Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity
Gasflasche angeschlossen war. Mit einem gewaltigen Knall löste das Geschoss eine enorme Explosion aus und jagte die Gasflasche in die Luft.
Draußen in der brennenden Piratenhöhle erstarrten Leon und Matschauge.
»Was war das denn?«, stammelte Leon.
»Eine Explosion!«, hauchte Matschauge erschrocken. »Und was für eine!«
Leon wusste, dass sich Pep und Linda in dem Labor befanden. Unschlüssig wanderte sein Blick von der hinter dem Feuer liegenden Klappe, an der Kevin und Tanja warteten, zu dem Labor, in dem Pep und Linda stecken mussten. Wohin sollte er zuerst? Wer brauchte seine Hilfe dringender?
»Bleib du hier!«, wies er Matschauge an und rannte auf das Labor zu.
»Na prima!«, jammerte Matschauge. Wieder stand er allein da.
Doch Leon brauchte gar nicht weiterzulaufen. Aus dem qualmenden Inferno kamen Pep, Linda und der noch immer gefesselte Timor auf ihn zu. Ihre Gesichter verrußt. Aber sie waren unverletzt!
»Pep! Linda!«, schrie Leon. »Was ist passiert?«
»Frag diesen Irren!« Linda zeigte mit dem Daumenauf Pep. »Und nimm ihm bloß die Armbrust weg. Der Typ ist gemeingefährlich!«
Leon stutzte.
» Du warst das?«, fragte er und zeigte auf das Labor.
Pep zog verlegen die Schultern hoch. »Ich gebe zu, die Wirkung war etwas heftiger, als vermutet!«
Linda schüttelte nur den Kopf. »Etwas heftiger? Du hättest uns fast von diesem Planeten gebombt, du Gestörter!«
»Wo sind Tjark und seine Leute?«, hakte Leon nach. »Du hast sie doch nicht etwa ...?«
»Nein, nein!«, beschwichtigte Pep. »Sie sind ... wie soll ich sagen?«
»Dieser Wahnsinnige hat eine Gasflasche in die Luft gesprengt«, erklärte Linda und zeigte erneut auf Pep. Sie war außer sich. »Ein Wunder, dass niemand verletzt wurde. Aber die Explosion muss ein Abwasserrohr zerfetzt haben, in dessen Nähe die Sharks standen. Ich hab sie nur kurz gesehen, als ...«
Mehr brauchte Linda nicht zu sagen. Hinter ihr taumelten drei Gestalten aus dem Labor heraus, die mit stinkendem Abwasser übergossen waren.
»Uähhhh!«, machte Matschauge.
Tjark wankte breitbeinig und mit abgewinkelten Armen wie ein Monster, das seine ersten Gehversuche machte, auf Pep zu.
»Das wirst du mir büßen!«, schnauzte er Pep an.
»Später!«, lenkte Leon ein. »Jetzt müssen wir erst mal hier raus. Und zwar alle! Bevor der ganze Kram über unseren Köpfen einstürzt.«
Linda schaute zum Ausgang, durch den sie und Pep hierhergekommen waren und der jetzt durch das Feuer versperrt war.
Pep musterte die ausgefahrene Leiter über dem Haifischkopf, über die Tjark und sein Gefolge zurückgekehrt waren. Die Flammen züngelten bereits auch hier empor.
»Vielleicht könnte man ...!« Pep schaute zunächst auf die Armbrust in seiner Hand, dann zu den Röhren an der Decke, die er für Wasserleitungen hielt.
»Untersteh dich!«, warnte Linda ihn.
»Ich hab ja auch keinen Pfeil mehr«, bedauerte Pep. »Was ist mit den Feuerlösch-Tabletts?«
Matschauge schüttelte resigniert den Kopf. »Wir hatten nur zwei. Das eine ist kaputt. Das andere habe ich verbraucht, konnte das Feuer aber nicht löschen.«
»Wir müssen hier raus!«, brüllte Tjark.
»Du bist ja ein ganz Schlauer!«, fuhr Pep ihn an. »Dann sag uns doch mal, durch welchen Ausgang? Es ist doch dein Unterschlupf!«
»Den ihr zerstört habt!« Tjark wollte gerade auf Pep losgehen.
»Stopp!«, schrie Linda. »Wir sitzen hier gemeinsam fest. Jetzt müssen wir auch gemeinsam einen Ausweg finden.«
Tjark rückte von Pep ab. Er hatte zwar eine höllische Wut im Bauch, aber Linda hatte recht.
Die Wasserleitungen über ihnen zu öffnen, wie Pep es vorgehabt hatte, war keine dumme Idee, fand Linda. Vorausgesetzt, es handelte sich überhaupt um Wasserleitungen. Wer sagte ihnen, dass das keine Gasleitungen waren, die ihnen jeden Moment um die Ohren fliegen konnten? Und dann erheblich heftiger und gefährlicher als die kleine Gasflasche eben im Labor.
»Glaub ich nicht«, widersprach Pep. »Wenn die Gasleitungen hätten, wozu dann die Gasflasche im Labor?«
Doch er erntete sofort einen mahnenden Blick von Linda. »Du wirst es nicht ausprobieren!«
»Es ist unsere einzige Chance«, war sich Pep mittlerweile sicher.
Leon verfolgte die Leitung, um zu sehen, wo sie hinführte und von wo sie kam. Beides war nicht auszumachen. Auf der einen Seite kam die Leitung aus der Wand, auf der anderen verschwand sie darin.
Aber Leon besaß eine besondere Fähigkeit.
»Nimm mich mal hoch!«, bat er Pep und
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