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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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erwartete ihn ungeduldig im Empfangssalon. Kaum war Johnny auf der Treppe, um die Tasche hinaufzutragen, als Georgina sich ihrem Mann in die Arme warf. »Liebling, du hast mir so sehr gefehlt!«
    John küsste sie liebevoll, stellte sie wieder auf den Boden, und beide sagten wie aus einem Munde: »Ich muss dir etwas sagen.«
    John lachte. »Erst die Dame!«
    »Wir bekommen ein Baby!«
    John war wie vom Donner gerührt. »Guter Gott, ich dachte, du wolltest mir den Nachwuchs der Katze melden.«
    »Bei dieser Gelegenheit dämmerte es mir ja. Ich erklärte Johnny, dass die Trächtigkeit einer Katze sechs Wochen dauere, und wir fingen an zu zählen. Da traf es mich plötzlich wie ein Schlag, und ich fing an, für mich selbst zu zählen. Und plötzlich wusste ich, was es mit dieser morgendlichen Übelkeit auf sich hat.«
    »Das ist wundervoll, Liebling. Du strahlst ja richtig, Georgy. Was hältst du davon, wenn wir noch einmal heiraten? Diesmal ganz
groß, denn ich möchte, dass du die Hochzeit bekommst, die du verdienst, von der du immer geträumt hast und zu der du halb London einladen kannst.«
    Georginas Augen strahlten. »Bedford, du bist im Herzen ein richtiger Romantiker. Eine großartige Idee! Ach, Mutter wird außer sich sein vor Freude. Ich muss ihr gleich schreiben und ihr die Neuigkeit mitteilen.« Sie lief an den Schreibtisch und setzte sich. »Und was wolltest du mir sagen?«, fragte sie und blickte lächelnd zu ihm auf.
    »Ich wurde zum Vizekönig von Irland ernannt.«
    Georgina sprang auf. »John! Du Teufel! Warum hast du das nicht sofort gesagt? Das ist das Aufregendste, was ich je erlebte – außer unserer Heirat und dem Baby natürlich.«
    Er hob sie hoch und schwang sie im Kreis. »Pitt meint, du wärst die perfekte Vizekönigin. Deine Hauptaufgabe wird es sein, Partys für die Dubliner Gesellschaft zu geben. Neben Dublin Castle werden wir eine Residenz haben, Phoenix Hall, die in einem riesigen Park liegt. Und im Dubliner Schloss gibt es kostbar ausgestattete Staatsgemächer und einen Thronsaal.«
    »Wir werden also wahrhaft königlich residieren! Und Johnny nehmen wir natürlich mit.«
    »Natürlich.«
    »Erst recht muss ich unser verspätetes Hochzeitsfest planen, das nun zugleich unsere Abschiedsparty sein wird. Das ist alles so aufregend!«
    John Russell gab sich keinerlei Illusionen über sein künftiges Amt hin. Er wusste, dass es ungemein schwierig sein würde, ein so tief gespaltenes Land zu verwalten. Prinzipiell gegen ein System eingestellt, das den einen Teil der Bevölkerung diskriminierte, war er überzeugt, dass ein dauerhafter Frieden ohne Konzessionen an die Katholiken nicht zu haben sei. Allzu oft flammte Gewalt in den verschiedenen Grafschaften auf, und seine Aufgabe würde es sein, an den Brennpunkten des Konfliktes immer wieder Ruhe und Ordnung herzustellen.

    Er gab seiner Besorgnis Georgina gegenüber Ausdruck. »Ein reines Vergnügen wird es nicht sein. Sehr oft werden wir es mit heiklen politischen Situationen zu tun haben.«
    »Wenn wir den Tag des heiligen Patrick mit einem Ball und einem Festessen im Schloss feiern, wird es die Katholiken sehr freuen und ein wenig versöhnen. Und ich lasse meine gesamte Garderobe in Irland schneidern, damit alle Damen, die an den Hof kommen, es mir gleichtun.«
    »Du willst auf deine gewagten Pariser Modelle verzichten?«, neckte er sie.
    Sie lachte. »In ein paar Monaten werden sie mir ohnehin nicht mehr passen.«
    »Auf uns kommen häufige Trennungen zu. Du wirst die Stellung in Dublin halten müssen, während ich die Grafschaften besuche. Ich muss dort nicht nur nach dem Rechten sehen, sondern auch den Vorsitz bei Anhörungen der Friedensrichter und bei verschiedenen Debatten übernehmen.«
    »Ich werde dir pflichtbewusst Bericht erstatten, John.«
    »Die Frau eines Politikers zu sein, ist deine zweite Natur, Georgy. Du bist immer schon für die Armen und Unterdrückten eingetreten.«
    »Ich hatte eine gute Lehrerin. Apropos Mutter, du darfst dich nicht daran stoßen, wenn sie kommt und sich in die Vorbereitungen für das Fest stürzt. Immerhin haben wir sie um das Vergnügen gebracht, die Hochzeit des Jahrzehnts auszurichten, als wir uns für eine Trauung im kleinen Kreis entschieden. Diesmal soll sie sich ohne Rücksicht auf die Kosten austoben.«
    »Du bist eine sehr aufmerksame Tochter, Georgy. Und du hast ein großzügiges Herz.«
    » Au contraire! Ich habe einen großzügigen Gatten.«
     
    »Da kommt die Braut!«
    Gefolgt von ihren

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