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Die Unschuld der Rose

Die Unschuld der Rose

Titel: Die Unschuld der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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herum treiben ihre Spielchen, Miss Thacker.“
    „Ich täusche niemanden. Genauso wenig schlafe ich mit Männern, die ich nicht kenne.“
    „Sex ist Sex. Man muss es nicht komplizierter machen.“
    Entsetzt sah sie ihn an. „Du meinst, dass du heute Liebe mit mir machst und morgen deinen Kredit zurückziehst?“
    „Liebe?“ Allein das Wort auszusprechen hinterließ einen bitteren Nachgeschmack bei ihm. „Nicht Liebe. Von Liebe habe ich nicht gesprochen.“
    Etwas flackerte in ihren blauen Augen auf. „Dann eben Sex ohne Gefühle.“
    „Sex …“ Er drängte sich näher an sie und spürte, wie es sofort wieder heiß zwischen ihnen knisterte. „Es ist ein Appetit, wie Hunger oder Durst. Ein Bedürfnis, das gestillt werden will.“
    „Das meinst du doch wohl nicht ernst.“ Energisch trat sie auf den Pfad und rieb sich über die fröstelnden Arme. „Ich habe mir eingeredet, du könntest unmöglich so kalt sein, wie alle behaupten. Die Leute sagen, du hättest eine schwere Zeit hinter dir und deshalb Probleme mit Gefühlen.“
    Frustriert biss Rafael die Zähne zusammen. Warum taten Frauen das immer wieder? Warum mussten sie jede Situation bis ins letzte Detail analysieren?
    „Wenn es etwas gibt, was meine Libido noch zuverlässiger abkühlt als eine Lügnerin, dann ist es eine Amateurpsychologin“, meinte er, schwang den Rucksack über die Schultern und ging an ihr vorbei auf den Pfad. „Sex ist Sex, minha paixão . Allerdings besitzen nur wenige Frauen den Mut, diese Tatsache anzuerkennen. Sie ziehen es vor, die Angelegenheit in verworrene Emotionen zu kleiden. Nur deshalb fangen sie an zu weinen, wenn der Hunger gestillt ist und alles auseinanderfällt. Darum ist ja auch die Scheidungsrate so hoch.“
    Wer beschäftigte sich jetzt mit Analysen? Dass sie ihn dazu brachte, über Themen zu sprechen, die er doch offensichtlich mied, ärgerte ihn. Mit großen Schritten marschierte er den Weg entlang. Noch wütender war Rafael aber auf sich selbst. Warum hatte er dieses Gespräch nicht schon früher beendet?
    „Ist es das, was dir passiert ist?“
    „Was hast du gesagt?“ Zornig wirbelte er herum.
    Sie stand mitten auf dem Pfad, die blauen Augen blitzten, und auf ihren Lippen lag kein Lächeln. Ihr direkter Blick beunruhigte Rafael mehr, als er es je für möglich gehalten hatte.
    Ohne zu wissen, warum, ging er zu ihr zurück. Er wusste nur eines: Er hatte genug von diesem Gespräch. Und von Grace Thacker. Von nun an würde er ihre Kurven, die Grüb chen und die blonden Haare ignorieren. Manche Frauen waren einfach zu anstrengend. Sie gehörte definitiv dazu.
    Und jetzt sah sie ihn aus großen Augen an. Genauso wie Frauen es immer taten, wenn sie erwarteten, dass er sich ihnen öffnete und ihnen seine tiefsten Geheimnisse anvertraute … die sie dann für eine unanständig hohe Summe an die nächste Zeitung verkaufen konnten.
    „Ich habe gefragt“, entgegnete sie langsam, „ob dir das passiert ist. Es muss einen Grund für dein Verhalten geben.“
    Oh, den gab es. Ein bitteres Lachen unterdrückend, fühlte Rafael sich mit einem Mal in die Vergangenheit zurückversetzt. Er blickte im Dschungel umher, aber er empfand keine Angst. Keine dunklen Erinnerungen. Der Wald war seine Zuflucht, er hatte ihn dazu gemacht.
    „Warum ich mich so verhalte? Weil ich ein Mann bin und Männer so sind.“ Dass sie unablässig versuchte, Informationen aus ihm herauszulocken, regte ihn auf. Er konnte den Zorn in seiner Stimme nicht unterdrücken.
    „Ich kann einfach nicht glauben, dass du so kalt und unsensibel bist, wie alle glauben.“
    „Doch, das bin ich“, erwiderte er knapp, während eine namenlose Wut in ihm aufstieg. „Erinnere dich daran, bevor du mir das nächste Mal persönliche Fragen stellst.“
    Was hatte ihn eigentlich dazu bewogen, mit Grace Thacker durch den Regenwald zu wandern? Abrupt drehte er sich um.
    Frauen, dachte er und erhöhte das Schritttempo.
    Je früher sie die fazenda erreichten, desto eher konnte er Miss Thackers falsches Spiel aufdecken und diese Farce beenden.
    Und dann würde er sie nach Hause schicken.
    Schweigend folgte Grace ihm. Damit sie nicht ausrutschte oder stolperte, hielt sie den Blick die ganze Zeit fest auf den Boden gerichtet.
    Doch an die Herausforderungen des Regenwaldes dachte sie gar nicht. Ihre Gedanken kreisten nur um den Kuss. Den wundervollen, erstaunlichen Kuss, der ihren Körper aus tiefem Schlaf erweckt hatte.
    Sie wünschte, sie hätte den Mund

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