Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
Vom Netzwerk:
aber, erniedrigend es ist natürlich.«
    »Wie bitte?«, fragte Barnaby und blinzelte ein paarmal. Er war sich nicht sicher, ob er den Verstand verloren hatte, weil er sie nicht richtig verstehen konnte.
    »Ja, Felicia ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig«, sagte Jeremy, der Junge mit den Flossen. »Alles, was sie sagt, kommt rückwärts heraus. Du musst von hinten nach vorn hören, wenn du das kannst. Oder wenn sie etwas aufschreibt, musst du es von hinten nach vorn lesen. Wir merken es kaum noch, ehrlich gesagt, weil wir uns so an ihre Art zu reden gewöhnt haben. Komischerweise kommen die Wörter in der richtigen Reihenfolge heraus, wenn sie singt.«
    »Warum singt sie dann nicht, statt zu reden?«, wollte Barnaby wissen.
    »Ach, weil sie eine miserable Sängerin ist. Ihr Gesang würde dir Tränen in die Augen treiben. Aber nicht im positiven Sinn. Denk an Fingernägel, die über eine Tafel kratzen.«
    »Machen zu Sätze kurze nur versuche ich«, sagte Felicia mit einem Achselzucken. »Dich für leichter vielleicht es ist dann.«
    »Ja, sehr gut«, sagte Barnaby. Er musste sich zusammenreißen, um nicht laut zu lachen, denn er fand es schon ziemlich komisch. In dem Moment hätte er fast das Gleichgewicht verloren. »Warum schaukelt der Boden eigentlich so auf und ab?«
    »Es ist kein normaler Boden«, erklärte Jeremy. »Wir sind in einer Kabine.«
    »Auf einem Schiff«, ergänzte Francis Delaware.
    »Auf einem Schiff?«, wiederholte Barnaby erstaunt.
    »Schiff einem auf«, bestätigte Felicia.
    »Und was machen wir auf einem Schiff?«
    »Wir versuchen, davon runterzukommen«, sagte eine vertraute Stimme, und aus dem Dunkeln erschien ein Junge, der etwa so alt war wie Barnaby und absolut normal schien – außer dass er statt Händen zwei sehr praktische Greifhaken aus Stahl hatte.
    »Liam McGonagall!«, jubelte Barnaby entzückt. Was für ein Wunder, dass er hier seinem alten Freund von der Akademie für unerwünschte Kinder wieder begegnete! Er wollte schnell zu ihm laufen und ihn umarmen, aber die Kugel an der Kette war zu schwer – er fiel, plumps, aufs Gesicht und landete mit der Nase auf Jeremys Flossen, die nach Sardinen rochen.
    »Jemand muss ihn hochheben, bitte«, sagte Jeremy leise und wurde feuerrot im Halbdunkel. »Das ist für uns beide sehr demütigend.«
    Mehrere Hände und Haken streckten sich nach Barnaby aus und stellten ihn wieder auf die Füße.
    »Hallo, Barnaby«, sagte Liam.
    »Was machst du hier?«, fragte Barnaby. »Und wieso bist du auf einem Schiff?«
    »Liam, ich glaube, am besten erzählst du ihm alles«, sagte Francis. »Ganz von vorn – das wäre nett.«
    Der Junge räusperte sich kurz, bevor er loslegte: »Der Mann, dem du in Toronto begegnet bist, ist der widerwärtigste Mensch auf dem ganzen Planeten.«
    »Stimmt genau«, sagte Jeremy.
    »Schrecklich ist er, oh.«
    »Er heißt Captain Elias Hoseason«, fuhr Jeremy fort. »Und irgendwann in seinem früheren Leben war er mal Zirkusdirektor.«
    In dem Moment nieste Delilah superlaut, und gleich darauf war sie nicht mehr zu sehen.
    »Ach, du liebe Zeit«, sagte eine Stimme von der Stelle, an der Delilah gestanden hatte. Es war ihre Stimme. »Es ist wieder passiert, oder? Habt ihr das Riechsalz greifbar?«
    Francis trat vor und holte eine kunstvoll verzierte Silberdose aus seiner Innentasche, öffnete sie und kippte ein wenig graues Pulver auf seine Hand. Dann streckte er die Hand aus, und sofort verschwand das graue Pulver, begleitet von einem Schniefgeräusch. Danach war erneut ein lautes Niesen zu hören, und Delilah erschien wieder.

Eine SELTSAME Gruppe von FREUNDEN
    »Also«, fuhr Liam nun mit etwas lauterer Stimme fort. »Wenn ihr da drüben fertig seid … Wie gesagt, Captain Hoseason war früher Zirkusdirektor, aber mit der Zeit fand er die Tiere langweilig und suchte etwas Spannenderes. Und da begegnete er Francis Delaware.«
    Francis nickte. »Ich war der Erste.«
    »Wie du siehst, hat Francis keine Nase und keine Ohren, und trotzdem riecht und hört er alles. In unseren Augen ist das einfach nur eine faszinierende Charaktereigenschaft, aber für Captain Hoseason ist er ein richtiger Freak.«
    »Er dachte, die Leute würden Eintritt zahlen, um mich zu sehen«, erläuterte Francis. »Und er hatte recht. Am Anfang waren wir nur zu zweit – was natürlich nicht viel Geld einbrachte –, aber dann entdeckte er Delilah.«
    »Ich war die Zweite«, sagte Delilah. »Er hat mitgekriegt, was passiert, wenn ich niese, und

Weitere Kostenlose Bücher