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Die Tuerme des Februar - Phantastischer Roman

Die Tuerme des Februar - Phantastischer Roman

Titel: Die Tuerme des Februar - Phantastischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tonke Dragt
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ihnen heute Mittag mein Tagebuch geben werde, dass ich es in ihrer Gegenwart ins Feuer werfen werde, aber ob ich es vorher bitte noch einmal durchlesen dürfe. Sie waren damit einverstanden und gingen weg.
    Im ganzen Haus hängt kein einziger Spiegel mehr. Aber ich habe doch einen gefunden: in einer Schublade in Téjas Zimmer. Ich muss ihn wieder dorthin legen, bevor sie nach Hause kommt.
    MOIXA = AXIOM im Spiegel, TIM = MIT im Spiegel. Mein Tagebuch ist im Spiegel unlesbar, genauso unlesbar wie die gestohlenen 24 Seiten. Nur einige große Buchstaben bleiben, wie sie sind.
    Mein Gesicht kenne ich nur im Spiegel – sieht Téja mich vielleicht anders? Und was sagte doch Herr Avla, am Sonntagmorgen vor drei Wochen? 17)
    17) am 31. Februar; siehe Seite 41
    AXIOM, Grundbehauptung – also das, was wahr ist beziehungsweise was man für wahr hält.
    Schon wieder betrogen!
    Warum haben sie sonst die Spiegel versteckt.
    Jetzt muss ich die zwölf Blätter zurückhaben. Und Herrn Avla (den richtigen) finden. Aber wie? Und wo?
    Nun weiß ich es. Wie dumm, dass ich nicht schon früher darauf gekommen bin. Ich kann nicht weiterschreiben. Ich glaube, da kommt jemand –
    Nachts
    Zwei Turmwächter und zwei Türme. Nur einer von diesen Türmen kann besichtigt werden. Der andere Turm sieht ja haargenau so aus. Er ist also nicht nur unbewohnt, sondern wird auch von keinem Menschen betreten. Ein ideales Versteck! Dort wird sich Herr Avla aufhalten. Wo sollte er denn sonst sein?
    Ich muss also zu den Türmen und dort warten, bis der andere Wächter mit Besuchern im ersten Turm verschwunden ist, und dann schnell in den zweiten Turm hineinhuschen. Wie aber soll ich Herrn Avla finden, selbst wenn er wirklich dort ist? Zwölf Etagen, tausend Zimmer oder noch mehr!
    Und ob es mir je gelingt, unbemerkt das Haus hier zu verlassen? Ich habe nicht den Mut, nachts zu gehen – vielleicht würde ich mich verirren und –
    Heute Abend fragte Jan Davit, wann ich ihm denn nun endlich dieses Tagebuch geben würde. Ich hatte es gut versteckt und sagte, dass ich es im Kaminfeuer verbrannt hätte. Ich habe jedoch nur mein Heft über Atlantis verbrannt (obwohl mir das sehr Leid tat), so dass noch ein wenig verkohltes Papier in der Asche lag. Ich habe getan, als ob – als ob es mir nun egal sei, wer ich früher einmal war. Ich weiß nicht, ob sie mir glauben. Ich fürchte, sie tun es nicht.
    Téja ist die Einzige, die mir helfen kann. Téja, der Hund . Morgen gehe ich zu den Türmen, ich darf nicht länger zögern. Mit Téja, dem Hund. Ich muss das Risiko eingehen und ihm vertrauen. Der Hund hat mich ja mithilfe meiner Socke gefunden; so muss der Hund auch Herrn Avla finden, und zwar mit dessen Schal. Mir fiel auf einmal ein, dass er hier in meinem Schrank liegt.
    So weit war ich gerade, als das Mädchen Téja zu mir hereinkam und mich schreiben sah. Ich gab ihr gar nicht erst die Gelegenheit, etwas zu sagen, sondern erklärte, dass ich ihr mein Büchlein geben wolle – ihr allein, damit sie es lesen und aufbewahren solle. Jedenfalls dann, wenn sie mir verspricht, es nicht zu vernichten. Zuerst wollte sie es versprechen und dann wieder nicht; aber ich ließ sie wiederum nicht zu Wort kommen, denn ich hatte selbst so viel zu sagen. Ich war gleichzeitig böse auf sie und hatte sie lieb.
    »Warum habt ihr mich betrogen?«, fragte ich. »Ihr wisst, was MOIXA bedeutet … Weshalb habt ihr sonst alle Spiegel versteckt?«
    Sie machte ein ratloses Gesicht; sie versuchte, etwas zu sagen, und hörte wieder auf. Ich fuhr fort: »Ich möchte, dass Téja mich morgen begleitet . Téja, der Hund . Er hat keine eigennützigen Absichten – das behauptet jedenfalls dein Vater. Der Hund kann mir helfen.«
    »Wobei?«
    »Herrn Avla zu finden. Den Turmwächter.«
    »Still!« Téja schien Angst zu haben; auch ich war ängstlich, denn ich wusste nicht, wie Jan Davit reagieren würde, falls er erwachte. »Schon wieder zu den Türmen?«, flüsterte Téja. »Du weißt doch, dass sie gefährlich sind.«
    »Und was wollt ihr? Mich verfolgen und gefangen nehmen! Das ist noch viel gefährlicher. Herr Avla hatte Recht …«
    »Herr Avla hat überhaupt keine Ahnung. Falls es ihn gibt«, sagte Téja, die nun ebenfalls böse war.
    »Jawohl, es gibt ihn«, sagte ich. »Ich erinnere mich an ihn und er hat die 24 Seiten aus meinem Buch gerissen. Ich muss sie lesen. Und ich kann sie lesen!«
    »Hör doch endlich einmal mit diesem verflixten Buch auf«, flüsterte sie wütend. »Du warst

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