Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity
Gesicht. »Warte«, sagte er. »Stehen wir unmittelbar vor der Piratenhöhle? Dann kann ich nachsehen.«
Kevin quetschte sich so eng an die Wand, wie es ging, um Leon nach vorn zu der Lüftungsklappe, die in die Höhle führte, durchzulassen.
Leon hielt die Luft an und schob seinen Kopf durch die Klappe, gerade eben so, dass nur sein Gesicht hindurchglitt. Doch auf der anderen Seite schlug ihm eine unerwartete Hitze entgegen. Er schrie auf, hielt dadurch nicht mehr die Luft an undkonnte nicht sofort wieder zurück. Leon atmete Rauch ein und musste husten. Panisch versuchte er, den Mund zu schließen und den Atem anzuhalten, um seinen Kopf zurückzuziehen. Als es ihm endlich gelang, schlug er sich die Hände vor sein heißes Gesicht und bekam einen neuen fürchterlichen Hustenanfall.
»Was ist los?«, fragte Kevin.
»Feu ...«, krächzte Leon heiser und musste wieder husten. »Nebenan ist ... Feuer!«
»Was?«, schrie Kevin.
»Jungs, wir müssen zurück!«, befahl Tanja. »Bevor das Feuer hier in den Tunnel einbricht.«
»Ich will wissen, was mit Pep und Linda los ist!«, widersprach Leon.
»Tickst du nicht mehr richtig?«, fuhr Tanja ihn an. »Sieh dir mal deine Birne an. Kallrot! Wenn wir hierbleiben, verglühen wir oder kriegen ’ne Rauchvergiftung. Ich hau ab! Sofort!«
»Tanja hat recht«, stimmte Kevin seiner Schwester zu.
»Aber Pep und Linda!«, wagte Leon noch mal einzuwenden.
»Die werden schon auf sich selbst aufpassen«, hoffte Kevin. »Aber für uns ist es zu gefährlich. Und rein können wir sowieso nicht. Wenn ich die Klappe öffne, ist hier gleich alles voller Rauch!«
»Ich muss keine Klappe öffnen, um reinzukommen«, entgegnete Leon.
»Bist du verrückt?«, fuhr ihn jetzt auch Kevin an. »Du wärst doch eben schon fast erstickt. Und da hattest du nur die Nase reingesteckt!«
»Stimmt«, gab Leon zu. »Aber nur, weil ich von dem Feuer überrascht wurde. Jetzt bin ich vorbereitet!«
»Ach ja?«, meckerte Kevin. »Und was macht das für einen Unterschied?«
»Ich kann mir etwas vor den Mund halten. Als Rauchschutz!«, behauptete Leon.
»Du hast doch ’n Vogel«, sagte Tanja. »Wenn du nicht verbrennst oder am Rauch erstickst, springst du Tjark in die Arme. Was soll das bringen?«
»Habt ihr mal daran gedacht, dass der Haupteingang ebenfalls durch das Feuer versperrt sein könnte?«, fragte Leon. »Dann müssen wir diesen Notausgang hier frei machen.«
»Okay«, räumte Tanja ein. »Vielleicht hast du recht.«
»Ich hatte das Gefühl, dass hier unmittelbar vor der Klappe etwas brennt. Da muss ich durchspringen, wie durch einen Feuerreif. Hilf mir mal, Kevin.«
Leon kniete sich mit dem Gesicht zur Klappe und streckte Kevin seinen Hintern entgegen. »Gib mir Schwung!«
»Was?« Kevin verstand nicht.
Tanja lachte. »Du sollst ihm in den Hintern treten!«
»Hä?«
»Stoß ihn mit beiden Füßen nach vorn. Dann hat er mehr Schwung!«, erklärte Tanja.
»Genau!«, bestätigte Leon.
»Ach so!«, Kevin hatte kapiert.
»Okay!«, begann Leon. »Also, bei ...« Drei, hatte er sagen wollen. Aber Kevin wartete nicht ab, sondern trat sofort zu. Leon war darauf überhaupt nicht vorbereitet, flog nach vorn und knallte mit dem Kopf gegen die Tür.
»Au!«, schrie er auf und wandte sich wütend um. »Bist du blöd?«
»Wieso?«, verteidigte sich Kevin unschuldig. »Ich denke, du kannst durch die Wand gehen?«
»Ich muss erst die Luft anhalten!«, presste Leon genervt hervor. »Ich zähle bis drei!«
»Das kann doch keiner ahnen!«, entschuldigte sich Kevin.
Leon ging ein zweites Mal in Stellung, zählte bis drei und hielt die Luft an. Jetzt stieß Kevin ihn mit einem gewaltigen Schubs nach vorn.
Leon flog mit einem Salto durch das Feuer und landete direkt neben Matschauge, der völlig verzweifelt alleine mit einem viel zu kleinen Feuerlöschergegen die Flammen anzukämpfen versuchte. Vor Schreck ließ er den auch fast noch fallen, als Leon aus dem Nichts neben ihm auftauchte.
»Wo kommst du denn her?«, fragte er verdutzt.
Leon ließ sich auf keine Diskussion ein. »Wo sind die anderen? Hast du noch mehr Lösch-Tabletts?«
Matschauge schüttelte den Kopf. »Tjark und die Jungs sind Timor nach, der fliehen wollte.«
»Wohin?«, fragte Leon.
»Was geht dich das an?« Matschauge verfiel sofort wieder in den gewohnt rabiaten Ton, den die Sharks Leon gegenüber stets anschlugen. Aber jetzt standen die Zeichen anders.
»Bist du vielleicht ein bisschen blöd?«, fuhr Leon ihn mit neuem
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