Die Tuerme des Februar - Phantastischer Roman
fühle mich trotzdem ausgezeichnet.
Ob mich Téja immer noch gern hat? Ob die Türme des Februar noch dort stehen?
Ich hoffe, dass ich am 1. April zurück sein werde. 76)
76) Hier endet das Tagebuch des Tom (Thomas) Wit. Auf den folgenden Seiten wird nur noch berichtet, was in einem Zeitungsartikel vom 1. März 1968 zu lesen war und was im April 1972 geschah.
Aus dem Stadtanzeiger:
Freitag, 1. März 1968
Seit gestern, dem 29. Februar, wird der junge Thomas (Tom) Wit vermisst, der am 22. März 19 Jahre alt wird. In einem Brief, den er zu Hause hinterließ, teilte er mit, dass er eine Reise unternehmen wolle; über das Ziel machte er jedoch keine Angaben. Es wird vermutet, dass er sich irgendwo am Strand oder im Dünengebiet aufhält; möglicherweise hat er sein Gedächtnis verloren. Jeder, der …
(Fragment eines Zeitungsausschnittes)
Kopie eines Briefes
30. April 1972
Sehr geehrte Frau Dragt!
Ich bin so frei, Ihnen eine Bitte vorzutragen: Würden Sie so freundlich sein und das Tagebuch lesen, das mein Bruder Tom in der Zeit von 1964 bis 1968 geführt hat, zwischen seinem 14. und 18. Lebensjahr? Es geht vor allem um den Monat März, der nicht mit einer Jahreszahl versehen ist.
Ich schicke es noch nicht sofort mit; erstens, weil es auf gar keinen Fall wegkommen darf, und zweitens, weil ich ja noch nicht weiß, ob Sie bereit sind, es durchzulesen. Es ist nämlich nicht ganz einfach zu lesen; außerdem ist eine weitere Bitte damit verbunden.
Die Frage ist, ob Sie es als Buch bearbeiten könnten, so dass es gedruckt und herausgegeben werden könnte. Ich glaube, Sie werden das Tagebuch für etwas eigenartig halten; andererseits nehme ich an, dass es Sie sicher interessieren wird. Ich vermute, dass Sie die Geschichte sehr spannend finden werden, und ich hoffe, dass Sie das Erzählte glauben werden.
Wahrscheinlich werden Sie nun fragen, weshalb mein Bruder nicht persönlich Kontakt mit Ihnen aufnimmt oder warum er sein Tagebuch nicht selbst ausarbeitet. Das kann er leider nicht. Er ist verschwunden; ich weiß nicht, wie und wo ich ihn finden könnte. Ebenso wenig kann ich genaue Angaben darüber machen, wann er zurückkommen wird. Auf keinen Fall jedoch vor Ablauf der nächsten vier Jahre. Das klingt geheimnisvoll und es ist auch geheimnisvoll. Ich halte Sie nicht zum Narren! Um dies zu beweisen, füge ich meinem Brief einige Zeitungsausschnitte bei sowie zwei Seiten aus dem Tagebuch (die auf Wunsch meines Bruders die erste und die letzte Buchseite ergeben sollten. Die Geschichte hat auch schon einen Titel).
Falls Sie Interesse daran haben, das gesamte Tagebuch zu lesen, schreiben Sie mir dann bitte? Ich würde es Ihnen gerne persönlich bringen.
Im Voraus besten Dank für Ihre Mühe.
Mit freundlichen Grüßen,
Hans Wit
Aufruf
Sollte jemand nach der Lektüre dieses Buches in der Lage sein, Aufklärung oder Hinweise bezüglich des derzeitigen Aufenthaltes von Tim, Tom beziehungsweise Thomas Wit geben zu können, so wird um schriftliche Kontaktaufnahme mit dem Verlag gebeten.
Nachwort
Aus dem Brief des Hans Wit und dem Aufruf auf der vorigen Seite geht hervor, dass Tom (Thomas) Wit am 1. April 1968 nicht zurückgekehrt ist – ebenso wenig am 29. Februar oder am 1. April 1972, also vier Jahre später.
Im vergangenen Jahr wurde mir sein Tagebuch übergeben und so habe ich nun – unter größtmöglicher Berücksichtigung seiner Wünsche – ein »Buch« daraus gemacht. Vielleicht kommt er im nächsten Schaltjahr zurück; wir haben jedoch in Übereinstimmung mit seinen Eltern und seinem Bruder beschlossen, mit der Veröffentlichung nicht so lange zu warten. Falls Tom – was wir alle hoffen – im Jahre 1976 wieder hierher zurückkehren kann (oder will), wird möglicherweise eine korrigierte und erweiterte Auflage dieses Buches erscheinen.
Nun zu meiner Bearbeitung. Wie schon erwähnt, habe ich dem Original kaum etwas hinzugefügt – außer Satzzeichen und einigen wenigen Worten, die ganz offensichtlich vergessen worden sind. An jenen Stellen, wo der Verfasser in Eile eine Art Telegrammstil benutzt hat, habe ich zur Verdeutlichung einzelne Worte zu Sätzen zusammengefügt. Abkürzungen habe ich fast immer voll ausgeschrieben. Waren einzelne Passagen unlesbar, durchgestrichen oder nicht vollendet, so habe ich dies – wo es nötig erschien – in den Fußnoten erwähnt; selbst dort, wo ich lieber meine Phantasie hätte spielen lassen.
Bei einigen Stellen wird der Sinn nicht recht klar – das bezieht
Weitere Kostenlose Bücher