Die unschuldige Geliebte
sich
mit Lucas zu streiten.
"Wie
lange wollen Sie mich hier in Italien festhalten?" fragte sie,
bevor sie ihren Koffer öffnete und ihre Sachen ordentlich
zusammenzufalten begann.
"Solange
es nötig ist", erwiderte er lakonisch, während er ihre
Sachen betrachtete.
Es
handelte sich um adrette T-Shirts mit rundem Ausschnitt, brave
Trekkingshorts und einige schlichte lange Kleider, die eher zu einer
braven jungen Frau gepasst hätten. Sie hat sich gut auf ihre
Rolle vorbereitet, musste er sich widerstrebend eingestehen, als er
Suzy beim Packen beobachtete.
Suzy
warf einen argwöhnischen Blick in Lucas' Richtung. Er lehnte
immer noch an der Tür, die Arme vor der Brust gefaltet und die
Lider gesenkt, so dass sie nicht wusste, ob er sie beobachtete oder
nicht. Inzwischen hatte sie fast alle Sachen außer ihrer
Unterwäsche eingepackt, und aus irgendeinem lächerlichen
Grund stellte sie fest, dass sie es nicht vor seinen Augen tun
wollte.
Wieder
warf sie ihm einen Blick zu.
"Fertig?"
"Nein
…"
"Dann
helfe ich Ihnen."
Entgeistert
sah sie ihn an, als er sich von der Tür abstieß und auf
sie zukam. Automatisch wich sie einen Schritt zurück und legte
die Hand auf die Schublade, in der sich ihre Unterwäsche befand.
Aus
zusammengekniffenen Augen verfolgte Lucas die verräterische
Geste. Suzy versuchte, etwas vor ihm zu verbergen. Was hatte sie in
der Schublade, das er nicht sehen sollte? Er würde es schon
herausfinden.
"Haben
Sie etwas im Bad?" erkundigte er sich lässig. "Ihre
Kulturtasche? Make-up?"
Ohne
es zu merken, biss Suzy an. "Ja …"
"Dann
sollten Sie es holen, oder?" meinte er ungeduldig und warf einen
Blick auf seine Armbanduhr, bevor er fortfuhr. "Sie haben zwei
Minuten. Danach müssen Sie alles hier lassen, was nicht
eingepackt ist."
Automatisch
eilte sie ins Bad.
Sobald
sie außer Sichtweite war, zog Lucas die Schublade auf. Dort lag
fein säuberlich gestapelt weiße Unterwäsche. Schnell
und mit geübten Bewegungen durchsuchte er sie und runzelte dabei
die Stirn. Die weiße Wäsche fühlte sich kühl an
und hatte etwas Unschuldiges, Jungfräuliches an sich.
Unschuldig?
Jungfräulich? Suzy Roberts?
Sie
hat gut für ihre Rolle recherchiert, dachte er und machte ein
noch finstereres Gesicht, als ihm klar wurde, dass sein Körper
auf ebenso ungewöhnliche wie unprofessionelle Weise auf diese
intime Situation reagierte. In der Hand hielt er einen mit Spitze
gesäumten weißen BH.
Nur
zu gut erinnerte er sich daran, wie gleichgültig er die
Reizwäsche der Fernsehreporterin von der Leine genommen hatte,
die einer der unerfahrenen Rekruten auf ihren Wunsch hin gespannt
hatte. Da es ihn völlig kalt gelassen hatte, war ihm
unverständlich, warum er jetzt so heftig reagierte.
Als
Suzy mit ihrerKulturtasche aus dem Bad kam und Lucas vor der Kommode
stehen sah, einen ihrer BHs in der Hand, erstarrte sie.
"Was
machen Sie denn da? Wie können Sie es wagen, meine …
meine Sachen anzufassen?"
Schnell
ließ sie die Kulturtasche aufs Bett fallen, bevor sie ihm den
BH aus der Hand riss und ihn zusammen mit den anderen Sachen im
Koffer zu verstauen begann.
Er
hatte Suzy absichtlich ins Bad geschickt, um in Ruhe ihre Sachen
durchwühlen zu können! Was zum Teufel ist bloß mit
mir los? fragte Lucas sich ungläubig, als beim Anblick ihrer
wütenden, beinah gequälten Bewegungen erneut heißes
Verlangen in ihm aufflammte.
Wütend
über seine heftige Reaktion, sagte er scharf: "Hören
Sie auf, die schockierte Jungfrau zu spielen – es bringt
nichts. Diese Masche zieht schon eine ganze Weile nicht mehr, und
eine Frau wie Sie …"
Was
würde er wohl tun, wenn ich mich jetzt umdrehen und ihm sagen
würde, wie sehr er sich täuscht? überlegte Suzy
bitter, während sie mit zittrigen Händen die letzten Sachen
im Koffer verstaute. Aber sie wusste es natürlich schon. Er
würde ihr nicht glauben. Er würde ihr nicht abnehmen, dass
sich ihre sexuellen Erfahrungen auf ein peinliches Erlebnis während
ihrer Studienzeit beschränkten, das sowohl für sie als auch
für ihren Partner das erste Mal gewesen war. Als sie beschlossen
hatte, ihr Studium abzubrechen, um ihre Mutter zu pflegen, hatten sie
sich ohne Bedauern voneinander getrennt …
"Die
Zeit ist um", verkündete Lucas angespannt.
Noch
eine Minute in diesem Raum mit dem großen Bett und ihrem Duft
in der Luft, und er konnte für nichts garantieren …
Wofür?
fragte er sich dann.
Sein
Körper gab ihm die Antwort darauf.
Lucas
ignorierte seine Erregung
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