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Die unsterbliche Braut

Die unsterbliche Braut

Titel: Die unsterbliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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vervollkommnen.“
    „Wo willst du sie denn aufstellen?“, höhnte Dylan. „Um die ganze Insel herum?“
    „Wenn es sein muss.“
    Dylan stöhnte und stapfte davon, während die anderen sich weiter untereinander berieten. Xander, der auf Eden Manor ebenfalls einen meiner Bodyguards gegeben hatte und bis jetzt still geblieben war, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Wir werden alle sterben.“
    „Nein, werden wir nicht“, widersprach Irene. „Nicht wenn wir das hier richtig machen und zusammenarbeiten.“
    „Und wenn die anderen bereits tot sind?“, erkundigte sich Ella ängstlich.
    Irene verengte die Augen, und mit einer genervten Geste füllte sie den Riss im Boden erneut mit Erde und wandte sich ab. „Wir haben keine Möglichkeit, das herauszufinden, also müssen wir weitermachen und hoffen, dass es nicht so ist. Wir haben keine andere Wahl.“
    „Doch, haben wir“, entgegnete Dylan und ließ sich auf denKlippen nieder, die Beine überm Meer baumelnd. „Wir versuchen gar nicht erst, zu kämpfen, und hoffen mit aller Macht, dass Kronos uns nicht auch noch umbringt.“
    Bevor irgendjemand darauf etwas erwidern konnte, verschwanden Griechenland und der Sonnenschein um mich herum, und ich war zurück in der Dunkelheit der Unterwelt.
    „Es war Kronos“, sagte ich, während ich mich mühsam aufrichtete. James, Ava und Persephone starrten mich alle an, doch diesmal liefen sie nicht besorgt um mich herum. Wir saßen wieder am Lagerfeuer, und fürs Erste hatte das Dröhnen und Beben aufgehört. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis Kronos es wieder versuchen würde. „Er ist zur Oberfläche durchgebrochen.“
    Ava wurde kreidebleich, und Persephone wandte das Gesicht ab. Genau wie Irene sich von dem Beweis abgewandt hatte, dass Kronos mit Riesenschritten auf dem Weg zum Sieg war.
    „Wie weit ist es noch bis zum Tor des Tartaros?“, hakte James nach.
    „Ich weiß es nicht genau“, antwortete Persephone. „Es ist mindestens noch ein paar Tagesreisen entfernt.“
    „Wir müssen aufbrechen.“ James hielt mir seine Hand hin, und ich ergriff sie lange genug, um mir von ihm aufhelfen zu lassen. So gern ich auch weiterhin sauer auf ihn sein wollte, damit konnte ich mich auseinandersetzen, wenn wir wieder im Palast waren. Falls wir jemals dorthin zurückkehrten.
    „Die anderen stellen ihm eine Falle auf einer Insel“, erklärte ich. „Sie streiten deswegen.“
    „Aber sie versuchen es trotzdem?“, vergewisserte sich James, und ich nickte. „Gut. Wenigstens etwas.“
    Wir brachen das Lager ab, und sobald wir auf dem Weg zu dem Ort waren, an dem der Himmel eingestürzt war, ließ sich Persephone ein Stück zurückfallen, sodass sie neben mir ging. „Konntest du es kontrollieren?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich hatte keine Zeit, es zu probieren.“
    Sie stieß ein missbilligendes Geräusch aus, aber wenigstensbohrte sie nicht weiter nach. „Unterbewusst tust du es definitiv“, behauptete sie. „Ich musste zu Anfang auch daran arbeiten. Aber du siehst, was du sehen willst und wann du es sehen willst. Jedenfalls hast du herausgefunden, woher das Getöse kam.“
    Darauf antwortete ich nicht. Was auch immer ich sah, es würde nichts an dem ändern, was geschah. Der einzige Vorteil, den wir dadurch hatten, war, dass wir rechtzeitig gewarnt waren, und selbst das war momentan unwichtig – wir wussten bereits, womit wir es zu tun hatten. Alles, was wir tun konnten – genau wie Irene und Dylan und die anderen –, war, unser Bestes zu geben und mit aller Macht zu hoffen, dass es funktionieren würde.
    Tagelang waren wir unterwegs, doch es fühlte sich an wie Wochen. Wäre ich noch sterblich gewesen, hätte ich solchen Muskelkater gehabt, dass ich nicht in der Lage gewesen wäre, mich zu bewegen, geschweige denn mit James’ und Persephones strammem Tempo mitzuhalten. Doch ich schaffte es. Alle paar Stunden hallte erneut ein Krachen durch die Unterwelt, Mal für Mal lauter, was mich zu noch größerer Eile antrieb.
    „Das ist die dünnste Stelle im Dach der Unterwelt“, erklärte Persephone, während wir durch den endlosen Wald stapften. „Hades hat es dort aufgebrochen, als sie Kronos damals gefangen genommen haben. So haben sie ihn überhaupt in dieses Gefängnis hineinbekommen. Hades hätte die Stelle wieder verstärken sollen, als er die Gelegenheit dazu hatte.“
    Ich biss mir auf die Zunge, um meine Schwester nicht laut anzufahren. Nicht Henry war an dieser Katastrophe schuld. Er hatte

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