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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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willen, Sie dürfen nicht aufstehen, Euer Gnaden.«
    »Verdammt, du sollst mich nicht so nennen. Wo sind meine Hausschuhe?« Sie setzte sich auf die Bettkante, damit Jenny ihr die leichten Hausschuhe überstreifen konnte. »Sie dürfen nicht fort, bitte Mylady!«
    Georgina erhob sich in panischer Angst. »Ich muss fort von hier!« Sie stürzte zur Tür und riss sie auf. Dann lief sie los.
    »Sie können doch nicht im Unterrock nach draußen, Euer Gnaden«, rief Jenny ihr hinterher. Sie eilte zur Tür, doch die Kranke war bereits die Treppe hinunter. Die Zofe sah sich einem Dilemma gegenüber: Sollte sie ihrer Herrin folgen oder lieber erst den Herzog zu Hilfe holen? Nach kurzem Überlegen raffte sie mit zitternden Händen die Röcke und stürmte mit klopfendem Herzen die Treppe hinauf.
    Sie klopfte an Johnnys Tür, und als der Duke of Bedford öffnete, stieß sie atemlos hervor: »Mylady ist aufgewacht, Euer Gnaden.«
    »Gott sei Dank!« John stürzte an ihr vorüber und eilte die Treppe hinunter.
    Jenny hastete ihm nach. »Aber sie ist nicht ganz bei Verstand, Euer Gnaden. Sie weiß nicht, wo sie ist. Lady Georgina sagte, sie müsste fort. Verzeihung, Euer Gnaden – sie sagte, dass sie Sie hasst und verachtet!«

32
    G eorgina!« Von einem Raum zum anderen eilte John Russell, dabei den Namen seiner Frau rufend. Burke kam aus der Küche, als er den Herzog hörte. »Haben Sie Mylady gesehen, Mr. Burke? Hat sie das Haus verlasen?«
    »Nein, ich habe sie nicht gesehen, Euer Gnaden, aber ich danke dem Himmel, dass sie zu sich gekommen ist.«
    John schoss durch die Haustür hinaus. Wenn Georgy fort will, wird sie ihr Pferd holen. Er rannte über den Hof hinüber zum Stallgebäude. Durch die Bäume konnte er ihren weißen Unterrock hervorblitzen sehen. »Georgina! Georgy!«
    Sie drehte sich um und erblickte den Mann, der ihr nachlief. Ihre Angst wich Erleichterung. »John!« Sie griff nach ihrem Kopf. »Du musst mir helfen, John«, sagte sie hastig, als er sie erreicht hatte. »Ich muss fort von ihm!«
    Er legte die Arme um sie. »Von wem denn, Liebling?«
    Sie klammerte sich verzweifelt an ihn. »Von Francis.«
    John spürte, wie seine Frau in seinen Armen erschlaffte. »Bleib bei mir, Georgy. Du darfst nicht wieder das Bewusstsein verlieren.« Er hob sie auf seine Arme und trug sie mit größter Vorsicht zurück ins Haus, hinauf in ihr Schlafgemach.
    Dort legte er die erneut Bewusstlose aufs Bett und stützte ihren Kopf sanft gegen ein Kissen. »Du bist einmal zu dir gekommen, Liebes, du wirst es wieder schaffen. Öffne die Augen, Georgy.« Er zog ihr die Hausschuhe aus und massierte ihre Füße. Dann nahm er ihre Hände und hielt sie fest.
    Während die Minuten langsam verstrichen, hielt John den Atem
an. Schließlich sah er, dass ihre Lider zuckten. Dann fuhr sie sich mit der Zunge über ihre trockenen Lippen, schlug die Augen auf und blinzelte. »Ich bin so durstig.«
    Ihm war schwindlig vor Erleichterung. Vorsichtig setzte er ein Glas mit Wasser an ihren Mund und ließ sie in kleinen Schlucken trinken.
    »Mein Kopf schmerzt.« Sie massierte ihre Stirn. »Was ist passiert? Ach, ich weiß – ich bin von der Eiche heruntergefallen.«
    Johnny kam aus seinem Zimmer gelaufen. »Ist sie wieder wach?«
    »Natürlich bin ich wach. Und bist du in Ordnung, Johnny?«
    »Jetzt schon.« Seine Worte kamen wie ein befreiter Stoßseufzer. Und dann stürzte der Junge sich in Georginas ausgebreitete Arme.
    »Achtung!«, warnte der Vater lächelnd. »Sie braucht Ruhe.«
    »Warum?« Georgina schien die Aufregung der beiden nicht zu verstehen.
    »Du warst nach deinem schlimmen Sturz vierundzwanzig Stunden lang bewusstlos, meine Liebe.« John nahm ihre Hand. »Du hast mit einer Gehirnerschütterung im Koma gelegen. Als du vorhin erwacht bist, wusstest du nicht, wo du bist. Und du warst so entsetzt, die Duchess of Bedford zu sein, dass du Reißaus genommen hast, im Unterrock. Als ich dich endlich bei den Stallungen fand, hast du mich angefleht, dich von Francis fortzubringen.«
    Georgina seufzte tief und senkte die Wimpern auf die Wangen.
    »Ich glaube, sie braucht absolute Ruhe, Johnny. Geh hinunter und sag allen, dass Lady Georgina aufgewacht ist und sich wieder erholen wird.«
    Als sie allein waren, setzte John sich neben sie und streichelte ihre Hand. Ich werde sie wegen Francis nicht drängen. Sie wird mir alles erzählen, wenn sie wieder wohlauf und dazu bereit ist. »Georgy, erinnerst du dich, dass wir am Abend vor deinem Unfall

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