieder ihrem Bericht zu.
    Hier läuft etwas ganz schrecklich falsch, dachte Pevara. »Nun, vielleicht habt Ihr ja recht«, hörte sie sich sagen. Ihr Mund arbeitete, auch wenn ihr Verstand schwankte.» Schließlich war diese Expedition ja Euer Vorschlag. Ich denke noch eine Weile darüber nach. Wenn Ihr mich entschuldigt.«
    Tarna winkte doppeldeutig. Pevara stand auf, und ihre Jahre als Aes Sedai verhinderten, dass sich ihre Sorge in ihrer Haltung zeigte. Sie trat hinaus und ging nach Osten, die noch nicht fertig gestellte Mauer entlang. Ja, man hatte tatsächlich in regelmäßigen Abständen Postenstellungen eingebaut. Früher an diesem Morgen waren sie unbemannt gewesen. Jetzt standen dort Männer, die die Macht lenken konnten. Jeder dieser Männer konnte sie töten, bevor sie reagieren konnte. Sie konnte ihre Gewebe nicht sehen, und wegen ihrer Eide konnte sie nicht als Erste zuschlagen.
    Sie wandte sich ab und begab sich zu einer kleinen Baumgruppe, ein Ort, der zu einem Garten werden sollte. Dort setzte sie sich auf einen Baumstumpf und atmete tief ein und aus. Die Kälte, die sie in Tarnas Augen gesehen hatte, die beinahe schon Leblosigkeit gewesen war, ließ sie noch immer frösteln.
    Sie hatte von der Höchsten den Befehl erhalten, nur in einer völlig verzweifelten Situation Wegetore zu riskieren. Diese Situation erschien ihr durchaus verzweifelt. Sie umarmte die Quelle und lenkte die Stränge.
    Das Gewebe zerfiel in dem Augenblick, in dem sie es vervollständigte. Es bildete sich kein Wegetor. Mit weit aufgerissenen Augen versuchte sie es erneut, erhielt aber das gleiche Ergebnis. Sie versuchte andere Gewebe, und sie funktionierten alle, aber Wegetore scheiterten jedes Mal.
    Das Frösteln verwandelte sich tief in ihrem Inneren in Eiseskälte. Sie war gefangen.
    Das waren sie alle.
    Perrin ergriff Mats Hand. »Viel Glück, mein Freund.«
    Mat grinste und zog den dunklen Hut an seiner breiten Krempe in die Stirn. »Glück? Ich hoffe, das alles läuft auf Glück hinaus. In Glück bin ich gut.«
    Mat trug ein pralles Bündel über der einen Schulter, genau wie der knochige, knorrige Mann, den er als Noal vorgestellt hatte. Thom hatte sich seine Laute auf den Rücken geschnallt und trug ein ähnliches Bündel. Perrin war sich noch immer nicht sicher, was sie da eigentlich mitschleppten. Mat wollte nur wenige Tage bei dem Turm bleiben, also brauchten sie keine großen Vorräte.
    Die kleine Gruppe stand auf dem Reisegelände neben Perrins Lager. Hinter ihnen bauten Perrins Leute lautstark das Lager ab. Keiner von ihnen hatte auch nur eine Ahnung, wie wichtig dieser Tag sein konnte. Moiraine. Moiraine lebte. Beim Licht, wenn das bloß die Wahrheit war.
    »Bist du sicher, dass ich dich nicht überzeugen kann, mehr Hilfe mitzunehmen?«, fragte Perrin.
    Mat nickte. »Tut mir leid. Diese Dinge… nun, sie sind meistens recht schwierig. Die Nachricht war eindeutig. Nur drei von uns können eintreten, sonst scheitern wir. Und wenn wir trotzdem scheitern … nun, dann hat sie eben selbst schuld daran, nicht wahr?«
    Perrin runzelte die Stirn. »Sei einfach vorsichtig. Ich erwarte, mich nach deiner Rückkehr in Meister Denezels Schenke wieder von deinem Tabaksbeutel bedienen zu können. «
    »Den bekommst du«, versicherte Thom und ergriff Perrins ausgestreckte Hand. Lächelnd zögerte er, ein leichtes Funkeln in den Augen.
    »Was?«, wollte Perrin wissen.
    Thom legte sich sein Bündel zurecht. »Wird sich jeder Bauernjunge, den ich kenne, in einen Edelmann verwandelt haben, wenn das alles hier vorbei ist?«
    »Ich bin kein Edelmann«, sagte Mat.
    »Ach ja?«, fragte Thom. »Prinz der Raben?«
    Mat zog den Hut noch tiefer. »Die Leute können

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