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Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity

Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity

Titel: Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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halten konnte und ein dicker Schwall Löschflüssigkeit Tjark von oben bis unten einsaute.
    »Hör auf!«, schnaufte Tjark.
    Timor erkannte seine Chance. Zwar hatte er die Hände noch gefesselt, aber Tjark stand nicht mehr bei ihm, weil er sich aufgeregt um das Löschen des Feuers kümmerte. Langsam schlich Timor weg von Tjark in Richtung Labor. Niemand achtete auf ihn.
    Außer Linda. Jetzt oder nie, schoss es ihr durch den Kopf. Sie schaute hinunter zum Hai, aus dem Pep jetzt heraushing wie der Klöppel einer Glocke. Er konnte es sich erlauben, so weit aus dem Maul des Hais herauszugucken, da die Sharks vollends mit dem Feuer beschäftigt waren.
    Pep bemerkte, dass Linda den Blickkontakt mit ihm suchte. Er sah zu ihr hinauf und erkannte, dass sie ihm irgendwelche Zeichen machte – die er zunächst nicht verstand. Doch dann folgte er Lindas Fingerzeig, sah nun auch den davonschleichenden Timor und begriff, was Linda vorhatte.
    Bei drei!, zeigte Linda an und zählte stumm ab, indem sie nacheinander den Daumen, den Zeigefinger und den Mittelfinger hob.
    Pep ließ sich leise und langsam aus dem Haimaul heraus zu Boden gleiten. Er zeigte Linda an, dass sie noch einen Augenblick warten sollte. Dann legte er einen Pfeil in seine Mini-Armbrust ein.

    »Hey! Halt! Was soll das ...?«, schrie Tjark, suchte nach Träne, Matschauge und Flachnase. »Timor will abhauen. Hinterher!«
    Flachnase und Träne ließen alles stehen und liegen und rannten los. Nur Matschauge zögerte. »Und das Feuer?«
    »Kümmere dich drum!«, befahl ihm Tjark. Und setzte ebenfalls den drei Flüchtenden nach.
    Verunsichert blieb Matschauge in dem brennenden Raum stehen.
    »Ich allein?«, fragte er halb sich selbst, halb rief er es seinem Boss hinterher.

Durch das Feuer
    Zur gleichen Zeit tasteten sich Leon, Kevin und Tanja durch einen engen, feuchten Tunnelgang, durch den es schon nach wenigen Schritten nur noch auf allen vieren weiterging.
    Kevin führte die Dreiergruppe an.
    »Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?«, fragte Leon.
    »Natürlich bin ich mir sicher«, erwiderte Kevin.
    »Hast du nicht vorhin gesagt, du bist diesen Gang noch nie gegangen?«, hakte Leon nach.
    »Ich weiß aber, dass Tjark einige Male vom Oberhafen durch einen Gully und die Kanalisation vor den Bullen abgehauen ist und dann durch diesen Gang bis in die Shark-Höhle kam.«
    »Ach ja?«, zweifelte Leon. »Na, wenn Tjark das behauptet hat, muss es ja stimmen.«
    »Du musst dich doch nicht beschweren, Zwerg«, ergänzte Tanja. »Du kannst doch fast hier durchlaufen, ohne dich zu bücken.«
    Das war maßlos übertrieben.
    Trotzdem musste Leon sich eingestehen, dass der Weg für die beiden Geschwister erheblich beschwerlicher wurde.
    »Das ist einer der Gründe für diesen geheimen Gang. Hier passt kein Erwachsener durch«, erklärte Kevin.
    »Und wo gehen die entlang?«, fragte Leon.
    Kevin lachte. »Nirgends! Es gibt keine Erwachsenen bei den Sharks. Nur Kinder und Jugendliche!«
    »Merkwürdig«, fand Leon und stoppte nachdenklich. Tanja, die hinter ihm krabbelte, wäre um ein Haar mit der Nase gegen seinen Hintern gestoßen.
    »Was ist denn nun schon wieder?«, fragte sie.
    »Ich hab doch Tjark mit einem Erwachsenen auf dem Hausdach gesehen«, erinnerte sich Leon. »Und vorhin ist Tjark doch auch mit einem Mann aus dem Boot gestiegen. Und in das Zimmer, in dem ihr gelegen habt, waren auch zwei Erwachsene in weißen Kitteln gekommen.«
    »Ja«, bestätigte Kevin. »Davon wissen die Sharks aber nichts. Tjark macht da offenbar hinter ihrem Rücken irgendwelche Geschäfte.«
    Kevin krabbelte weiter durch den Tunnel, der so mit Bewegungsmeldern ausgestattet war, dass immer dort, wo sie entlangkamen, ein Licht anging, das hinter ihnen gleich wieder erlosch.
    Leon kam der Gang unendlich lang vor. Als ergerade fragen wollte, wie lange sie noch zu krabbeln hatten, hielt Kevin an.
    »Psst! Wir sind da! Hört ihr das?«
    Leon lauschte. Er hörte Geschrei und Gepolter. »Was ist da los?«, wunderte er sich.
    »Auf jeden Fall sind die Sharks da. Und Tjark auch. Ich höre seine Stimme. Da drinnen muss irgendwas passiert sein«, vermutete Kevin.
    Sofort dachte Leon daran, dass die Sharks vielleicht Pep und Linda erwischt hatten. »Hörst du auch unbekannte Stimmen?«
    »Von deinen Freunden?«, fragte Kevin nach. Er horchte noch mal genau hin. »Nein, ich glaube nicht. Zumindest keine Mädchenstimme.«
    »Vielleicht haben sie sie geknebelt«, überlegte Tanja.
    Leon verzog das

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