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Die uralte Metropole Bd. 3 - Lumen

Die uralte Metropole Bd. 3 - Lumen

Titel: Die uralte Metropole Bd. 3 - Lumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Marzi
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Gesichter ihrer Freunde vor sich. Neil Trent und Aurora Fitzrovia. Die in Hampstead Heath gewesen waren, die Nacht über. Ihnen war etwas geschehen, das spürte Emily. »Gabriel hat weitere Pläne, und wenn wir ehrlich sind, dann haben wir noch immer keine Ahnung, was er vorhat.« Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass wieder einmal alles miteinander in Verbindung stand. Mara verschwand, und Manderley Manor wurde zerstört. Nekir wollten uns töten. Der Lordkanzler von Kensington wollte uns sprechen. Wie, fragte sich Emily, passt dies alles zu dem, was die Black Friars und die Mala’ak ha-Mawet schon seit Jahrhunderten zu erreichen versuchen?
    Was hatte der Nyx vor?
    Sie seufzte.
    Adam legte seine Hand auf ihre Schulter. »Wir sollten jetzt von hier verschwinden.«
    Er hatte Recht.
    Sie warf einen letzten Blick auf die toten Nekir.
    »Ja, lass uns gehen.«
    Dem war nichts mehr hinzuzufügen.
    Tristan Marlowe erwartete uns bereits ungeduldig in den heiligen Hallen des Lesesaals der Nationalbibliothek. Er wirkte nervös und beäugte Adam Stewart in gewohnt unfreundlicher Manier. Doch auch Emily zollte er nur die Aufmerksamkeit, die er ihr zollen musste. Nicht weniger, aber auch nicht einen Funken mehr.
    »Ich habe schlechte Neuigkeiten.« Das waren die Worte, mit denen er uns begrüßte.
    Ich ließ die Tür hinter mir zufallen. »Die haben wir auch.«
    »Ich habe von Manderley Manor gehört.«
    Wir berichteten ihm, was uns widerfahren war. Davon, dass wir die immer noch recht angeschlagene Miss Anderson der Fürsorge Peggottys übergeben hatten und Londons Efeu sich irgendwo in der Nähe von Marylebone herumtrieb, wo er ein wachsames Auge auf die Dinge hatte, die sich in den Straßen herumdrückten.
    »Jetzt Sie!«
    Tristan Marlowe wartete gar nicht erst ab, bis wir uns gesetzt hatten. »Aurora Fitzrovia und Neil Trent sind verschwunden«, sagte er. »Ich habe es erst vor wenigen Minuten erfahren.« Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und ging unruhig auf und ab, während er sprach. »Die beiden hätten bereits vor einer Stunde hier sein sollen. Als dann niemand erschien, genügte ein Telefonat nach Hampstead Heath, um zu erfahren, dass sie vermisst wurden.«
    Unruhig rutschte Emily auf ihrem Stuhl hin und her. Sie hatte geahnt, dass etwas geschehen war. Meine Güte, ja, sie hatte es geahnt. »Herrje, nun reden Sie schon, Tristan!«
    »Ein Polizist der Metropolitan hat das Telefonat entgegengenommen. Das Haus der Familie Quilp ist von den Nebeln heimgesucht worden.« Er faltete die Hände, um sich zu beruhigen. »Mr. und Mrs. Quilp sind ins North Healing überführt worden. Nebel schwimmen in ihren Augen.« Traurig fügte er hinzu: »Es sieht nicht gut aus.«
    »Und die anderen beiden?«
    »Aurora Fitzrovia und Neil Trent sind verschwunden. Das ist alles, was man mir sagen konnte.«
    Sprachlos starrte Emily ins Leere.
    Nein, das durfte nicht sein.
    Mara verschwand vom Angesicht Londons. Und jetzt auch noch Aurora und Neil.
    Was, in aller Welt, ging hier nur vor?
    »Der Lordkanzler von Kensington wünscht uns zu sprechen.«
    Ich starrte Marlowe an. »Woher wissen Sie davon?«
    »Die beiden Herren haben mich davon in Kenntnis gesetzt.«
    »Welche beiden Herren?«
    Die Angesprochenen traten aus den Schatten der Regalreihen.
    »Mr. Fox«, sagte der Füchsische.
    »Und Mr. Wolf«, sagte der Wölfische.
    »Wir sind hier.«
    »Im Auftrag des Lichtlords.«
    »Und der Lady Lilith.«
    »Überbringen Botschaften.«
    »Wie damals.«
    Beide verbeugten sich gleichzeitig.
    Sie trugen dunkle Mäntel, selbst hier in der Wärme des Lesesaals.
    »Schön, Sie beide auch noch zu sehen.« Die Welt drehte sich in der Tat zu schnell im Augenblick, und ich fragte mich, wer noch alles durch die Tür hereinspaziert kommen würde.
    »Wir glauben.«
    »Aber das ist nur so eine Vermutung.«
    »Müsst Ihr wissen.«
    »Dass man Miss Fitzrovia und Master Trent entführt hat.«
    »Weil man etwas haben will.«
    »Das will man doch immer.«
    »Deswegen tut man doch so was.«
    »Garstiges.«
    »Unerhörtes.«
    »Menschen entführen.«
    Beide schüttelten den Kopf.
    Sagten unisono: »Ts, ts, ts.«
    Und schüttelten erneut missbilligend die Köpfe.
    »Miss Mara Manderley ist, wie wir hörten, verschwunden.«
    »Und niemand weiß.«
    »Wo sie ist.«
    »Nicht einmal Lord Gabriel.«
    »So wird gemunkelt.«
    »Von daher.«
    »Scheint es doch ein gewitzter Schachzug.«
    »Miss Fitzrovia und Master Trent zu entführen.«
    »Deren Wohl Ihnen

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