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Die Vampir-Brüder

Die Vampir-Brüder

Titel: Die Vampir-Brüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnten wir aus dem Wasser ziehen.«
    »Die Galka-Brüder...«
    »Ja.«
    »Nur sie?«
    »Nur die beiden, Mrs. Conolly. Nur ahnten wir nicht, wen wir uns da geholt hatten. Wir waren machtlos, einfach machtlos. Nichts ging mehr. Die Brüder übernahmen die Herrschaft, und dagegen konnten wir nichts tun. Sie räumten die Kirche leer, sie fielen uns an, sie waren wie Tiere, und sie wollten immer nur eines. Unser Blut, nichts sonst.«
    Sheila schüttelte den Kopf. »Verdammt noch mal, warum haben Sie sich nicht gewehrt?«
    »Ich weiß es nicht. Wir alle waren nicht mehr die Gleichen. Das müssen Sie mir glauben. Wir Menschen hier waren wie paralysiert. Nichts ging mehr seinen normalen Weg, obwohl für Fremde alles so ausgesehen hätte. Aber das war es nicht. Wir... wir... waren auf uns gestellt und mussten dem unsichtbaren Terror Tribut zollen. Wir gaben unser Blut ab, damit die Brüder leben konnten. Ich weiß, dass sie uns alle in die Finsternis hineinziehen wollen und es auch schaffen werden. Bei einigen ist es ihnen gelungen, bei anderen nicht. Aber alle haben schon Blut abgeben müssen, auch ich. Jeden Abend bei Einbruch der Dunkelheit läute ich die Glocken. Es ist für sie auch ein Signal, um wieder zu erwachen. Am Tage ziehen sie sich in die Kirche zurück, und sie haben sogar vor ihrem verdammten Altar eine Falle aufgebaut, in die schon manches Opfer hineingetappt ist.«
    Sheila nickte. Sie konnte sich vorstellen, was die Menschen durchgemacht hatten. Es war schwer für einen Fremden zu begreifen, aber wer plötzlich einem dieser Wiedergänger gegenüberstand, der merkte sehr schnell, wie schwach er war. Denn wer glaubte schon an eine Existenz dieser Wesen? Um so überraschender war deren Angriff.
    Trevor Biggs stand mit hängenden Schultern vor den beiden Frauen. Evelyn konnte nichts sagen. Sie wollte es auch nicht und hielt eine Hand gegen den Mund gedrückt.
    »Wir müssen damit leben«, sagte Biggs leise. »Aber wie lange noch? Wie lange dauert es, bis auch wir zu Blutsaugern geworden sind und auf Menschenjagd gehen?«
    »Nicht mehr lange«, flüsterte Sheila, die ihre Beklemmung einigermaßen überwunden hatte.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es ist Hilfe unterwegs.«
    »Ha – wer sollte uns helfen?«
    »Freunde von mir. Ich weiß es. Mein Mann, der im Schacht sitzt, hat sie alarmiert.«
    »Ihr Mann ist verloren.«
    »Nein, nein, nein!« Wild schüttelte Sheila den Kopf. »Er ist es nicht, auch wenn Sie es nicht nachvollziehen können. Aber es gibt Menschen, die den Blutsaugern den Kampf angesagt haben. Sie fürchten sich nicht vor ihnen. Sie haben sich darauf spezialisiert, diese Geschöpfe zu jagen, um sie dann zur Hölle zu schicken.«
    Biggs schwieg. Sheila sah ihm an, dass er keine Hoffnung mehr hatte. Er fragte: »Warum sind Sie nicht geflohen? Sie hätten die Chance gehabt, aus dem Dorf entkommen zu können. Sie haben die Möglichkeit nicht genutzt. Jetzt wird man Sie jagen. Gerade Sie. Die Vampir-Brüder riechen es, wenn sich frisches Blut im Ort aufhält. Sie wissen genau, wohin sie gehen müssen.«
    Sheila fragte: »Dann sind wir hier auch nicht sicher?«
    »Nein, nirgendwo. Sie kommen. Vielleicht sind sie schon da und umkreisen mein Haus. Sie wollen nicht nur Ihr Blut, sie wollen auch mich und meine Frau nicht laufen lassen.«
    »Ach. Die lebt auch hier?«
    »Ja – leider, muss ich sagen.«
    »Wo denn?«
    Biggs deutete gegen die Decke. »Oben, in unserem Schlafzimmer. Ich habe sie an das Bett fesseln müssen«, flüsterte er.
    Sheila starrte ihn an. »Warum haben Sie das getan?«
    »Lorna ist weiter als ich.«
    Es dauerte nicht mal eine Sekunde, bis Sheila begriffen hatte. Da schoss ihr das Blut in den Kopf. Sie flüsterte: »Heißt das, dass sie bereits zu einer Blutsaugerin mutiert ist?«
    »Das heißt es leider.«
    Sheila hatte die Qual aus der Stimme des Mannes herausgehört und konnte sich denken, was Biggs durchlitten hatte. Er drehte sich von ihr weg, weil sie seine Tränen nicht sehen sollte. »Ich glaube, dass sie die erste hier in Old Harbour ist. Eine oder einer muss es ja sein. So hat es meine Frau erwischt. Ich bin noch nicht so weit, aber ich spüre in mir schon die verfluchte Müdigkeit, die mit keinem anderen Zustand zu vergleichen ist. Der Keim ist gelegt. Sie haben von meinem Blut getrunken. Ich bin infiziert, doch ich bin noch ein Mensch und wundere mich nur, dass ich auch weiterhin wie ein Mensch denke. Aber es fällt mir immer schwerer, glauben Sie mir.«
    »Werden sie in dieser

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