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Die Unbekannten: Roman (German Edition)

Die Unbekannten: Roman (German Edition)

Titel: Die Unbekannten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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zufriedenen Geste an den Ellbogen und den Handgelenken ab.
    Als Grady sie auf das dicke, mit Fleece überzogene Hundekissen legte, das sie sich mit Riddle teilen sollte, sagte er: »Bleib«, als seien die Befehle, mit denen Hunde zum Gehorsam erzogen wurden, im Tierreich allgemein verständlich. Er gab ihr den blauen Affen, um sie zu beschäftigen.
    Dann kehrte er zu seinem Bett zurück und hob Riddle auf, der sich als ebenso kooperativ wie Puzzle erwies. Grady trug ihn zu dem Platz, den er ihnen zugewiesen hatte – doch dort erwartete ihn nur der blaue Plüschaffe.
    Er hielt Riddle noch in den Armen, als er sich umdrehte und sah, dass Puzzle in sein Bett zurückgekehrt war. Er legte Riddle zu dem blauen Affen und kehrte zu seinem Bett zurück, um Puzzle zu holen.
    Sie sprang ihm mit einem Satz, der ihn beinah umwarf, in die Arme. Doch sowie er sich umgedreht hatte, um sie zu Riddle zu bringen, hörte er den Affen auf seinem Bett hinter sich quietschen.
    Merlin knurrte nicht mehr. Mit erhobenem Kopf und aufgestellten Ohren sah er interessiert zu.
    Statt Puzzle zu dem leeren Hundebett zu tragen, legte Grady sie neben dem Wolfshund ab. Er hob eine von
Merlins kräftigen Vorderpfoten und legte sie auf das Wesen mit den goldenen Augen.
    »Bleib«, sagte er zu Merlin.
    Er kniff die Augen zusammen wie Clint Eastwood und erteilte Puzzle in einem strengeren Tonfall denselben Befehl. Obendrein streckte er den Arm in einer warnenden Geste aus und deutete mit einem Finger auf sie.
    Sie legte den Kopf nach rechts.
    Grady wandte sich von ihr ab. Als er das Zimmer durchquerte, um Riddle und den verdammten Affen zu holen, sprinteten Merlin und Puzzle an ihm vorbei und sprangen gleichzeitig auf sein Bett.
    Riddle schob den Affen unter Gradys Kopfkissen. Mit beseligten Mienen rollten sich der Hund und die beiden Dingsdas eng aneinandergeschmiegt zusammen.
    Der Wolfshund und seine Gefährten sahen zu, wie Grady erst die Nachttischlampe, dann die Deckenlampe ausschaltete.
    Die Lampe neben dem breiten Sessel mit verstellbarer Rückenlehne nach einem Stickley-Entwurf ließ er brennen. Er ging zum Schrank, um ein Zusatzkissen und eine Reservedecke herauszuholen.
    Die aneinandergekuschelten Tiere hoben ihre Köpfe, als er aus dem Schrank kam, und folgten ihm mit ihren Blicken, während er zu dem Sessel trat. Seinen missmutigen Blick schienen sie ungerührt hinzunehmen.
    Grady setzte sich auf den breiten Sessel, den er im vergangenen Jahr gezimmert und gepolstert hatte. Die Beine streckte er auf einem passenden Fußschemel aus.
    Die drei Gefährten beobachteten ihn ernst.
    Er breitete die Decke über sich aus und schob das Kissen hinter seinen Kopf.
    Sie sahen zu, wie er das Kissen und die Decke zurechtzog, bis alles halbwegs so war, wie er es haben wollte. Der Sessel gab ein bequemes Bett ab, und Grady war zu müde, um mit diesen lebenden Stofftieren Ringelreihe zu spielen.
    Er sagte: »Nur, damit ihr Bescheid wisst …«
    Die drei Halunken verloren das Interesse an ihm nicht, obgleich er nicht hätte behaupten wollen, dass sie mit angehaltenem Atem darauf warteten, was er als Nächstes sagen würde.
    »… ich betrachte das als Meuterei«, teilte er ihnen mit. »Offene Meuterei. Und morgen früh kommen wir zu den Disziplinarstrafen.«
    Er schaltete die Lampe neben dem Sessel aus.
    Ihre farbenprächtigen Augen schienen in der Dunkelheit zu schweben.
    »Ich kann sehen, dass ihr mich beobachtet«, sagte er.
    Sie blinzelten nicht.
    »Ich zähle auf dich, Merlin. Pass auf, dass sie mich nicht fressen, während ich schlafe.«

37
    Am Computer in ihrem Büro in der Tierklinik schrieb Cammy Rivers E-Mails an Dr. Eleanor Fortney von der Cummings School für Veterinärmedizin der Tufts University in North Grafton, Massachusetts, sowie an Dr. Sidney Shinseki vom College für Veterinärmedizin an der Texas A&M University in College Station, Texas. Fotos von Puzzle und Riddle im jpeg-Format fügte sie als Anhänge hinzu.
    Eleanor Fortney war eine bedeutende Zoologin, Internistin und Chirurgin, die einen Monat lang als Gastdozentin an das College für Veterinärmedizin und Biomedizinische Wissenschaften der Colorado State University in Fort Collins gekommen war, als Cammy dort ihr letztes Studienjahr absolviert hatte.
    Da sie zu den ganz wenigen Studentinnen und Studenten an der Universität von Colorado zählte, die jemals in jedem einzelnen Studiensemester, vom ersten bis zum letzten, den bestmöglichen Notendurchschnitt erzielt hatten, war Cammy

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