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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wieder los.
     
    Egwene, Leane und die Weisen Frauen erschienen in einem Zimmer in den Katakomben des Turms, wo eine Gruppe aufgeregter Frauen wartete. Das war ein Wachtposten, den Egwene als Rückzugspunkt eingerichtet hatte. »Berichtet!«, verlangte Egwene.
    »Shevan und Carlinya sind tot, Mutter«, sagte Saerin grimmig. Die kurz angebundene Braune keuchte. Egwene fluchte. »Was ist passiert?«
    »Wir waren mitten bei Eurer List, führten eine Diskussion über einen falschen Plan, Arad Doman den Frieden zu bringen, genau wie Ihr befohlen habt. Und dann …«
    »Feuer«, sagte Morvrin zitternd. »Es schoss durch die Wände. Frauen lenkten die Macht, einige davon mit gewaltigen Kräften. Ich sah Alviarin. Andere auch.«
    »Nynaeve ist noch immer dort oben«, fügte Brendas hinzu.
    »Stures Weib«, sagte Egwene und sah die drei Weisen Frauen an. Sie nickten. »Schickt Brendas heraus«, befahl Egwene und zeigte auf die Weiße. »Wenn Ihr aufwacht, weckt Ihr die anderen, damit sie außer Gefahr sind. Lasst nur Nynaeve, Siuan, Leane und mich hier.«
    »Ja, Mutter«, sagte Brendas.
    Amys tat etwas, das ihre Umrisse verblassen ließ.
    »Der Rest von Euch begibt sich an einen sicheren Ort«, sagte Egwene. »Abseits der Stadt.«
    »Ja, Mutter«, sagte Saerin. Aber sie verblieb an Ort und Stelle.
    »Was ist?«, fragte Egwene.
    »Ich …« Saerin runzelte die Stirn. »Ich kann nicht gehen. Etwas ist seltsam.«
    » Unsinn «, fauchte Bair. » Es …«
    »Bair«, sagte Amys. »Ich kann nicht weg. Hier stimmt etwas nicht.«
    »Der Himmel ist violett«, verkündete Yukiri, die aus einem kleinen Fenster schaute. »Beim Licht! Das sieht aus wie eine Kuppel, die die Burg und die Stadt bedeckt. Wann ist das denn passiert?«
    »Hier ist etwas völlig durcheinander«, sagte Bair. »Wir sollten aufwachen.«
    Plötzlich verschwand Amys, was Egwene zusammenzucken ließ. Einen Augenblick später war sie wieder zurück. »Ich konnte an den Ort zurück, an dem wir eben noch waren, aber ich kann die Stadt nicht verlassen. Das gefällt mir nicht, Egwene al’Vere.«
    Egwene versuchte sich nach Cairhien zu transportieren. Es funktionierte nicht. Besorgt, aber resolut schaute sie aus dem Fenster. Ja, der Himmel war violett.
    »Wacht auf, wenn Ihr müsst«, sagte sie zu den Weisen Frauen. »Ich kämpfe. Eine der Schattenbeseelten ist hier.«
    Die Weisen Frauen schwiegen. »Wir begleiten Euch«, sagte Melaine schließlich.
    »Gut. Ihr anderen, verlasst diesen Ort. Geht zum Musikantenweg und bleibt dort, bis Ihr aufwacht. Melaine, Amys, Bair, Leane, wir gehen zu einem höheren Raum im Turm, ein Zimmer mit holzgetäfelten Wänden und einem Bett mit vier Pfosten, das mit Gaze verhüllt ist. Das ist mein Schlafzimmer. «
    Die Weisen Frauen nickten, und Egwene schickte sich dorthin. Auf dem Nachttisch stand eine Lampe; hier in Tel’aran’rhiod brannte sie nicht, obwohl sie sie in der realen Welt brennen ließ. Die Weisen Frauen und Leane erschienen um sie herum. Der Luftzug ihres Erscheinens ließ die Gaze um Egwenes Bett wehen.
    Der Turm erbebte. Es wurde noch immer gekämpft.
    »Seid vorsichtig«, sagte Egwene. »Wir jagen gefährliche Gegner, und sie kennen dieses Terrain besser als ihr.«
    »Wir werden vorsichtig sein«, versicherte Bair. »Ich habe gehört, dass die Schattenbeseelten sich für die Herren dieses Ortes halten. Nun, das werden wir ja sehen.«
    »Leane«, sagte Egwene, »kommt Ihr allein zurecht?« Egwene war versucht gewesen, sie wegzuschicken, aber sie und Siuan hatten eine gewisse Zeit in Tel’aran’rhiod verbracht. Sicherlich verfügte sie über mehr Erfahrung als die meisten anderen.
    »Ich halte meinen Kopf unten, Mutter«, versprach sie. »Aber es werden mehr von ihnen da sein als von uns. Ihr braucht mich.«
    »Einverstanden«, sagte Egwene.
    Die vier Frauen verschwanden. Warum konnten sie die Burg nicht verlassen? Das war beunruhigend, aber doch nützlich. Es bedeutete, dass sie hier gefangen waren.
    Aber Mesaana hoffentlich auch.
     
    Fünf Tauben stiegen vom Dachrand in die Luft empor. Perrin fuhr herum. Der Schlächter stand hinter ihm und roch wie Stein.
    Der Mann mit den harten Augen sah den flüchtenden Vögeln nach. »Deine?«
    »Als Warnung«, erwiderte Perrin. »Ich ging davon aus, dass du Nussschalen am Boden durchschaust.«
    »Schlau«, sagte der Schlächter.
    Hinter ihm breitete sich eine prächtige Stadt aus. Perrin hätte nie geglaubt, dass eine Stadt so prächtig wie Caemlyn sein konnte. Aber falls es

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