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Die unwillige Braut (German Edition)

Die unwillige Braut (German Edition)

Titel: Die unwillige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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drei Frauen blieben stehen. "Ihr beide könnt gehen", sagte Rhoese.
    "Nein", sagte Jude "Ihr wartet hier." Er nahm Rhoese beim Arm und schob sie vorwärts, öffnete eine schwere Eichentür, die zu einem geräumigen Zimmer führte, wo in einem großen, gemauerten Kamin ein Holzfeuer brannte. Das Haus war neu, und ein Feuer in der Wand war etwas Ungewohntes. Er schloss die Tür und ließ sie los, zog unter seinem Umhang das ledergebundene Rezeptbuch hervor und reichte es ihr. "Dies gehört Euch, glaube ich", sagte er.
    Sie nahm es ihm ab. "Ja. Wie seid Ihr dazu gekommen?"
    Der Schein der Fackel fiel auf sein Gesicht und tauchte seine Augen in tiefe Schatten. "Es lag auf dem Boden Eurer Kemenate. Pierre war dort, um nachzusehen, dass nichts vergessen worden ist. Er gab es an mich weiter. Wie unvorsichtig, Mylady. Habt Ihr solchen Zauber denn wirklich nötig?"
    "Nur, um den Mut zu haben, dem entgegenzutreten, was das Schicksal mir bestimmt hat", erwiderte sie. "Was würdet Ihr vorschlagen, wenn Ihr in derselben Lage wäret? Den ganzen Tag über habt Ihr mich ignoriert, woher das plötzliche Interesse an dem, was ich lese?"
    "Ah, es hat Euch also geärgert, dass ich mich um meine Pflichten kümmern musste? Nun, daran werdet Ihr Euch gewöhnen müssen, Mylady. Ihr seid hier in einer Männerwelt, daher werdet Ihr jeden Tag so nehmen müssen, wie er kommt."
    "Das wird mir nichts ausmachen, Sir. Solange es Euch nicht interessiert, was ich tue, werde ich machen, wonach mir der Sinn steht. Das könnt Ihr mir kaum übel nehmen." Sie wandte sich dem großen Bett zu, wo man die neuen grünen Vorhänge zurückgezogen hatte, so dass weiße Laken, Kissen und eine rote Decke zu sehen waren. Ganz offensichtlich das Schlafgemach ihres Gastgebers, das er den Gästen überlassen hatte.
    Jude folgte ihr und nahm ihren Arm, zog sie an sich, so, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Ihr Herz schlug wie rasend. "Ihr irrt Euch, Frau", erklärte er. "Gewiss werde ich Euch das übel nehmen, außer wenn das, wonach Euch gerade der Sinn steht, auch mir Vergnügen bereitet. Ich habe Euch mitgenommen, damit ich ein Auge auf Euch haben kann, nicht um den ganzen Tag in Eurer Gesellschaft zu verbringen und meine Pflichten zu vernachlässigen. Wenn Ihr meine Aufmerksamkeiten so sehr vermisst habt, dann können wir das jetzt nachholen, solange Eure Frauen noch aufgehalten werden." Ohne eine Erwiderung abzuwarten, hob er sie hoch und warf sie wie eine Puppe auf das weiche Bett. Dann hielt er sie mit seinen Händen und seinem Körper fest, damit sie sich nicht abwenden konnte.
    Für Rhoese war der Augenblick, in dem sie nur schwach protestiert und dann aufgegeben hätte, vorbei. Jetzt fühlte sie sich verletzt und gedemütigt von seiner Grobheit und war überzeugt, dass er sie voller Verachtung benutzen wollte und ohne die Zärtlichkeit, nach der es sie so sehr verlangte. "Geht runter von mir!" schrie sie. "Ich will keine von Euren so genannten Aufmerksamkeiten, und diese hier am allerwenigsten. Geht weg!"
    "Dann sagt mir, welchen Zauber Ihr studiert habt, Mädchen", flüsterte er und berührte dabei fast ihren Mund mit seinen Lippen. "Einen, um mir zu schaden? Mich impotent zu machen? Euch eine Fehlgeburt zu verursachen? Welchen?" Er konnte nicht wissen, wie unglücklich seine Worte in jenem Moment gewählt waren, als ihre Seele schon verletzt war und ihr Geist verwirrt, und genauso wenig war er gefasst darauf, wie sich ihr Gesicht zum Weinen verzog und Tränen aus ihren Augen traten, ehe sie eine Antwort finden konnte.
    Verwirrt und erschrocken über ihre unerwartete Reaktion, so kurz nachdem sie so wütend gewesen war, womit er viel besser hätte umgehen können, zog er sie in die Arme und wiegte sie wie ein Kind. "Ich hätte nicht fragen sollen", sagte er. "Aber was immer es war, verlasst Euch nicht auf diesen Unsinn. Wenn Ihr mir schaden wollt, dann könnt Ihr das in einem fairen Kampf tun, nicht mit Zauberei und dergleichen. Und sobald Ihr in anderen Umständen seid, lasse ich Euch in Ruhe, wenn Ihr das wollt. Und jetzt hört auf zu weinen, Mädchen. Ich schicke Eure Frauen zu Euch. Schlaft gut. Morgen steht uns ein langer Ritt bevor." Er berührte ihre Stirn mit seinen Lippen, ein Kuss, so sanft, dass sie ihn bis in die Zehen hinein spürte.
    Und als die verstimmte Amme und ihre Magd hereinkamen, mussten sie sich selbst zusammenreimen, was geschehen war, denn ihre Herrin war zunächst nicht in der Lage und dann nicht willens, es ihnen zu

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