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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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ungehörig zu sein. Zumindest die Georgina nicht, die ich mag.«
    Ihr Herz setzte für einen Schlag aus, sie blickte ihn unter ihren Wimpern hervor an. »Wenn Sie kommen, werde auch ich da sein.«
    »Ich komme nur, wenn Sie versprechen, mit mir zu tanzen. Lassen Sie uns gemeinsam ungehörig sein«, forderte er sie auf.
    Sie hielt den Atem an. John Russell, du flirtest doch nicht etwa mit mir?
    »Morgen müssen Sie mit Beth losgehen und eines dieser hinreißend
raffinierten Pariser Modelle kaufen, die jede Frau vor Neid erblassen lassen und jedem Mann vor Verlangen den Verstand rauben.«
    Du flirtest tatsächlich mit mir! Georginas Herz fing zu singen an.
    Einen Teewagen vor sich herschiebend, trat Lady Holland wieder ein. John dankte ihr mit einem stummen Lächeln dafür, dass sie ihm ein Alleinsein mit Georgina ermöglicht hatte. Aus Höflichkeit ließ er sich eine Tasse Tee geben und nahm ein Stück Kuchen.
    »Es war wunderbar.« Er stellte den leeren Teller ab. »Wir müssen es wiederholen, ehe ich abfahre.«
    »Wann wird das sein?«, fragte Beth.
    John schaute Georgina an. »Sobald ich alles habe, um dessentwillen ich gekommen bin.« Er erhob sich. »Darf ich Sie nach Hause begleiten, Lady Georgina?«
    »Ja …, danke«, antwortete sie rasch und verabschiedete sich von Beth.
    Draußen sagte sie: »Unser Haus ist ganz in der Nähe, in Richtung Place de la Concorde.«
    Als sie ihre Hand auf seinen dargebotenen Arm legte, hoffte sie, er könne nicht hören, wie laut ihr Herz hämmerte. Sie schlenderten in der beginnenden Dämmerung im Schatten der Bäume über die Champs-Élysées, begleitet vom Geräusch vorüberrollender Kutschen. »Paris im Frühling ist so schön und romantisch. Sie müssen jeden einzelnen Augenblick genießen.«
    »Hm… wie die Kastanienblüten duften.«
    »Ihre Sinne erwachen hier wieder zum Leben.«
    Seine tiefe Stimme setzte eine Spirale köstlicher Glückseligkeit in ihrem Inneren frei. Du bist nach Paris gekommen, um mich zu sehen – ich weiß es!
     
    Auf dem Ball der Duchess of Gordon erschienen alle in Paris weilenden Engländer. Auch jene Damen, die hinter Janes Rücken über sie lästerten, ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, mit der
neuen Elite Frankreichs Tuchfühlung zu nehmen. Lady Bessboroughs Tochter Caroline, die bei dieser Gelegenheit ihr Debüt gab, erschien zum ersten Mal bei einem glanzvollen gesellschaftlichen Ereignis, und Ihre Königliche Hoheit, die Duchess of Cumberland, hatte Charles James Fox und seine Gemahlin Elizabeth überreden können, sie zu begleiten.
    Die Duchess of Gordon genoss es sichtlich, als sie die berühmte Madame Juliette Récamier und Laure-Adelaide, die Herzogin von Abrantès, ihren englischen Gästen vorstellte. Als um zehn Uhr Josephine Bonaparte mit Sohn und Tochter erschien, war der Moment gekommen, auf den alle gewartet hatten und der für Jane die Krönung aller ihrer gesellschaftlichen Anstrengungen bedeutete. Sie hatte sich als führende Londoner Gastgeberin in Paris etabliert.
    »John, ich habe nach Ihnen Ausschau gehalten«, schalt ihn Lady Holland. »Es ist fast Mitternacht – ich dachte schon, Sie kämen nicht mehr.«
    »Darf ich Sie zum Kontretanz führen, Beth?«
    »Das wird Ihre Säumigkeit mehr als wettmachen, verehrter Herzog.«
    »Ich dachte, an diesem Abend würden schottische Tänze dominieren.«
    Beth lachte. »Die sind zu zwanglos. Die Duchess of Gordon möchte die Gemahlin des Ersten Konsuls mit Eleganz und Würde beeindrucken.«
    »Konnten Sie Lady Georgina zu einem Einkaufsbummel überreden?«
    »Allerdings. Das Ergebnis wird vielleicht nicht Ihre Billigung finden, denn Georginas neues Kleid hat bei Männern wie Frauen ziemliches Aufsehen erregt.«
    »Ich kann sie nirgends entdecken.« Wieder wanderte Johns Blick durch den Ballsaal.
    »Sie ist mit Eugène Beauharnais im Speisesaal.« Beth beobachtete seine Reaktion, doch verrieten seine dunklen Augen nichts. »Jane
Gordon sieht zu uns herüber. Sie schien schockiert, als Sie kamen, wirkt aber mittlerweile äußerst zufrieden.«
    Am anderen Ende des Raumes fragte Lady Bessborough Jane: »Was treibt Bedford denn auf Ihrem Ball? Der Mann ist doch in Trauer, und das gleich zweifach.«
    Die Herzogin hatte sich diese Frage bei seinem Erscheinen ebenfalls gestellt, doch war ihr sofort die auf der Hand liegende Antwort eingefallen. »John Russell kommt mit einem edlen Anliegen und erfüllt den letzten Wunsch seines Bruders. Francis bat John nämlich auf dem Sterbebett,

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