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Die Übermacht - 9

Die Übermacht - 9

Titel: Die Übermacht - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Koks bekommen, wenn sie plötzlich ihren Ausstoß deutlich vergrößern müssten.
    »Ich glaube, dass nicht einmal das mich sonderlich stören würde«, gab Stohnar zurück. »Nicht, wenn Madame nicht so viel Geld wieder in die Tempel-Lande zurückfließen ließe. Täte sie das nicht, würde ich das alles als recht gerissene Spekulation ihrerseits ansehen.«
    »Das ist wirklich ein interessantes Rätsel, Mylord«, gestand Maidyn ein. »Sie hat ganz offensichtlich etwas im Sinn. Und was auch immer es sein mag, ich wette darauf, dass es Clyntahn nicht gefallen dürfte. Die Frage ist nun, ob er davon weiß oder nicht. Ich bin geneigt, Letzteres anzunehmen. Sonst hätte die Inquisition bereits darauf bestanden, dass wir sie ausliefern, damit man sich in Ruhe mit ihr unterhalten könnte. Also hat sich die Frage gerade geändert: Nun heißt es, ob die Inquisition wohl von sich aus auf sie aufmerksam wird oder nicht. Und natürlich auch, ob wir selbst die Inquisition auf sie aufmerksam machen sollten. Schließlich sind wir ja pflichtbewusste Söhne von Mutter Kirche, die stets erpicht sind, dem Großinquisitor unsere Zuverlässigkeit unter Beweis zu stellen.«
    »Ich bezweifle, dass wir durch irgendetwas Zhaspahr Clyntahn dazu bewegen könnten, Sie und mich für pflichtbewusste Söhne von Mutter Kirche zu halten – zumindest nicht so, wie er diesen Begriff definiert«, entgegnete Stohnar frostig.
    »Das ist leider nur zu wahr.« Maidyns Tonfall klang bemerkenswert unbekümmert. Dann wurde er wieder ernst. »Trotzdem sollten wir das zumindest in Erwägung ziehen, Mylord. Aber wenn die Inquisition auf Madame aufmerksam wird und dann erfährt, dass wir nicht von uns aus auf sie hingewiesen haben, wird das nur noch mehr Öl ins Feuer gießen, was Clyntahns Einstellung uns gegenüber angeht.«
    »Das wohl.« Stohnar nickte und tat den Gedanken dann mit einer Handbewegung ab. »Das wohl. Aber wenn ich noch davon überzeugen werden müsste, dass die ›Vierer-Gruppe‹ von Gottes Willen so weit entfernt ist, wie irgend erdenklich ist, dann hätten Clyntahns verwünschte Gräueltaten dafür weidlich ausgereicht.« Er fletschte die Zähne. »Ich habe ja nie behauptet, eine Art Heiliger zu sein, Henrai. Aber wenn Zhaspahr Clyntahn wirklich in den Himmel kommt, dann möchte ich jetzt schon wissen, wo ich mich anstellen muss, um auch wirklich ganz gewiss in der Hölle zu landen!«
    Maidyns Miene wurde auffallend ausdruckslos. Was Stohnar da gerade gesagt hatte, kam nicht überraschend. An sich aber war der Reichsverweser ein äußerst vorsichtiger Mensch, der selbst mit denen, denen er wirklich vertraute, nur selten derart offen sprach.
    »Wenn Pahrsahn sich tatsächlich gegen Clyntahn und seine Anhänger verschworen hat«, fuhr Stohnar dann fort, »dann wünsche ich ihr viel Glück. Aber behalten Sie sie im Auge! Tun Sie Ihr Bestes, dafür zu sorgen, dass sie nichts unternimmt, was uns missfallen würde – aber alles völlig diskret! Arbeiten Sie nur mit Leuten zusammen, denen Sie wirklich gänzlich vertrauen, und vergewissern Sie sich, dass es nicht einmal eine Spur Brotkrümel gibt, die uns irgendwie mit ihr in Verbindung bringen könnte! Wenn die Inquisition auf sie aufmerksam werden sollte, möchte ich nicht, dass es auch nur den geringsten Hinweis darauf gibt, wir hätten etwas über sie gewusst und vergessen, sie der Inquisition gegenüber zu erwähnen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Voll und ganz, Mylord.« Im Sitzen deutete Maidyn eine kurze Verneigung an. Dann lehnte er sich wieder gegen die Wandvertäfelung. »Aber das wirft einen weiteren heiklen Punkt auf.«
    »Nämlich?«
    »Falls wir bemerken sollten, dass die Inquisition tatsächlich nach Madame Ausschau hält, sollen wir sie dann warnen?«
    Stohnar schürzte die Lippen und starrte blicklos ins Leere, während er darüber nachdachte. Dann zuckte er mit den Schultern.
    »Das hängt wohl ganz von den jeweiligen Umständen ab«, sagte er schließlich. »Madame nicht offiziell zu bemerken oder sie nicht der Inquisition gegenüber zu erwähnen, das ist eine Sache. Aber sie von uns aus zu warnen – und dabei auch noch erwischt zu werden –, das ist etwas völlig anderes. Und wir beide wissen doch ganz genau: Wenn wir sie warnen und sie trotzdem der Inquisition in die Hände fällt, wird sie letztendlich den Inquisitoren alles erzählen, was sie weiß.« Langsam und bedächtig schüttelte er den Kopf. »Ich wünsche ihr wirklich alles erdenklich Gute. Ich

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