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Die Übermacht - 9

Die Übermacht - 9

Titel: Die Übermacht - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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war er der persönliche Waffenträger und Leibgardist des Kaisers. Doch im Augenblick waren die Umstände alles andere als gewöhnlich. Cayleb und Sharleyan hatten sich darauf geeinigt, es sei für die unmittelbare Zukunft deutlich wichtiger, dass Merlin die Kaiserin im Auge behielte. An Bord eines Schiffes, das mehr als neuntausend Meilen von Cherayth bis nach Tellesberg gegen den Winterwind kreuzte, gab es für einen Leibwächter nicht allzu viel zu tun. Nicht einmal ein Seijin , auch wenn er ein fusionsbetriebener PICA war, konnte allzu viel gegen das Winterwetter ausrichten ... Er könnte bloß mit Hilfe der SNARCs, die über den ganzen Planeten verteilt waren, die einzelnen Wetterfronten früher kommen sehen als jeder andere. Doch Cayleb konnte diese Informationen ebenso gut abrufen wie Merlin. Er konnte auch ebenso gut die Wettervorhersagen empfangen, die Owl von seinem Versteck tief unter den weit entfernten Bergen des Lichts aussandte.
    Nicht, dass er diese Informationen mit einem Besatzungsmitglied der Royal Charis hätte teilen können. Andererseits grenzte das Vertrauen, das die Imperial Charisian Navy in Cayleb Ahrmahks Gespür für das Wetter auf hoher See setzte, beinahe schon an Götzenverehrung. Wenn Cayleb Captain Gyrard sagte, er rieche, dass ein Sturm aufziehe, würde ihm niemand widersprechen.
    » Ihm mag das Wetter ja vielleicht nichts ausmachen«, warf eine deutlich missmutigere Stimme ein. »Aber einige von uns sind nicht mit einem solch robusten Magen gesegnet, wie ihn anscheinend alle charisianischen Monarchen erhalten!«
    »Das wird Ihnen gut tun, Nahrmahn«, erwiderte Cayleb. »Ohlyvya will doch sowieso schon die ganze Zeit, dass Sie ein wenig abnehmen. Und wenn Sie nichts bei sich behalten können, werden Sie, wenn wir in Tellesberg eintreffen, wahrscheinlich nur noch ... ach, vielleicht die Hälfte von dem wiegen, was Sie derzeit auf die Waage bringen!«
    »Sehr lustig!« Nahrmahn grollte es fast.
    Im Gegensatz zu Cayleb, der in die Dunkelheit hinausspähte, um das Wetter noch besser genießen zu können, hatte sich der rundliche kleine Fürst von Emerald auf seinem schwankenden Schwingbett so eng zusammengerollt, wie er eben konnte. Er fühlte sich entsetzlich elend. Gut, er war nicht ganz so seekrank, wie Caylebs recht hartherzige Bemerkung vermuten ließ. Aber ihm reichte es voll und ganz, vielen Dank!
    Seine Gemahlin Prinzessin Ohlyvya hingegen war gegen Seekrankheit ebenso gefeit wie Cayleb. Nahrmahn empfand das als ganz besonders ungerechte Manifestation himmlischer Launenhaftigkeit. Schließlich hatte Ohlyvya gerade an diesem Morgen fast genau das Gleiche zu ihm gesagt wie der Kaiser. Im Augenblick saß Ohlyvya gemütlich in einem Sessel, den man fest an Deck vertäut hatte, und strickte ein wenig. Über das Com hörte Nahrmahn sie leise lachen.
    »Na ja, sonderlich lustig ist das wirklich nicht«, sagte sie jetzt. »Aber wir wissen doch alle, dass du dich innerhalb von etwa einem Fünftag wieder davon erholt haben wirst. Dann geht es dir wieder gut.« Sie wartete einen Herzschlag lang ab. Dann: »Vorausgesetzt natürlich, das Schiff geht nicht unter.«
    »Im Augenblick wäre das eine echte Erleichterung!«, versetzte Nahrmahn.
    »Ach, hör auf, dich zu beschweren, und denk doch einfach an all die Ränke und Pläne und die schönen Intrigen, um die du dich kümmern kannst, wenn wir erst einmal wieder zu Hause sind!«
    »Ohlyvya hat Recht, Nahrmahn«, meinte Sharleyan und klang nun deutlich ernster als zuvor. »Cayleb wird Sie wirklich brauchen, um aus diesem ganzen Schlamassel schlau zu werden. Und da ich selbst ihm nun einmal nicht helfen kann, bin ich sehr froh, dass Sie zur Verfügung stehen!«
    »Ich danke Euch für das Kompliment, Eure Majestät«, erwiderte Nahrmahn. »Trotzdem muss ich doch immer wieder daran denken, wie viel bequemer es gewesen wäre, Euch meine Hilfe von einem schönen, unbewegten Schlafzimmer in Cherayth aus angedeihen zu lassen.«
    »Coms sind ja schön und gut«, gab Sharleyan zurück, »aber Cayleb braucht jemanden, mit dem er in aller Offenheit konferieren kann, statt immer nur auf Stimmen aus dem Nichts zu lauschen. Und es kann auch überhaupt nichts schaden, wenn noch jemand vor Ort ist, der persönlich einzugreifen bereitsteht.«
    »Richtig«, bekräftigte Cayleb. »Obwohl mein Verstand ernstlich ins Schwimmen gerät, wenn ich mir vorstelle, wie die Charisianer noch vor einigen Jahren darauf reagiert hätten, wäre Prinz Nahrmahn von Emerald als

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