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Die Übermacht - 9

Die Übermacht - 9

Titel: Die Übermacht - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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offizieller Repräsentant und Abgesandter von Charis aufgetreten!«
    »Ich bin mir sicher, dass Euch diese Vorstellung nicht halb so sonderbar erscheint wie mir«, gab Nahrmahn ein wenig säuerlich zurück. »Andererseits hat das deutlich besser – und sehr viel befriedigender – funktioniert als diverse Alternativen, die ich aus dem Stegreif aufzählen könnte«, fuhr der Emeraldianer ein wenig ernsthafter fort.
    »Auch das ist richtig«, unterstrich Cayleb. »Obwohl ich wirklich von Herzen wünschte, wir zwei könnten uns mit anderen Dingen als diesem Schlamassel beschäftigen!«
    »Das wünschte ich mir auch«, bemerkte Sharleyan düster. »Aber es hätte gut auch noch schlimmer kommen können.«
    Mit ernster Miene nickte Cayleb. Es war gut, daran erinnert zu werden.
    Vor noch nicht einmal zwei Monaten war die Flotte Gottes im Golf von Tarot mit einer erschreckenden zahlenmäßigen Übermacht der Imperial Charisian Navy entgegengetreten. Von den fünfundzwanzig charisianischen Galeonen, die an dieser Schlacht teilgenommen hatten, war eine gesunken, elf schwimmende Wracks, fünf weitere hatten Masten und Spieren verloren, und nur acht waren weitgehend unbeschadet aus der Konfrontation hervorgegangen. Mehr als dreitausend Charisianer waren verwundet worden, über die Hälfte davon tödlich ... einschließlich Caylebs Onkel zweiten Grades, High Admiral Bryahn Lock Island. Doch so entsetzlich der Preis auch gewesen war, es war ein überwältigender Sieg gewesen. Die ICN hatte eine Flotte von neunundvierzig Galeonen aufgerieben. Vierzehn davon waren im Gefecht gesunken, weitere siebzehn hatte man nach dem Aufbringen versenkt, weil sie zu schwer beschädigt waren, als dass es sich gelohnt hätte, sie in die Heimat zurückzuschaffen. Nur neun Schiffen der Flotte Gottes war die Flucht gelungen. Auch einundvierzig Galeonen aus Harchong hatte man aufgebracht. Dieser Verlust hatte der Flotte der Kirche einen gewaltigen Schlag versetzt.
    Noch nie hatte sich Cayleb Ahrmahk derart nutzlos gefühlt wie damals, als er dank Merlins SNARCs die gewaltige Schlacht nur aus der Ferne hatte miterleben können. Er hatte jeden einzelnen Moment mitverfolgt, hatte seinen Onkel sterben sehen, alles, ohne eingreifen zu können. Fast noch schlimmer war, dass das Kaiserpaar so tun musste, als wisse es von nichts. Sie durften nicht zeigen, dass sie bereits wussten, wie verzweifelt die Schlacht geführt worden war, wie viele Männer bei der Erfüllung ihrer Pflichten den Tod gefunden hatten. Auch als Admiral Kohdy Nylz mit der Verstärkung eingetroffen war, die Chisholm zu Hilfe kommen sollte, hatten sie kein Wort darüber verlieren dürfen. Dabei wäre es dringend notwendig gewesen, darüber zu diskutieren. Schließlich hatten sie alle damit gerechnet, die Kirche werde ihre Schiffe nach Westen schicken, um Admiral Thirsk in Dohlar zu unterstützen, statt nach Osten, zum Desnairianischen Reich.
    Es hatte ganze zweieinhalb Fünftage gedauert, bis der vom Wetter arg mitgenommene Schoner mit Admiral Rock Points offiziellen Depeschen eingetroffen war. Das einzig Gute daran war, dass dem Inneren Kreis um Cayleb und Sharleyan auf diese Weise reichlich Zeit geblieben war, sich über ihre Coms miteinander zu beraten und Pläne zurechtzulegen. Deswegen befand sich Cayleb auch schon auf dem Rückweg nach Tellesberg, obwohl eigentlich geplant gewesen war, Sharleyan und er sollten noch anderthalb weitere Monate in Cherayth bleiben. Er reiste allein. Denn Sharleyan übernähme andere Pflichten.
    Theoretisch hätten sie ihre Coms dazu nutzen können, sich von Cherayth aus mit Rock Point, Erzbischof Maikel Staynair, Baron Wave Thunder und den anderen Mitgliedern des Inneren Kreises in Tellesberg abzusprechen. Doch es gab nun einmal Grenzen, was diese Männer – für das uneingeweihte Umfeld zumindest – eigenmächtig unternehmen konnten. Außerdem würde die ganze Welt vom Kaiserpaar erwarten, dass einer oder gar beide ins Alte Königreich Charis zurückkehrten, nachdem sich das Kräfteverhältnis auf See derart drastisch verändert hatte. Es war Caylebs Wunsch, in seine alte Heimat zurückzukehren. Nicht, dass er dort sonderlich rasch eintreffen würde. Um diese Jahreszeit konnte er von Glück reden, wenn die Royal Charis die Überfahrt innerhalb von weniger als zwei Monaten schaffte, obwohl Cayleb davon ausging, dass sie im Vergleich zu jedem anderen mindestens einen Fünftag schneller wären.
    Wäre es allein nach seinen Wünschen gegangen, hätte

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