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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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rettete mir das Leben und brachte meine Männer gegen Torkumens ausdrücklichen Befehl in die Stadt. Es ist eine lodernde Schande, ausgerechnet ihn zu verlieren. Eine lodernde Schande. Ohne Yoeli würde Maradon nicht mehr stehen.«
    »Im Grunde steht es sowieso nicht mehr«, sagte Bashere ernst.
    Ituralde zögerte. Er ist der Onkel der Königin - vermutlich ist diese Stadt sein Zuhause.
    Die beiden sahen sich wie alte Wölfe an, Anführer rivalisierender Rudel. Die sich vorsichtig umkreisten. »Euer Verlust tut mir leid«, sagte Ituralde.
    »Die Stadt steht so, wie sie dasteht, allein wegen Euch«, erwiderte Bashere. »Ich bin nicht wütend. Ich bin traurig, aber nicht wütend. Und ich nehme Euer Wort für Yoeli. Um ehrlich zu sein, habe ich Torkumen nie gemocht. Ich habe ihn erst einmal in dem Zimmer gelassen, in dem wir ihn glücklicherweise noch lebend fanden, auch wenn ich mir wegen seiner Behandlung noch etwas von der Königin werde anhören müssen. Sie hat ihn immer sehr gemocht. Bah! Normalerweise hat sie ein besseres Urteilsvermögen.«
    Bashere deutete mit dem Kopf zur Seite, als er von Torkumen sprach, und Ituralde erkannte überrascht, dass er dieses Gebäude kannte. Das war Torkumens Heim, in das Yoeli ihn an seinem ersten Tag in der Stadt geführt hatte. Vernünftig, dieses Gebäude als Kommandoposten zu wählen - es stand nahe genug an der Nordmauer, um einen guten Blick auf die Stadt zu gewähren, war aber weit genug von der Explosion entfernt, um sie im Gegensatz zur Ratshalle unbeschadet überstanden zu haben.
    Nun, Torkumen hätte es verdient, von den Trollocs geholt zu werden. Ituralde lehnte sich zurück und schloss die Augen, während sich Bashere mit seinen Offizieren beriet. Bashere war ein fähiger Mann, so viel stand fest. Er hatte die Stadt sehr schnell gesäubert; sobald die Trollocs begriffen hatten, dass sie gegen eine größere Streitmacht kämpften, hatten sie die Stadt aufgegeben. Ituralde verspürte einen gewissen Stolz, dass es teilweise seine Zähigkeit gewesen war, die sie zu diesem schnellen Abzug gedrängt hatte.
    Ituralde hörte weiter zu. Die meisten von Basheres Männern waren mit Wegetoren in die Stadt gekommen, nachdem ein Späher einen sicheren Ort für sie gefunden hatte. Straßenkämpfe würden ihm nicht so zugesagt haben wie Ituralde; die Taktik, sich zu verstecken und dann zuzuschlagen, hatte nur so viel Schaden wie möglich vor dem unausweichlichen Tod anrichten sollen. Es war eine Taktik, bei der man verlor.
    Die Trollocs hatten sich in die Befestigungen zurückgezogen, aber dort würden sie nicht lange bleiben. Während er mit geschlossenen Augen dort saß und sich bemühte, wach zu bleiben, hörte er, wie Bashere und seine Hauptmänner zu dem gleichen schrecklichen Schluss wie er zuvor kamen. Maradon war verloren. Das Schattengezücht würde auf die Nacht warten und dann stürmen.
    Nach der ganzen Mühe einfach flüchten? Nachdem Yoeli gestorben war, um die Stadt zu halten? Nachdem Rajabi von einem Drakhar getötet worden war? Nachdem Ankaer und Rossin bei Scharmützeln innerhalb der Stadtmauer gefallen waren? Nach dem ganzen Blutvergießen traf endlich Hilfe ein, die dann aber nichts ausrichten konnte?
    »Vielleicht könnten wir sie von diesem Hügel drängen«, schlug einer von Basheres Männern vor. »Die Befestigungen säubern.«
    Er hörte sich nicht sehr optimistisch an.
    »Mein Sohn«, sagte Ituralde und zwang die Augen auf, »ich habe diesen Hügel wochenlang gegen eine überlegene Streitmacht gehalten. Eure Leute haben ihn gut befestigt, und das Problem mit gut gemachten Befestigungen liegt darin, dass der Feind sie gegen einen benutzen kann. Bei einem Angriff werdet ihr nur Männer verlieren. Viele Männer.«
    Schweigen breitete sich in dem Raum aus.
    »Dann ziehen wir ab«, sagte Bashere. »Naeff, wir brauchen Wegetore.«
    »Ja, Lord Bashere.« Der schlanke Mann mit dem kantigen Gesicht trug den schwarzen Mantel und die Drachennadel eines Asha’man.
    »Malain, sammelt die Kavallerie und lasst sie draußen Aufstellung nehmen; es soll so aussehen, als wollten wir ihre Befestigungen angreifen. Das wird sie zögern lassen. Wir evakuieren die Verletzten, dann lassen wir die Kavallerie in die andere Richtung stürmen und …«
    »Beim Licht und meiner Hoffnung auf Wiedergeburt!«, rief plötzlich eine Stimme. Jeder im Zimmer drehte sich schockiert um; diesen Fluch hörte man nicht jeden Tag.
    Ein junger Soldat stand am Fenster und schaute mit einem Fernglas

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