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Die Vampir-Brüder

Die Vampir-Brüder

Titel: Die Vampir-Brüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nacht noch kommen?«
    »Ich befürchte es. Ich gehe sogar davon aus. Ja, sie werden kommen und mich besuchen. Und sie werden sehen wollen, wie es ihrer verdammten Schwester geht, die meine Frau ist.« Er konnte nicht mehr. Seine Knie gaben nach. Er lief auf die Wand zu und presste die Stirn dagegen.
    Auch Evelyn meldete sich wieder. Sie war eine gebrochene Frau und aschfahl im Gesicht. Die Hände konnte sie nicht mehr ruhig halten. »Ich will nicht sterben!«, flüsterte sie.
    »Das wirst du auch nicht«, erwiderte Sheila. »Wir schaffen das. Lass es dir gesagt sein. John Sinclair ist alarmiert. Wir müssen noch etwas durchhalten und...«
    Ein Geräusch unterbrach sie. Es war ein dumpf klingendes Poltern, und es war von oben gekommen.
    Sheila schaute gegen die Decke. Plötzlich wurde ihr kalt, und die Hände ballten sich zu Fäusten.
    Auch Biggs hatte den Laut vernommen. Er stand da. Den Kopf eingezogen. Sein Atem verließ keuchend den Mund.
    »Ist dort oben jemand?«, fragte Sheila.
    »Nur meine Frau.«
    »Die Sie gefesselt haben?«
    »Ja, meine ich. Aber jetzt...
    Trevor Biggs brauchte nichts mehr zu sagen. Sheila wusste auch so Bescheid.
    Sie ließ beide stehen und lief zurück in den engen Flur. Nicht weit von der Tür drehte sich die Treppe nach oben. Sie lag im Dunkeln, für Sheila nicht gut. Deshalb suchte sie nach einem Lichtschalter.
    Sie fand ihn. Zumindest im Flur wurde es heller. Aber nicht besonders stark, denn die Lampe an der Decke war durch ein Tuch abgedeckt worden. Zumindest floss das Licht einen Teil der Stufen hoch.
    Sheila blieb vor der Treppe stehen. Sie überlegte, ob sie nach oben gehen sollte. Dachte allerdings auch daran, dass sie keine Waffe besaß, die einen Blutsauger vernichtet hätte.
    So wartete sie ab.
    Das Geräusch wiederholte sich nicht. Sheila überlegte, wie es wohl entstanden war. Wahrscheinlich war etwas umgefallen. Oder jemand hatte es geschafft, sich aus dem Bett zu wälzen.
    An der Tür erschien Trevor’s Umriss. »Haben Sie was gesehen, Sheila?«
    »Nein, gehen Sie wieder.«
    »Warum?«
    »Bitte!«
    Er kam näher. Er wollte es sehen. Sheila ahnte, welche Gedanken ihn bewegten. Er hatte die Lippen zusammengepresst. Mit einer Hand hielt er sich an der Wand fest. Sein Blick glitt über die Stufen nach oben.
    »Es ist geschehen, Mrs. Conolly. Sie... sie ist so stark. Ich habe es geahnt.«
    »Nein, nicht...«
    »Hören Sie doch auf. Sie denken das Gleiche wie ich. Wir kommen davon nicht los.«
    Er hatte ja Recht. Und er hatte die Kraft eines Vampirs unterschätzt, die in der Lage war, Fesseln zu zerreißen.
    Es entstand dort oben ein harter Schlag. Beide schraken dabei zusammen.
    »Das war die Tür!«, flüsterte Biggs. Er strich über sein glattes Haar, das die Farbe von heller Asche aufwies. »Wir müssen damit rechnen, dass Lorna frei ist...«
    Sheila sagte nichts dazu.
    Aber auch sie blieb nicht mehr ruhig. Sie zitterte. Als sie die ersten Schritte hörte, biss sie sich auf die Lippen.
    Die Geräusche näherten sich der Treppe. Neben ihr gab Biggs einen erstickt klingenden Laut ab. Noch war nichts zu sehen, aber die Echos waren bereits lauter geworden.
    »Es darf nicht wahr sein«, flüsterte Trevor mit bebender Stimme. »Allmächtiger, lass es nicht wahr sein!«
    Das Flehen wurde nicht erhört. Die Person in der ersten Etage setzte ihren Weg fort. Sie erreichte auch das Ende der Treppe und war deshalb zu sehen, weil sie etwas Helles trug.
    Dann ging sie weiter.
    Eine Hand berührte das Geländer. Bleich wie eine Totenklaue. Ebenso bleich war alles an dieser Person, bis auf die schwarzen wirren Haare.
    Das Licht konnte sie nicht stoppen. Mit schwankenden Bewegungen ließ sie Stufe für Stufe hinter sich. Lorna war zu einer echten Blutsaugerin geworden, die jetzt das Blut der Menschen brauchte, um ihr Dasein weiterführen zu können...
    ***
    Wir hatten das erste Haus erreicht, ohne dass uns ein Vampir begegnet war. Das hatte allerdings nicht viel zu bedeuten, denn die dunkle Umgebung bot ideale Verstecke.
    Menschen bekamen wir auch nicht zu Gesicht, und das schwach wirkende Licht hinter mancher Fensterscheibe wirkte eher wie der Eingang in andere Welten.
    Die Häuser waren nicht leer. Ich wusste es. Ich sah auch die Kirche, den größten Bau in der Umgebung, und dort war mein Freund Bill Conolly in einem Schacht gefangen. Ich hätte ihn gern herausgeholt, doch andere Dinge waren wichtiger. Außerdem befand sich mein Freund in relativer Sicherheit, wie er selbst gesagt

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