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Die Ueberbuchte

Die Ueberbuchte

Titel: Die Ueberbuchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rawolle
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und Dran, kann unmöglich deinem Kopf entsprungen sein. Das ist ganz einfach unmöglich!«
    »Nicht doch Lena, das ist wirklich nicht nett von dir, mich derart zu diskriminieren!«, tat er verletzt.
    Erschrocken musterte sie ihn. Sollte ihre offene Meinung ihn wahrhaftig derart getroffen haben? Und nur, weil sie sich wieder einmal in ihrer all zu spontanen Begeisterung, hat hinreißen lassen. Wie schrecklich aber auch, dachte sie voller Ingrimm, so dass ihr die Tränen in die Augen traten.
    Gerührt über ihre offensichtliche Hilflosigkeit, trat er hinter sie und nahm sie zärtlich in die Arme. Wobei er mit wachsender Genugtuung spürte, wie sich ihr bis dahin verkrampfter Körper weich und warm anschmiegte, und ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, küsste sie ihn mit einer solchen Leidenschaft, die ihn derart in Erstaunen versetzte, dass es ihm die Worte entlockte: »Nanu, du scheinst mich ja tatsächlich noch zu mögen.«
    »Was hast du denn gedacht?!«, erwiderte Lena mit hektisch geröteten Wangen, und Augen, die nur so vor überquellender Lebenslust sprühten. »Aber nun sag schon, wer hat dir bei dieser perfekten Wohneinrichtung geholfen?«, drängte sie erneut.
    »Dagmar und Ernst natürlich, wer denn sonst.« Er lachte über ihr verdutztes Gesicht. »Das hattest du jetzt wohl nicht erwartet, wie?«
    »Nein, wahrhaftig nicht! Diesen auserlesenen Geschmack hätte ich den beiden wahrlich nicht zugetraut«, gab Lena unumwunden zu.
    »Ach was, alles halb so dramatisch, schließlich gibt es eine Menge wirklich gute Kataloge, die äußerst hilfreich sein können. Was aber nicht heißen soll, dass überhaupt kein persönlicher Geschmack nötig wäre.« Er fixierte sie mit skeptischem Blick. »Ich denke du warst bei Dagmar, dann dürfte dir doch eigentlich eine gewisse Ähnlichkeit nicht entgangen sein? Wenigstens was die Anordnung und Auswahl der Ziergegenstände betrifft.«
    Sie tippte sich demonstrativ mit dem Finger gegen die Stirn. »Gott, ja, warum ich da nicht selbst darauf gekommen bin! Natürlich, jetzt, wo du es sagst, wird mir mit einem mal klar, was mich vom ersten Moment an seltsam berührt hat – natürlich, es sind die unvergleichlich lockeren Verknüpfungen zwischen Kunst und Gebrauchsgegenständen, so wie sie mir im Haus deiner Schwester aufgefallen sind.« Sie lachte leise in sich hinein. »Dann ist Dagmar also doch begabter als sie zu wissen scheint.« Plötzlich aber unterbrach sie sich und sah Knut mit ängstlich besorgtem Blick an. »Ich glaube, du solltest dich besser etwas hinlegen, du siehst reichlich angegriffen aus.«
    Knut schüttelte den Kopf. »Ach was, nun übertreib mal nicht! Gut, ich räume ein, im Augenblick nicht besonders belastbar zu sein aber für einen normalen Alltag, mit normalen Pflichten, reicht es immer noch aus. Doch zu deiner Beruhigung, werde ich mich draußen, auf dem jetzt inzwischen schattigen Balkon, etwas ausruhen.«
    »O ja, das ist vernünftig«, meinte Lena. »Ich sehe mich inzwischen mal in der Küche um, denn ich habe Hunger, und du doch sicherlich auch, nicht wahr?«
    Ein wohlig zufriedenes Lächeln ersetzte die Antwort.
    Als Lena wenig später dann um einer Frage willen, hinaus auf den Balkon trat, schlief Knut bereits mit leicht zur Seite geneigten Kopf. Auf Fußspitzen kehrte sie in die Küche zurück und aß alleine eine Kleinigkeit. Anschließend packte sie ihre Tasche aus und zog bei dieser Gelegenheit, ein farbenfrohes, bequemes Hauskleid an; von dem sie zudem noch wusste, dass es sie besonders vorteilhaft kleidet.
    Erst nach gut einer Stunde wachte Knut wieder auf. Er fuhr erschrocken hoch, als er Lena wohlgefällig lächelnd an der Tür stehen sah. »Siehst du, wie gut dir diese Ruhe getan hat.«
    Knuts Gesicht aber verdüsterte sich, er wollte hastig aufstehen, wobei er sich am Balkongeländer festhalten musste. »Immer beim Aufstehen, dieses verdammte Schwindelgefühl«, murrte er.
    Lena lachte. »Weil du aber auch immer noch wie ein junger Hüpfer hochspringen musst! Das geht mit Sicherheit auch etwas langsamer – sieht sogar wesentlich besser aus und ist zugleich viel gesünder.«
    Er verzog verächtlich das Gesicht. »Du vergisst nur, meine überaus gescheite Deern, dass ich bei weiten noch kein alter Mann bin – höchstens in den besten Jahren, verstanden?!«
    »Was ja auch keiner bestreiten will – und was du auch garantiert bald wieder sein wirst. Aber wahrscheinlich nur dann, wenn du dementsprechend die Vernunft walten lässt.«
    »Um

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