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Die Vampir-Brüder

Die Vampir-Brüder

Titel: Die Vampir-Brüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Apathie.
    »Sie können mich hören?«
    »Ja.«
    Trotz der schwachen Antwort freute ich mich. Mir lag auf der Zunge zu fragen, wie es ihm ging, doch da wäre ich mir irgendwie lächerlich vorgekommen.
    »Waren sie hier?«
    »Sie kommen oft.«
    »Wann?«
    »In der Nacht.«
    »In jeder Nacht?«
    »Nein«, flüsterte der Mann. »Nicht in jeder. Nur wenn sie es nötig haben. Dann trinken sie unser Blut...« Er schloss die Augen, als wäre er zu schwach, um noch reden zu können.
    Ich gönnte ihm die Erholungspause und wischte Schweiß von seiner Stirn. Der Mann zitterte. Er sah aus wie jemand, der friert. Er zog sich zusammen, und ich hörte sein leises Stöhnen. Hoffentlich machte er jetzt nicht schlapp, aber das trat nicht ein. Er fing sich wieder, und sein Blick war sogar klar.
    »Soll ich Ihnen etwas zu trinken holen?«, fragte ich.
    »Nein.«
    »Können Sie Fragen beantworten?«
    Er gab einen Laut von sich, der sich wie eine Mischung aus Lachen und Krächzen anhörte. »Mich hat es noch nicht ganz erwischt. Ich bin nur so schrecklich müde, ohne schlafen zu können. Allen ergeht es so, allen hier im Ort.«
    »Die Vampire besuchen sie?« Ich hatte die Frage bewusst gestellt, da ich wollte, dass er von vorn begann.
    »Ja, sie kommen und schlürfen unser Blut. Sie verschonen keinen. Auch nicht die Kinder.«
    »Und wer sind sie?«
    Aus dem Blick des Mannes verschwand für einen Augenblick der apathische Ausdruck. Er sah mich schon wieder normal an. »Es sind Ausgeburten der Hölle. Es ist für uns die Bestrafung des Himmels, Mister. Gott hat sich zurückgezogen, um uns zu bestrafen. Er hat das Jüngste Gericht schon vorher geschickt. Ich weiß nicht, was wir getan haben, aber es ist leider so.«
    Mit dieser Antwort konnte ich nicht viel anfangen. Auch Suko nicht, der neben mir stand. Deshalb fragte ich: »Was ist denn nun wirklich passiert? Die Vampire müssen doch irgendwo hergekommen sein. Bitte, sie können nicht vom Himmel gefallen sein.«
    »Nein, sind sie nicht. Wir haben sie geholt. Wir ganz allein. Wir haben sie gerettet. Ihr Schiff sank im Sturm, aber wir konnten sie aus dem Wasser holen. Es waren die Galka-Brüder. Sie sind aus ihrem Land geflohen. Rumänien oder Ungarn, ich weiß es nicht genau. Sie haben es uns nicht gedankt. Sie übernahmen die Herrschaft, denn endlich hatten sie Blut. Das haben sie ausgenutzt...«
    »Haben sie jeden gebissen?«
    »Ja, keiner wurde verschont. Und die Menschen in den anderen Orten haben nichts bemerkt. Wir lebten ja weiter, aber wir wurden schwächer, immer schwächer...«
    »Gibt es schon echte Vampire hier in Old Harbour, abgesehen von den Galka-Brüdern?«
    »Nein, ich glaube nicht. Tagsüber geht es uns besser – noch. Aber in der Nacht überfällt uns die Schwäche. Da liegen wir alle in unseren Häusern und warten auf sie. Es wird nicht mehr lange dauern, und sie haben uns alle erwischt. Ein paar Tage noch, dann werden wir uns gegenseitig das Blut aussaugen.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »So weit wird es nicht kommen, Mister, das schwöre ich Ihnen.«
    »Was wollen Sie denn tun?« Er fragte es ohne Hoffnung.
    »Wir sind gekommen, um die Brüder zu vernichten. So einfach ist das.«
    »Ich wünsche es«, flüsterte er. »Ich wünsche es von ganzem Herzen, aber ich kann es nicht glauben. Nein, nein, das ist unmöglich.«
    Mit der Handfläche streichelte ich über seine kalte Wange hinweg, an der Schweiß klebte. »Lassen wir es gemeinsam darauf ankommen.«
    »Es wäre zu schön«, flüsterte er mit seiner matten Stimme.
    »Und Sie wissen nicht, wo sie sich aufhalten?«, erkundigte ich mich. »Meinen Sie, dass wir sie noch in der Kirche finden werden?«
    »Nein, auf keinen Fall. Dort sind sie nicht mehr. Nicht in der Dunkelheit. Sie haben sie längst verlassen und sind auf dem Weg durch den Ort. Kein Haus ist vor ihnen sicher, verstehen Sie? Kein einziges Haus. Sie haben jedem Bewohner ihre Zähne in den Hals geschlagen. Sie haben von jedem das Blut getrunken. Da gibt es überhaupt keine Unterschiede. Sie sind keine Menschen mehr. Sie nehmen keine Rücksicht. Ich habe es bei unserer Tochter erlebt. Es war so furchtbar.« In seinen Augen glitzerten Tränen. »Da musste ich als Vater mit anschauen, wie sie das Blut der Kleinen tranken. Es war einfach grauenhaft. Bei mir und meiner Frau war es das Gleiche.«
    Ich konnte ihn verstehen. Es musste schrecklich für ihn gewesen sein, hilflos zuzuschauen. Sie waren wieder unterwegs. Wahrscheinlich schon in ein Haus eingedrungen,

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