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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Georgina eine Haarlocke von ihm zu überbringen. Jetzt werden endlich alle Zweifel an der Verlobung ausgeräumt.«
    Befriedigt sah Jane, dass Henrietta Bessborough davoneilte, um mit Lady Susannah Stafford zu sprechen. Deren Sohn, Granville Leveson Gower, würde mit Sicherheit umgehend durch einen Brief der Mutter darüber in Kenntnis gesetzt, was sie heute Neues gesehen und gehört hatte.
    Jetzt kehrte Georgina in Begleitung der Geschwister Beauharnais in den Ballsaal zurück, doch wartete John eine Weile, bevor er sich ihr näherte. Erst als der nächste Tanz angekündigt wurde, trat er auf sie zu. Georgina trug ein rosa Kleid im Empirestil von verführerischer Durchsichtigkeit, das Haar dazu passend zu einem Lockengewirr aufgetürmt, das von Rosenknospen in Form gehalten wurde. Sie sieht aus wie eine Tortenglasur . Sein Verlangen, von ihrer Süße zu kosten, überwältigte ihn beinahe.
    Sie bemerkte ihn erst, als er sich vor ihr verbeugte. »John.« Als sie seinen Namen nannte, war es halb Flüstern, halb Seufzen.
    »Darf ich um diesen Tanz bitten, Lady Georgina?«
    Sie zögerte ein wenig. »Es ist ein Walzer.« Ganz Paris war von diesem neuen Tanz begeistert, der als sehr gewagt, fast unschicklich galt, weil der Herr seine Partnerin dabei in den Armen hielt.
    »Eben deswegen habe ich diesen Tanz gewählt.« Er reichte ihr einladend seine Hand.

    Georgina griff danach und spürte, wie seine Finger die ihren besitzergreifend umschlossen. Dann schlang er seinen Arm um sie und drehte sich mit ihr auf der Tanzfläche. Ihr Busen hob und senkte sich vor Erregung. Von seinen starken Armen festgehalten, tanzte sie hier unter den Augen aller Anwesenden mit ihm Walzer. »Sie schaffen es, dass ich mir sehr verrucht vorkomme.«
    »Sie sind heute die schönste Frau im Ballsaal, nein, in ganz Paris. Ihre Augen funkeln wie Sterne.«
    Georgina, die noch nie zuvor Walzer getanzt hatte, war zunächst ängstlich, die Schritte nicht richtig zu setzen, doch John führte und drehte sie mit einer Sicherheit über die Tanzfläche, dass ihre Angst verflog. »Danke. Sie haben mein Selbstvertrauen wiederhergestellt.«
    »Draußen wartet eine Kutsche. Fühlen Sie sich ausreichend verrucht und selbstsicher, sich vom Ball fortzustehlen und mit mir eine Fahrt entlang der Seine zu unternehmen?«
    Georgina holte tief Luft. Musik erklang auch in ihrem Herzen, während sie sich in seinen Armen im Walzertakt wiegte. »Ja, John.« Ja, ja und nochmals ja!
    Er sah ihr lächelnd in die Augen. »Ich werde jetzt mit Josephine Bonaparte tanzen und damit die allgemeine Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Sie können indessen einen Mantel holen und unbemerkt aus dem Haus schlüpfen.«

25
    V erzeihen Sie, dass ich Sie warten ließ.« Georgina war ganz atemlos. »Meine Freundin Hortense hat Mutter abgelenkt, damit ich mich ungesehen davonstehlen konnte.«
    John half ihr in den Wagen und setzte sich ihr gegenüber, wohl wissend, dass er die Hände nicht würde von ihr lassen können, wenn er neben ihr saß. »Nun, Sie haben rasch Freunde in Paris gewonnen.«
    »Ach, Hortense braucht eine mitleidige Seele, die sich ihre Sorgen anhört. Ihr Stiefvater will sie mit seinem Bruder Louis verheiraten und duldet keinen Widerspruch.«
    »Napoleon möchte, dass Hortense eine bedeutende Position einnimmt. Vermutlich hat er für seinen Stiefsohn Eugène ähnliche Arrangements getroffen.«
    »Sie haben wohl das Gefühl, mich warnen zu müssen, was aber völlig unnötig ist. Eugène interessiert mich nur als Freund.«
    »Er allerdings macht kein Geheimnis aus seinen Gefühlen für Sie, Georgina.«
    »Er ist noch ein Junge, der Verliebtsein mit Liebe verwechselt.«
    »Ihre Mutter sieht das offenbar anders. Sie tut doch alles, um eine Verbindung zwischen Ihnen und dem jungen Beauharnais zuwege zu bringen. Ich möchte nicht, dass Sie eine erneute Kränkung erleben müssen.«
    »John, ich weiß, dass meine Mutter ehrgeizige Heiratspläne für mich hegt. Aber ich habe nicht die Absicht, mich ein zweites Mal dermaßen zum Gespött machen zu lassen. Ich bin entschlossen, über meine Zukunft selbst zu entscheiden.«

    »Diese Zukunft ist es, über die ich mit Ihnen sprechen möchte.« Er ermahnte sich zur Vorsicht, denn er wollte nicht heraufbeschwören, dass sie vielleicht jäh aus dem Wagen sprang. »Ich bin beträchtlich älter als Sie, Georgina«, fuhr er zögernd fort.
    Sie hielt den Atem an. Er hatte ihr Herz erobert, lange bevor er Witwer wurde. Bei jeder Begegnung hatten die

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