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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Stirn. »Ich habe die anderen unterrichtet. Aber ich halte das für keine gute Idee, Mutter. Sie sind kaum gut genug ausgebildet.«
    »Worum geht es?«, wollte Nynaeve wissen.
    »Aes Sedai«, sagte Egwene. »Sorgfältig ausgewählt und mit Traum-Ter’angrealen ausgestattet. Siuan zeigt ihnen, wie Tel’aran’rhiod funktioniert.«
    »Mutter, dieser Ort ist gefährlich.«
    Egwene aß einen Löffel Suppe. »Ich glaube, das weiß ich besser als die meisten. Aber es ist notwendig; wir müssen die Mörder zu einer Konfrontation verleiten. Ich veranstalte ein ›geheimes‹ Treffen meiner loyalsten Aes Sedai in der Welt der Träume; vielleicht noch ein paar zusätzliche Hinweise, dass andere wichtige Leute ebenfalls daran teilnehmen. Siuan, Ihr habt die Windsucherinnen benachrichtigt?«
    Siuan nickte. »Allerdings wollen sie wissen, was sie dafür bekommen, wenn sie sich mit Euch treffen.«
    »Die Leihgabe der Traum-Ter’ angreale wird reichen«, meinte Egwene trocken. »Nicht alles muss auf einen Handelsvertrag hinauslaufen.«
    »Für die meisten von ihnen schon«, sagte Nynaeve. »Aber darum geht es auch nicht. Du lädst Windsucherinnen ein, um Mesaana aus der Reserve zu locken?«
    »Nicht ganz genau. Ich werde die Windsucherinnen zur gleichen Zeit an einem anderen Ort treffen. Und auch ein paar der Weisen Frauen. Genug von ihnen, um Mesaana auf die Idee zu bringen, dass sie uns an diesem Tag unbedingt im Tel’aran’rhiod ausspionieren sollte - wir gehen von der Voraussetzung aus, dass sie Spione hat, die die anderen Gruppen an Machtlenkerinnen beobachten.
    Du und Siuan veranstaltet ein Treffen im Saal der Burg, aber das wird ein Vorwand sein, um Mesaana oder ihre Handlanger aus dem Versteck zu locken. Mit Schutzgeweben und ein paar Schwestern, die alles gut verborgen beobachten, werden wir sie gefangen nehmen können. Siuan wird nach mir schicken, sobald sie in der Falle sitzen.«
    Nynaeve runzelte die Stirn. »Es ist ein guter Plan, abgesehen von einer Sache. Es gefällt mir nicht, dass du dich in Gefahr begibst. Lass mich diesen Kampf führen. Das schaffe ich.«
    Egwene musterte Nynaeve, und Siuan bekam einen Einblick in die wahre Egwene. Nachdenklich. Mutig, aber berechnend. Sie sah auch Egwenes Erschöpfung, die Last der Verantwortung. Dieses Gefühl kannte Siuan gut.
    »Ich muss zugeben, dass deine Sorge durchaus berechtigt ist«, sagte Egwene. »Seit meiner Gefangennahme durch Elaidas Handlanger außerhalb von Tar Valon frage ich mich, ob ich mich nicht zu sehr in Gefahr begebe, mich zu sehr in Einzelheiten verstricke.«
    »Ganz genau«, sagte Nynaeve.
    »Aber wir kommen nun einmal nicht um die einfache Tatsache herum, dass ich diejenige von uns bin, die am besten mit Tel’aran’rhiod umgehen kann«, fuhr Egwene fort. »Ihr beide seid gut darin, keine Frage, aber ich habe die größere Erfahrung. In diesem Fall bin ich nicht nur die Anführerin der Aes Sedai. Ich bin ein Werkzeug, das die Weiße Burg benutzen muss.« Sie zögerte. »Ich habe es geträumt, Nynaeve. Sollten wir Mesaana hier nicht besiegen können, könnte alles verloren sein. Wird alles verloren sein. Das ist nicht der Augenblick, um unsere Werkzeuge in Reserve zu halten, wie wertvoll sie auch sein mögen.«
    Nynaeve griff nach ihrem Zopf, aber der reichte nur noch bis zu ihrer Schulter. Das ließ sie mit den Zähnen knirschen. »Da könntest du recht haben. Aber es gefällt mir nicht.«
    »Die Traumgängerinnen der Aiel…«, sinnierte Siuan. »Mutter, Ihr sagtet, Ihr trefft Euch mit ihnen. Wären sie vielleicht bereit, uns zu helfen? Ich könnte mich viel eher mit der Vorstellung anfreunden, dass Ihr kämpft, wenn ich wüsste, dass sie in der Nähe sind und Euch im Auge behalten.«
    »Ja. Ein guter Vorschlag. Ich nehme vor unserem Treffen mit ihnen Kontakt auf und bitte sie darum, nur für alle Fälle.«
    »Mutter«, sagte Nynaeve. »Vielleicht könnte Rand …«
    »Diese Sache ist Angelegenheit der Burg«, fiel ihr Egwene ins Wort. »Wir kümmern uns selbst darum.«
    »Also gut.«
    »Und jetzt müssen wir uns etwas einfallen lassen«, sagte Egwene, »wie wir am besten die richtigen Gerüchte in Umlauf bringen, damit Mesaana nicht widerstehen kann, uns zu belauschen …«
     
    Perrin drang rennend in den Albtraum ein. Die Luft um ihn herum dehnte sich, und die Häuser der Stadt - dieses Mal handelte es sich um die flache Sorte der Cairhiener - verschwanden. Die Straße unter seinen Füßen wurde ganz weich, wie Schlamm, dann verwandelte sie

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