Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)
Louis Stevensons Roman Die Entführung . Die Abenteuer des David Balfour von Shaw , als Eleanor hereinkam. Sie zog ein schweres Paket hinter sich her, an dem ein Zettel hing mit der Aufschrift: Für Barnaby von Eleanor Brocket (Mrs) .
»Für mich?«, fragte er und schaute seine Mutter überrascht an.
»Ja, es ist ein Spezialgeschenk«, sagte sie. »Es gefällt dir bestimmt, ich versprech’s dir.«
Barnaby riss das Packpapier auf. Darin befand sich ein nagelneuer Rucksack. Er war etwas zu groß für seinen kleinen Körper, und an der Seite baumelten zwei starke Schultergurte.
»Der ist für die Schule«, sagte Eleanor, die es aufgegeben hatte, eine Schule zu suchen, von der noch keine ihrer Freundinnen gehört hatte, und ihre Wahl war nun, wenn auch widerstrebend, auf die lokale Grundschule gefallen.
»Ich habe doch schon einen Rucksack«, sagte Barnaby.
»Ja, aber der alte ist für die Schulbücher«, erklärte Eleanor. »Und dieser hier, der neue … setz ihn einfach mal auf, dann wirst du schon merken, wozu er da ist.«
Barnaby nahm den Rucksack und stellte erstaunt fest, dass er ihn kaum hochheben konnte. »Er ist so schwer!«, rief er. »Als wäre er voller Wackersteine.«
»Mach dir deswegen keine Gedanken«, sagte Eleanor, als Captain W. E. Johns ins Wohnzimmer getrottet kam, um nach seinem Herrchen zu sehen. »Setz ihn einfach auf, okay? Ich möchte sehen, ob es funktioniert oder nicht.«
Mühsam hob Barnaby den Rucksack hoch und schaffte es nach einer Weile auch, den linken Träger über die Schulter zu ziehen. Er kippte fast um dabei, aber irgendwie gelang es ihm, seinen rechten Arm durch den anderen Gurt zu schieben, und dann balancierte sich alles aus. Anfangs hoben sich seine Füße vom Boden, und ein paar Sekunden lang sah es so aus, als würde er wegschweben, doch dann drückte das massive Gewicht des Rucksacks ihn wieder nach unten. Seine Schuhe landeten mit einem befriedigenden Bums auf dem Teppich.
Captain W. E. Johns war allerdings nicht ganz zufrieden und bellte.
»Es funktioniert!« Eleanor klatschte entzückt in die Hände. »Von der Stadtverwaltung habe ich ein paar Sandsäcke bekommen. Ich habe gesagt, dass ich befürchte, es gibt eine Überschwemmung. Zwei Säcke habe ich in den Rucksack gepackt, als Gegengewicht für dich. Es ist perfekt, stimmt’s?«
»Aber mit dem Ding auf dem Rücken kann ich nicht laufen«, protestierte Barnaby. »Es tut wahnsinnig weh.«
»Ach, sei kein Baby.«
Barnaby, der gern ein guter Junge sein wollte, gehorchte, aber es fiel ihm nicht leicht. In der ersten Woche bekam er blaue Flecken auf den Schultern, weil er so schwer schleppen musste, aber mit der Zeit wurden seine Schultern kräftiger, und er merkte es nicht mehr so. Aber weil er mit jedem Monat ein bisschen wuchs, füllte Eleanor entsprechend mehr Sand in den Rucksack, und die Quälerei fing wieder von vorne an. Das Komische an der Sache war allerdings, dass ihm immer, wenn er gezwungenermaßen auf dem Boden blieb, irgendwie die Ohren wehtaten.
Im Klassenzimmer wurden seine Knöchel mit Handschellen an die Stuhlbeine gefesselt, so dass seine Hände und sein Oberkörper frei beweglich blieben, falls wichtiger Besuch kommen sollte, zum Beispiel der Premierminister oder eine der Minogue-Schwestern. Die Schulleitung wollte genauso wenig wie Alistair und Eleanor, dass sich ein Kind von den anderen abhob.
Doch etwas machte Barnaby traurig: dass sein Freund Liam McGonagall nicht in dieselbe Schule kam wie er. Die Familie zog nach Indien, wo Liams Vater einen Job als Designer von Computerzubehör bekommen hatte, und die beiden verloren sich aus den Augen, wie es selbst bei den besten Freunden vorkommt.
Ein Jahr verging, dann noch eines und danach noch mal zwei, und dann wurde Barnaby acht Jahre alt. Er schlief immer noch im unteren Teil des Etagenbetts in Henrys Zimmer, und für seine wachsende Büchersammlung hatte er das oberste Brett des Bücherregals zugewiesen bekommen. Das war praktisch, weil er unter der Decke herumschweben konnte, so viel er wollte, um die Bände immer wieder neu zu ordnen. Alle seine Bücher über die drei Musketiere standen zusammen, daneben und sofort greifbar seine wertvolle Serie von Waisenkindromanen – Oliver Twist, Gottes Werk und Teufels Beitrag, Jane Eyre .
Barnaby Brocket verspürte eine besondere Verbundenheit mit Waisenkindern.
Und dann, an einem schönen Februarmorgen, teilte sein Lehrer, ein gewisser Mr Pelford, den Schülern mit, dass sie den Schulbereich
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