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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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den Finger schob, um ihre Verlobung zu besiegeln, raubte ihr der große, perlenförmige Diamant den Atem. John drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Ich schwöre dir, dass du es nicht bereuen wirst, Georgina.«
    Sie sehnte sich nach einem richtigen Kuss, wusste aber, dass er sich aus Rücksicht auf ihre angeblichen Gefühle für seinen Bruder zurückgehalten hatte. Im Moment musste sie den Schein wahren, sobald sie jedoch verheiratet waren, würde sie John zeigen, dass sie ihn bis zum Wahnsinn liebte.
    »Morgen werde ich der Duchess of Gordon einen offiziellen Besuch abstatten.«
    »Ach, John, kannst du damit nicht ein paar Tage warten, damit ich das Geheimnis auskosten kann?«
    »Ich muss zurück nach London. Es gibt so viele dringende Angelegenheiten, die noch vor Juni zu erledigen sind. Abgesehen von meinen Verpflichtungen auf Woburn muss ich meinen Sitz im
Oberhaus einnehmen. Außerdem endet für meine Söhne bald das Schuljahr, und sie kommen nach Hause.« Er blickte lächelnd auf sie hinunter. »Jetzt habe ich alles, dessentwegen ich kam, und brauche nicht mehr länger in Paris zu bleiben.« Plötzlich überfiel ihn ein schrecklicher Gedanke, und er zog die Brauen zusammen. »Glaubst du, deine Mutter könnte mich abweisen?«
    Würde sie das Angebot, ihre Tochter zur Duchess of Bedford zu machen, ausschlagen? Verdammt unwahrscheinlich! »John, nicht sie hat zu bestimmen. Es ist meine Entscheidung, und ich habe sie bereits getroffen.«
    Kleines Mädchen, ich liebe dich und bete dich an.
     
    »Der Duke of Bedford?« Jane Gordon war angenehm überrascht, dass John Russell zu einem Besuch bei ihr erschien. »Führen Sie ihn in den Salon, und bitten Sie Lady Georgina herunterzukommen.« Sie überprüfte schnell noch ihre Erscheinung im Spiegel, war zufrieden mit dem, was sie sah, und ging nach unten.
    »Euer Gnaden, wie aufmerksam …! Ich weiß zu schätzen, dass Sie den ganzen Weg nach Paris auf sich nahmen, um den letzten Wunsch Ihres Bruders zu erfüllen.«
    »Meines Bruders?« John war perplex.
    »Die Haarlocke, die Sie Georgina bringen, wird ihr ein großer Trost sein.«
    »Gestern bat ich Lady Georgina, meine Frau zu werden.«
    Die Duchess of Gordon stand eine Weile da mit vor Staunen offenem Mund, doch sie fasste sich rasch. »Ach, jetzt verstehe ich. Die Locke war ein Symbol. Auf diese Weise wollte Ihr Bruder Sie bitten, sich Georginas anzunehmen. Wie edel und selbstlos Sie doch sind, Euer Gnaden. Ihre Ritterlichkeit überwältigt mich.«
    Ihre Interpretation seines Heiratsantrages bewirkte, dass John sich alles andere als ritterlich vorkam. Er wollte die Sache gerade richtigstellen, als Georgina eintrat. Ihr Anblick ließ ihn Jane Gordon und ihr Geplapper vergessen.

    »Guten Morgen, John.« Es ist wirklich passiert … es ist kein Traum! Sie spürte, wie ihre Wangen zu glühen begannen.
    »Georgina, der Duke of Bedford bittet mich um die Erlaubnis, um deine Hand anhalten zu dürfen.«
    »Nein, Mama. John ist gekommen, um dir zu sagen, dass ich gestern einen Antrag, den er mir machte, angenommen habe. Unsere Hochzeit wird am dreiundzwanzigsten Juni stattfinden.«
    »Aber bis dahin ist es ja nur ein knapper Monat!«
    »Es wird eben eine kurze Verlobungszeit sein.« Georgina hob ihre Hand und zeigte den Diamantring. »John muss zurück nach England.«
    »Ja, also … Nun, ihr beide scheint euch ja einig zu sein. Meinen Glückwunsch, Euer Gnaden. Die Ehre, die Sie uns erweisen, schmeichelt uns sehr. Darf ich sagen, dass mir nichts auf der Welt größere Befriedigung verschaffen könnte.« Jane streckte ihre Hand aus.
    John beugte sich darüber und küsste ihre Finger. »Danke, Lady Gordon.«
    »Ihr werdet mich jetzt sicher entschuldigen«, sagte Jane glatt.
    Als sie allein waren, unterdrückte John sein Verlangen, Georgina in die Arme zu reißen. »Deine Mutter klang ja sehr erfreut.«
    »Ihre Worte waren völlig aufrichtig. Wir sind in der Tat sehr geschmeichelt, dass uns diese Ehre zuteilwird«, sagte sie mit einem leicht spöttischen Unterton.
    John legte einen Finger auf ihre Lippen. »Pst, Georgy! Die Ehre ist meinerseits. Morgen reise ich ab und werde dich erst in London wiedersehen. Lass mich wissen, wann du kommst.« Er zog sie an sich. » Au revoir, ma petite.«
    Die französischen Worte ließen sie innerlich dahinschmelzen.
     
    »Georgina, ich bin sprachlos vor Bewunderung. Nachdem unsere Hoffnungen, dich zur Duchess of Bedford zu machen, sich in nichts aufgelöst zu haben schienen, hast du ein

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