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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Stirn. Das war gut. Schließlich schüttelte er den Kopf, und seine Miene hellte sich auf. »Wir werden sehen, was die Verhandlung ergibt. Es …«
    Es klopfte an dem Pfosten draußen. Galad drehte sich stirnrunzelnd um. »Ja?«
    »Mein Kommandierender Lordhauptmann«, sagte ein Weißmantel, schob den Zelteingang zur Seite und betrat das Zelt. Er war ein hagerer Mann mit tief liegenden Augen. »Wir haben gerade eine Nachricht aus dem Lager der Kreatur Aybara erhalten. Sie bitten darum, den Tag der Verhandlung zu verschieben.«
    Galad stand auf. »Wozu?«, verlangte er zu wissen.
    »Ein Zwischenfall in ihrem Lager, behaupten sie«, sagte der Weißmantel. »Irgendetwas über Verwundete, die behandelt werden müssen. Mein Kommandierender Lordhauptmann … es ist offensichtlich ein Trick. Irgendeine List. Wir sollten sie angreifen oder zumindest diese sinnlose Verlängerung ablehnen. «
    Galad zögerte. Er sah Morgase an.
    »Das ist keine List, mein Sohn«, sagte sie. »Das kann ich dir versprechen. Wenn Aybara sagt, dass er mehr Zeit braucht, dann meint er das ehrlich.«
    »Bah«, schnaubte Galad und gab dem Boten das Zeichen zu gehen. »Ich denke darüber nach. Zusätzlich zu den Dingen, die du sagtest, Mutter. Vielleicht ist etwas mehr Zeit zum Nachdenken ja… willkommen.« »Die Machtlenker sagen, dass sie so schnell arbeiten, wie sie können«, erklärte Gaul, der neben Perrin ging, während sie verschiedene Teile des Lagers inspizierten. »Aber sie sagen, dass es Tage dauern könnte, sich um jeden zu kümmern.«
    Die Sonne sank dem Horizont entgegen, aber vermutlich würde es für viele von ihnen eine lange Nacht werden, da sie sich um die Verletzten kümmern mussten. Tausende waren verwundet worden, auch wenn die meisten Verletzungen - glücklicherweise - nicht gravierend waren. Sie hatten ein paar Menschen verloren. Zu viele, vielleicht genauso viele, wie den Schlangenbissen zum Opfer gefallen waren.
    Perrin grunzte. Gaul selbst trug einen Arm in der Schlinge; er hatte seine Speere abgewehrt, nur um beinahe von einem seiner Pfeile getötet zu werden. Er hatte ihn mit dem Unterarm blockiert. Als Perrin gefragt hatte, hatte er gelacht und gesagt, dass es Jahre her sei, seit er das letzte Mal mit seinem eigenen Pfeil auf sich geschossen hatte. Aielhumor.
    »Haben sich die Weißmäntel gemeldet?«, fragte Perrin und wandte sich an Aravine, die an seiner anderen Seite ging.
    »Ja«, antwortete sie. »Aber sie teilten nichts Genaues mit. Ihr Kommandant sagte, er würde darüber ›nachdenken‹ uns mehr Zeit zu geben.«
    »Nun, er wird es nicht entscheiden«, sagte Perrin und betrat den Lagerabschnitt der Mayener, um nach Berelains Leuten zu sehen. »Ich riskiere keine Schlacht, wenn ein Viertel meiner Männer verwundet und meine Asha’man völlig vom Heilen erschöpft sind. Wir gehen zu dieser Verhandlung, wenn ich es sage, und wenn das Damodred nicht passt, kann er uns ja angreifen.«
    Gaul grunzte zustimmend. Er trug seine Speere, aber Perrin entging nicht, dass sie fester als gewöhnlich verschnürt waren. Aravine trug eine Laterne, obwohl sie sie bis jetzt noch nicht hatten anzünden müssen. Auch sie rechnete mit einer langen Nacht.
    »Lasst mich wissen, wenn Tarn und Elyas wieder da sind«, sagte er zu Gaul. Er hatte sie einzeln losgeschickt, um die Dörfer in der Nähe zu besuchen und sich zu vergewissern, dass ihre Bewohner - die, die sich nicht den vorbeimarschierenden Heeren angeschlossen hatten - nicht unter der Blase des Bösen gelitten hatten.
    Berelain hatte sich wieder unter Kontrolle; ihre Hand war verbunden. Sie erstattete ihm in ihrem Zelt selbst Bericht, meldete, wie viele ihrer Soldaten verletzt worden waren, und nannte die Namen der Männer, die sie verloren hatten. In ihrem Lager waren es nur sechs.
    Perrin gähnte, als er das Zelt verließ, und schickte Aravine los, um nach den Aes Sedai zu sehen. Gaul war schon gegangen, um beim Transport von Verwundeten zu helfen, und so war Perrin allein, als er den Pfad zu Alliandres Lagersektion betrat.
    Sein Hammer hatte nicht versucht, ihn umzubringen. Soweit er wusste, war das die einzige Waffe gewesen, die nicht auf die Blase des Bösen reagiert hatte. Was hat das zu bedeuten?
    Er schüttelte den Kopf, dann zögerte er und blieb nachdenklich stehen, als er hörte, wie jemand hinter ihm herlief. Tams Geruch wehte ihm entgegen, und er drehte sich zu dem stämmigen Mann um.
    »Perrin, mein Sohn«, sagte Tarn atemlos vom Laufen. »Gerade ist etwas

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