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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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Hause natürlich.«
    »Und wo ist zu Hause?«
    »In Sydney, Australien.«
    Der Mann grinste wieder. »Dann bist du gar nicht aus Toronto?«
    »Nein. Und würden Sie bitte meinen Arm loslassen? Sie tun mir weh.«
    »Oh, nein, das geht nicht«, entgegnete der Mann. »Du würdest mir doch sofort wieder wegfliegen, und das können wir nicht brauchen, oder? Ich habe dir doch schon gesagt, dein Leben gehört jetzt mir.«
    »Aber Sie haben auch gesagt, das sei ein Witz.«
    »Und ich meine es immer noch als Witz«, sagte der Mann mit seinem fiesen Grinsen. Er hatte ein sehr blasses Gesicht, fettige dunkle Haare und trug einen Anzug, der aussah wie ein schwarzer Smoking mit roten Litzen am Revers. Mit seinen Handgelenken machte er komische Knackgeräusche, und die Peitsche, mit der er Barnaby geholt hatte, rollte sich perfekt zusammen, als er sie in einer Tasche an seinem Hosenbein verstaute.
    »Warum haben Sie eine Peitsche bei sich?«, fragte Barnaby.
    »Die gehört zu meinem Job. Du warst doch sicher schon mal im Zirkus, oder?«
    Barnaby schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. Alistair wollte ihn nicht in den Zirkus lassen, als dieser nach Sydney kam – aus dem gleichen Grund, weshalb Eleanor ihm nicht erlaubte, zu den Footballspielen zu gehen. »Aber im Fernsehen habe ich einen Zirkus gesehen.«
    »Ich arbeite beim Zirkus. Oder jedenfalls bei so was Ähnlichem«, erklärte der Mann. »Es ist ein ganz besonderer Zirkus. Das heißt, wir haben keine Löwen oder Tiger oder Clowns und überhaupt nichts dergleichen.«
    »Was für ein Zirkus ist es dann?«
    »Das wüsstest du wohl gern, stimmt’s? Also dann …« Er schraubte eine kleine Wasserflasche auf, die er in seiner Innentasche hatte, und reichte sie Barnaby. »Trink was. Das tut dir gut, nach der ganzen Aufregung.«
    »Aber ich habe keinen Durst«, sagte Barnaby. »Und es war auch gar nicht so besonders aufregend.«
    »Nun trink schon«, sagte der Mann, und irgendetwas in seinem Tonfall gab Barnaby das Gefühl, dass er lieber gehorchen sollte, weil er sonst Ärger bekäme. Also nahm er die Flasche, führte sie an die Lippen und leerte sie in einem Zug. Die Flüssigkeit schmeckte wie normales Wasser, nur hatte das Wasser ein etwas süßliches Aroma und einen bitteren Nachgeschmack. Das heißt, eigentlich schmeckte sie gar nicht wie normales Wasser. »So ist’s brav«, lobte ihn der Mann und grinste schon wieder, während er die leere Flasche wieder in seiner Innentasche verstaute. »Und jetzt warten wir noch kurz ab, dann können wir uns auf den Weg machen.«
    Barnaby nickte und fing an zu gähnen: Auf einmal wurde er ganz müde. Ich warte noch einen Moment, dachte er. Dann bedanke ich mich bei dem Mann dafür, dass er mich gerettet hat, und gehe los.
    Aber noch während er das dachte, wurden seine Augenlider ganz schwer, seine Beine wurden wackelig wie Wackelpudding, und ihm wurde schwindelig. Er glaubte schon, dass er zusammenklappen würde, aber ehe es dazu kam, hob der Mann ihn hoch und warf ihn über seine Schulter.
    Das Letzte, was Barnaby hörte, bevor ihn ein tiefer Schlaf überfiel, war die Stimme des Mannes, die rief: »Bitte, gehen Sie aus dem Weg. Meinem Sohn ist schlecht geworden.« Dann rannte er die Turmtreppe hinunter, immer im Kreis, bis ganz Toronto in einer Traumwelt versank, aus der Barnaby nicht aufwachen konnte, selbst wenn er es gewollt hätte.

Liebe Familie,
ich bin bis nach Toronto gekommen, und heute Nachmittag habe ich einen Platz in einem Flugzeug nach SYDNEY. Ich hoffe also, dass ich bald zu Hause bin.
Falls mein Exemplar von David Copperfield schon angekommen ist, würdet Ihr es dann bitte auf mein Bett legen? Ich möchte nicht, dass jemand es liest und den Buchrücken knickt. Im Moment bin ich bei einem Footballspiel. Das Stadiondach ist offen, aber es sieht so aus, als würde es gleich anfangen zu regnen. Ich wollte Euch noch erzählen, dass

Kapitel 17
    Die Postkarte, die nach Huhn roch
    »Was wollte er uns erzählen?«, fragte Henry und drehte die Postkarte um.
    »Ich weiß es auch nicht«, sagte Melanie. »Mehr steht da nicht. An der Stelle hat er aufgehört zu schreiben.«
    Henry legte die Stirn in Falten. »Aber wenn er nicht weitergeschrieben hat, wieso hat er die Karte dann abgeschickt?«, überlegte er laut. »Warum hat er den Satz nicht zu Ende geschrieben? Das ist unlogisch.«
    »Ich weiß es doch auch nicht!«, wiederholte Melanie. »Vielleicht konnte er nicht mehr schreiben, weil etwas passiert ist.«
    »Zum

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