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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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Käfigboden herumlagen.
    »Tagsüber jedenfalls. Damit ich nicht verhungere.«
    Barnaby reckte den Hals und schaute hinauf zur Spitze des Gebäudes. Er legte den Kopf schräg, um die dreieckigen Fenster und die Stahlbögen um sie herum besser sehen zu können.
    »Ganz schön imposant, was? Ich brauche die ganze Woche, um die Scheiben alle zu putzen. Übrigens – ich heiße Joshua«, fügte der junge Mann noch hinzu und streckte die Hand aus. »Joshua Pruitt.«
    »Barnaby Brocket«, sagte Barnaby.
    »Da hast du ja eine ziemlich üble Beule am Kopf«, sagte Joshua und zog mit den Fingern Barnabys Haare ein wenig auseinander. »Die müssen wir verarzten. Kommst du mit mir nach unten?«
    Barnaby blickte sich um. Ihm blieb nichts anderes übrig – er musste entweder wieder hinunter zur Straße oder davonfliegen. »Gut, einverstanden«, sagte er.
    Joshua nickte und hob einen Metallklotz an, der seitlich an einer der Gitterwände hing, schlug mit der Hand auf einen großen grünen Knopf, und sie begannen, sich abwärts zu bewegen. Joshua hielt Barnaby an der Hand, als sie dann unten um die Ecke bogen und durch den Dienstboteneingang das Gebäude betraten. Sie überquerten den Flur und gingen zu einem grauen Fahrstuhl. Drinnen presste Joshua den Knopf mit der Aufschrift -3 , und schon glitten sie langsam hinunter in die Tiefen des Gebäudes.
    Als sie den Aufzug wieder verließen, mussten sie einen verschlungenen Korridor entlanggehen. An den grauen Wänden befanden sich lauter uralt aussehende graue Rohre, die komische Gurgelgeräusche von sich gaben. Dann stolperten sie eine kurze Treppe mit schiefen Stufen hinunter, und Joshua öffnete eine große Metalltür, die in einen düsteren Raum führte. Joshua zog an einer Kordel, und eine nackte Glühbirne erhellte das Zimmer, in dem jemand zu wohnen schien: In der Ecke lag ein Schlafsack, daneben ein paar leere Becher, mehrere Bücher und ein halb aufgegessenes Sandwich.
    »Ich entschuldige mich für die Unordnung«, sagte Joshua etwas verlegen. »Ich räume nicht so viel auf, wie ich sollte.«
    »Wohnst du hier unten?«, fragte Barnaby.
    »Ja, klar. Ich kann mir keine eigene Wohnung leisten, deshalb dachte ich, es ist am praktischsten, wenn ich erst mal eine Weile hier wohne.« Er kratzte sich am Kopf und wirkte ein wenig unglücklich, dass das Leben ihm nichts Besseres zu bieten hatte. »Immerhin besser, als für ein winziges Kabuff am anderen Ende der Stadt massig Miete zu zahlen.«
    Barnaby fragte sich, was einen Menschen dazu bringen konnte, unter so einem Gebäude zu leben – wo waren die Eltern des jungen Mannes? Werde ich auch mal an so einem Ort landen?, überlegte er, während Joshua in einer Kiste kramte, die in der Ecke stand. Er holte eine Flasche mit einer grünen, klebrig aussehenden Flüssigkeit heraus und ein paar Pflaster.
    Was ist, wenn ich es nie nach Hause schaffe?
    »So gut wie neu«, sagte Joshua, tupfte mit einem Wattestäbchen das Desinfektionsmittel auf Barnabys Stirn und klebte die Pflasterstreifen x-förmig über die Wunde. »Besser so?«
    »Viel besser«, sagte Barnaby. Er setzte sich auf eins der großen runden Rohre, die unten an der Wand entlangliefen, und hielt sich krampfhaft daran fest, weil die Decke oben aus Stahl war. In solchen Augenblicken sehnte er sich nach seiner David-Jones-Bellissimo-Matratze.
    »Okay, Barnaby«, sagte Joshua. »Ich will nur schnell die Sachen wegräumen, dann gehen wir nach oben.«
    Er verschwand hinter einer Ecke, und Barnabys Blick fiel auf eine offene Tür am anderen Ende des Raums. Er stand auf und näherte sich ihr vorsichtig, das heißt, er hangelte sich an den Stahlträgern entlang, wie ein Affe, der sich von Schlingpflanze zu Schlingpflanze schwingt. Im Nebenzimmer standen auf dem Fußboden verstreut lauter sehr ungewöhnliche Skulpturen, alle aus Eisen – seltsam verdrehte, aber hochinteressante Formen. Bei manchen waren in der Mitte Holzspäne eingebettet, und dieses hölzerne Herz war dann mit eisblauer Farbe gesprenkelt. Die Form selbst schien nie etwas Spezifisches ausdrücken zu wollen, und jede Skulptur war anders. Barnaby nahm eine in die Hand und war augenblicklich wie verzaubert. Im Grunde sahen die ganzen Sachen so aus, als könnten sie jederzeit in einer Kunstgalerie oder in einem Museum stehen.
    Dann fiel sein Blick auf etwas in der Ecke des Raums, womit er auch nicht gerechnet hatte: Es war ein großer, schlichter Karton voll mit Wattestäbchen, die man normalerweise benutzt, um sich die

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